"Wichtigste Grundlage"

Nach dem U17-Aufstieg: NLZ-Leiter Markus Hirte im Interview

Das große Ziel ist erreicht: Fortunas U17 hat in den Relegationsspielen gegen Rot-Weiß Oberhausen den Wiederaufstieg in die B-Junioren-Bundesliga geschafft. Den Grundstein hierfür legte Vincenzo Di Fina, der bis Ende März Trainer der Fortunen war. Seit seinem Rücktritt aus beruflichen Gründen stand NLZ-Leiter Markus Hirte an der Seitenlinie der B-Junioren - so auch beim 3:1-Sieg am Sonntag. Einen Tag danach spricht er im Interview auf www.f95.de über die Bedeutung des Aufstiegs, die Erwartungen an seine Spieler und über die Ziele der Bundesligateams in der neuen Saison.

Markus Hirte, noch einmal herzlichen Glückwunsch zum Aufstieg! Wie lautet nun, mit einem Tag Abstand, Ihr Fazit zum Spiel?
Ich denke, dass es durchaus verdient war. Wir hatten die fußballerisch bessere Mannschaft und haben das Spiel, wenn auch ein wenig holprig, für uns entschieden. RWO hat jedoch kämpferisch gut dagegengehalten und sich nie aufgegeben. Zudem haben wir es uns auch selbst ein wenig schwer gemacht: Wenn wir die eine oder andere Chance früher verwertet hätten, wäre es noch ein wenig runder geworden.

Trotz der zahlreich vergebenen Chancen im ersten Durchgang sind Sie immer ruhig geblieben. Wie ist Ihnen das gelungen?
Mir ist wichtig, dass die Jungs Gas geben und versuchen, das abzurufen, was man besprochen hat. Wenn sie spielerisch und von der Einsatzbereitschaft her gut drauf sind, bin ich zufrieden. Zudem ist es ja selbstverständlich, dass keiner eine Chance mit Absicht vergibt. An der Seitenlinie zum HB-Männchen zu werden, weil jemand einen Ball nicht richtig trifft, hilft überhaupt nicht weiter.

Vor den Relegationsspielen meinten Sie, der Aufstieg wäre „elementar wichtig“. Jetzt ist es so gekommen - was bedeutet das für das gesamte NLZ?
Das war die wichtigste Grundlage, die jedes Leistungszentrum anstreben muss: Die höchste Klasse für alle Mannschaften. Das liefert auch eine Rückmeldung für die Spieler, die merken, auf welchem Stand sie wirklich sind. Diese Rückmeldung ist für die Jungs sehr wichtig. Dieses Ziel haben wir jetzt erreicht. Die Spieler befinden sich derzeit in einer Konkurrenz-Situation, alle wollen einmal mit Fußballspielen Geld verdienen. Und um zu merken, dass es nicht von alleine klappt, muss man in den höchsten Spielklassen aktiv sein. In der Niederrheinliga war dies ein Problem: Es ist nicht einfach, immer am Maximum zu spielen, wenn man es nicht abverlangt bekommt.

Die meisten Spieler, die den Aufstieg geschafft haben, gehen nun in die A-Jugend hoch. Was trauen Sie den Jungs dort zu?
Bis auf zwei Spieler bleiben alle bei uns. Da sind wirklich gute Jungs dabei. Ich glaube, dass wir in der neuen Saison einen hohen Anteil von Jungjahrgängen in der U19 haben werden. Auch in der U18 werden sich viele weiterentwickeln. Einen Großteil der Spieler, die gestern den Aufstieg geholt haben, werden wir spätestens in zwei Jahren in der U19-Bundesliga sehen.

Und was erwarten Sie von dem Jahrgang, der nun in die U17 aufrückt?
Für die Jungs wird es nicht einfach, weil sie zuvor nur in der Kreisleistungsklasse gespielt haben. Wir haben zwar immer über Turniere und Testspiele den ein oder anderen Vergleich gehabt und versucht, die Leistungsspitze abzurufen, dennoch ist es ein Zwei-Klassen-Sprung. Die Spieler müssen sich sehr schnell an die Bundesliga anpassen, adaptieren. Obwohl das erste Jahr immer schwer ist, bin ich optimistisch, dass wir die Klasse halten werden - auch, da wir mehrere Auswahlspieler in diesem Jahrgang haben und bereits in der diesjährigen U17 vier Jungjahrgänge gespielt haben. Ich glaube, dass wir einen guten Unterbau haben und wir eine sorgenfreie Saison erleben werden.

Wer wird in der neuen Saison der Trainer der U17?
Samir Sisic, der in dieser Saison die U15 betreut hat, wird aufrücken und die neue U17 übernehmen. Damit sind wir auf jeden Fall sehr gut aufgestellt.