23.06.2014 | 1. Mannschaft

„Eine gute, sehr positive Arbeitsatmosphäre“

Joti Stamatopoulos im Portrait

Cheftrainer Oliver Reck kennt ihn bereits seit vielen Jahren – doch den meisten Fortuna-Fans war der Name Joti Stamatopoulos vor seiner Anstellung als Co-Trainer bei den Rot-Weißen wohl eher kein Begriff. Dennoch kann der Deutsch-Grieche mit erst 41-Jahren auf eine interessante Karriere als Coach zurückblicken.

Von 1999 bis 2006 war er sowohl Co-Trainer der U21 des Fußballverbandes Mittelrhein als auch DFB-Stützpunkttrainer in Köln. In dieser Zeit erwarb er im jungen Alter von 29 Jahren 2001 seinen Fußballlehrer-Schein, zudem betreute er 2003 als Assistenzcoach von Erich Rutemöller 2003 die deutsche U18-Nationalmannschaft. 2006 zog es Stamatopoulos in seine zweite Heimat Griechenland, wo er zunächst als Co-Trainer von Ewald Lienen bei Panionios Athen arbeitete. Nach dessen Entlassung folgten mehrere Stationen als Chef- und Assistenztrainer auf der Halbinsel, zuletzt arbeitete er als Co-Trainer für den Traditionsverein PAOK Saloniki. „Der griechische Fußball wird unterschätzt“, findet der 41-Jährige, „es gibt dort viele gute Fußballer. Die wirtschaftlichen Probleme der einheimischen Clubs können zur Chance für die europäischen werden, gute Spieler für verhältnismäßig wenig Geld zu bekommen. Man sieht mittlerweile viel mehr Griechen in den großen europäischen Ligen als früher.“

Einen der wohl größten Unterschiede zwischen dem griechischen und dem deutschen Fußball sieht Stamatopoulos auf den Rängen. „Griechische Fans gehen anders mit Enttäuschung um“, erklärt er, „kaum ein Verein darf Fans mit zu Auswärtsspielen nehmen – die Sicherheitsbedenken sind schlicht zu groß.“ Positives kann er hingegen von der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt berichten: „Die gesamte Stadt atmet Fortuna, das merkt man sehr schnell. Ich bin in Düsseldorf sehr herzlich aufgenommen worden, obwohl es ein großer Club ist, herrscht eine familiäre Atmosphäre.“

Auch die Atmosphäre auf dem Trainingsplatz schätzt Stamatopoulos. „Es macht Spaß, so nah am Stadion zu trainieren. Es ist eine gute, sehr positive Arbeitsatmosphäre. Auch das Trainingslager auf Langeoog war sehr schön. Das ist einer der großen Privilegien an diesem Beruf: Man kommt sehr viel rum.“

Hauptverantwortlich für die gute Stimmung dürfte wohl Oliver Reck, neuer Cheftrainer der Fortuna, sein. Die Beiden lernten sich beim Trainerlehrgang 2001 kennen. „Der Kontakt ist seitdem nie abgebrochen. Wir haben den Werdegang des jeweils anderen verfolgt, nun hat es endlich mit einer Zusammenarbeit geklappt. Olli hat eine überragende menschliche und positive Art. Es ist schön, mit jemandem zusammenzuarbeiten, den man schon so lange kennt und dem man vertraut.“

Auch familiär war der Wechsel an den Rhein „eine glückliche Fügung“, findet Stamatopoulos. Seine Frau und sein 15 Monate alter Sohn leben in Köln. „Ein alltägliches Familienleben kannte ich durch meine Zeit in Griechenland gar nicht mehr. Es ist schön, nun wieder näher bei meiner Familie zu sein“, freut sich Stamatopoulos. „Ich bin Oliver Reck und Helmut Schulte, mit dem ich sehr gute Gespräche hatte, dafür sehr dankbar.“

Fortunas letzter Co-Trainer Uwe Klein war zwölf Jahre lang im Verein. „Es ist ein Privileg, so lange für so einen Club zu arbeiten. Diesen Wunsch habe ich auch und damit bin ich unter meinen Trainerkollegen wohl nicht alleine. Ich hätte nichts dagegen, wenn auch ich zwölf Jahre bei der Fortuna bleiben würde“, blickt Stamatopoulos schon einmal vorsichtig in die Zukunft. Die Grundlage dafür ist bereits geschaffen: „Es ist wichtig, dass man sich mit seinem Verein und den Menschen dort tausendprozentig identifiziert. Das ist die Grundvoraussetzung für Erfolg.“

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