31.01.2015 | Verein

In Memoriam - Anton "Toni" Rudolph

Der frühere Funktionär und Mäzen wäre heute 125 Jahre alt

Am heutigen Tage hätte Anton von allen nur „Toni“ gerufen - Rudolph seinen 125. Geburtstag gefeiert. Durch seine jahrzehntelange Tätigkeit in diversen Ämtern und Funktionen, seine persönliche - und teils finanzielle - Hingabe zum und sein großes Engagement für den Verein sowie seine Gastfreundschaft in seinem Lokal „Benrather Hof“ machten ihn einzigartig. So galt er schon zu Lebzeiten als „treue Seele“ der Fortuna. Zudem war einer der Väter des größten Erfolgs in der Vereinsgeschichte, dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft 1933.

In den 1920er Jahren übernahm Rudolph sein erstes Amt bei den Rot-Weißen. Beim größten Triumph am 11. Juni 1933 im Müngersdorfer Stadion in Köln (3:0 gegen den FC Schalke 04) war er natürlich mit dabei - und bewies gleichermaßen Humor und einen feinen Instinkt. Weil die beiden Spieler Felix Zwolanowski und Paul Mehl bis kurz vor der Abfahrt ihren beruflichen Tätigkeiten nachgehen mussten, kamen sie erst später in der Domstadt an. Anstatt die Spieler gleich in die Umkleidekabine zu schicken, beorderte Rudolph die beiden auf den Platz zu den jubelnden Fortuna-Anhängern. Die Stimmung bei Trainer Heinz Körner war gedämpft, auf den Rängen kochte sie dagegen über - und die Torschützen zum 1:0 und zum 2:0 hießen… Zwolanowski und Mehl!

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg war er maßgeblich am Vereinsleben und in jener schweren Zeit am Überleben der Fortuna - die gegen Ende der Kriegswirren in so genannte „Kriegsspielgemeinschaften“ (KGS) aufgegangen war - beteiligt. Weil die beiden Stadien, der Fortuna-Platz am Flinger Broich sowie das Rheinstadion von britischen Truppen besetzt waren, trieb er gemeinsam mit dem langjährigen Präsidenten Matthias Bakkers und Franz Jansen die Neugründung voran. Am 24. August 1945 erhielt der Verein somit durch die Militärregierung die Spielgenehmigung zurück.

In der folgenden Zeit kam es überall zu den „Kalorienspielen“, die der Manager Rudolph tatkräftig unterstütze. So kam es, dass er durch seinen persönlichen Einsatz der Fortuna ganz nebenbei ein 20-jähriges Talent zuspielte, welches eigentlich auf Hockey und Tennis spezialisiert war: Matthias Mauritz. Mauritz sagt noch heute im Rückblick: „Bei uns zu Hause rief der Toni Rudolph an“.  Und offensichtlich hatte der das entscheidende Argument parat: „Du bekommst ab sofort jede Woche zwei Pfund Fleisch, zwei Brote und drei Abendessen.“ Der Fußballer und Fortune Matthes Mauritz war geboren. Der „Benrather Hof“ an der Königsallee, den Rudolph 1950 nach der Zerstörung im Krieg wiedereröffnete, diente noch Jahrzehnte lang bis zu seiner Schließung 1994 als Treffpunkt vieler Fortunen.

Im März 1952 gab Rudolph aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt als Obmann bekannt. Angesichts der anhaltenden sportlichen Talfahrt der vorangegangenen Jahre stellte er fest, dass „ganz Düsseldorf um die Fortuna gebangt habe. Es ist somit klar erwiesen, dass die Belange der Fortuna nicht mehr vereinseigen sind, sondern die ganze Stadt Düsseldorf an der Fortuna großen Anteil nimmt.“ Am 24. September 1955 verstarb er im Alter von 65 Jahren.

Heute wäre Anton „Toni“ Rudolph 125 Jahre alt geworden. Der Verein Fortuna Düsseldorf wird ihn stets in guter Erinnerung behalten und ihm ein würdiges Andenken bewahren!

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