Gegner im Blick
TSV 1860 München im Kampf gegen den Abstieg
Der TSV 1860 München hinkt hinter den eigenen Erwartungen her. Vor der Saison gab es leise Aufstiegsträume. Während der Saison mussten zwei Trainer vorzeitig die Segel streichen. Mittlerweile hat Torsten Fröhling die „Löwen“ übernommen, konnte seine Truppe jedoch noch nicht aus der gefährlichen Abstiegszone führen. Auswärts sind die „Sechziger“ allerdings nicht zu unterschätzen.
Trainer und Umfeld
Wenn bei 1860 München elf Jahre Zweitligafußball in Folge enden, haben Fans, Verantwortliche und Spieler gehofft, dass der lang ersehnte Aufstieg Grund dafür ist. Nun steckt die Mannschaft von Trainer Torsten Fröhling jedoch im Abstiegskampf. Immerhin landeten die „Löwen“ in den letzten fünf Spielzeiten jedes Mal auf einem einstelligen Tabellenplatz. Die Trainerentlassungen von Ricardo Moniz nach dem 7. und von Markus von Ahlen am 21. Spieltag zeigten, dass auch dieses Unterfangen in Gefahr gerät. Fröhling übernahm die „Sechziger“ auf Tabellenplatz 16. Der heutige „Löwen“-Coach trainierte zuvor Jugendmannschaften beim FC St. Pauli und Eintracht Norderstedt, ehe er in der Saison 2007/08 mit der Herrenmannschaft des Oberligisten Altona 93 den Regionalligaaufstieg feierte. In der Saison 2009/10 übernahm Torsten Fröhling das Traineramt der U23 von Holstein Kiel. Kurzzeitig war Fröhling interimsmäßiger Nachfolger des beurlaubten Cheftrainers Falko Götz. Zur Spielzeit 2013/14 zog es den 49-Jährigen aus dem hohen Norden in den Süden der Republik. Er trainierte zunächst die U23 des TSV 1860 München, bis er am 17. Februar 2015 zum Cheftrainer der 1. Mannschaft des TSV 1860 München berufen wurde.
Zu- und Abgänge
In der Winterpause drehte sich das Personalkarussell der „Löwen“ noch einmal gewaltig. Marin Tomasov (HNK Rijeka), Grzegorz Wojtkowiak (Lechia Danzig), Sebastian Hertner (Erzgebirge Aue), Markus Steinhöfer (VfR Aalen), Bobby Wood (Erzgebirge Aue) und Yannick Stark (SV Darmstadt 98) verließen den Verein. Den sechs Abgängen stehen drei Neuverpflichtungen gegenüber. Anthony Annan, den meisten aus seiner Schalker Zeit bekannt, wechselte vom HJK Helsinki nach München. Mit Jannik Bandowski wurde ein talentierter Außenverteidiger von Borussia Dortmund II verpflichtet. Der 21-Jährige ist zunächst für anderthalb Jahre ausgeliehen und stellte sein Können schon mit vier Scorerpunkten in neun Spielen unter Beweis. Im Sturm erhält seit der Rückrunde der von Ujpest Budapest gekommene Krisztian Simon seine Chance.
Die Mannschaft
Seit dem Trainerwechsel am 21. Spieltag hat 1860-Eigengewächs Vitus Eichner Stefan Ortega im Tor abgelöst. In einem 4-2-3-1 bilden davor Kai Bülow und Christopher Schindler das Innenverteidigerduo. Den linken Flügel beackert der junge Jannik Bandowski, wohingegen auf der rechten Seite mit Gary Kagelmacher jemand spielt, der schon in Uruguay, Belgien und Frankreich aktiv war. Im zentralen Mittelfeld ziehen Dominik Stahl und Julian Weigl die Fäden. An Weigls Qualitäten bekunden sogar schon Bundesligisten ihr Interesse. Die offensive Dreierreihe besteht aus Daniel Adlung, Korbinian Vollmann und Krisztian Simon. Mit Vollmann setzt Trainer Fröhling auf einen Spieler, den er bestens aus der Sechziger Reserve kennt. In der Spitze ersetzt Rodri den verletzten Rubin Okotie. Okotie schoss in 21 Spielen 13 Tore und war mit Abstand gefährlichster Akteur vor dem Tor, bis ihn eine Innenbanddehnung im Knie zu einer wochenlangen Pause zwang.
Bekannte Gesichter
Fortuna-Torwarttrainer Simon Jentzsch wechselte vom Karlsruher SC in der Saison 2000/01 zu 1860 München und Trainer Werner Lorant. Bis zur Saison 2002/03 absolvierte er in den drei Jahren 111 Partien bei den Blau-Weißen. Kurz darauf gehörte Jentzsch während seiner Wolfsburger Zeit sogar dem Kader der deutschen Nationalmannschaft im Jahr 2004 an, kam aber nicht zum Einsatz.
Die Form
Dem geglückten Trainer-Debüt am 22. Spieltag gegen den FC St. Pauli (2:1-Sieg) folgte ein Wechselbad der Gefühle. Gegen Tabellenführer Ingolstadt konnte man den Aufwärtstrend bestätigen und erkämpfte sich ein 1:1. Nur eine Woche später verloren die „Sechziger“ in der heimischen Allianz-Arena mit 2:3 gegen den SV Sandhausen. Nach dem deutlichen 3:0-Erfolg gegen die SpVgg Greuther Fürth musste sich die Fröhling-Elf mit einem 1:1 zu Hause gegen den VfR Aalen begnügen. Noch bitterer waren dann die Niederlagen gegen Erzgebirge Aue (0:1) und Eintracht Braunschweig (0:2). Gegen Bochum feierte 1860 München dann wiederum einen 2:1-Sieg. Hoffnung macht ihnen zudem die ansehnliche Auswärtsbilanz. Insgesamt holten Kagelmacher und Co. 16 Punkte auf fremden Terrain. Zudem trafen nur Karlsruhe (24) und Düsseldorf (22) auswärts häufiger als 1860 (21).
Vergangenheit
Bisher konnten sich die „Löwen“ ein Mal mehr durchsetzen (10) als die Fortuna (9). Fünf Begegnungen endeten Remis. In Düsseldorf gab es für die Münchener in der zweiten Liga bisher in zwei der vier Begegnungen etwas zu holen. Die beiden Spiele konnten die Sechziger 2:1 für sich entscheiden. Fortuna gestaltete zu Hause bisher ebenfalls zwei Partien erfolgreich (2:0 und 3:1). Im Hinspiel sorgte Bruno Soares schon in der vierten Minute für den 1:0-Endstand.