Mit der Straßenbahn zum Ex-Verein…
Julian Koch, Adam Bodzek, Friedhelm Funkel und Rachid Azzouzi haben eine Vergangenheit in Meiderich
Wenn am Freitag der Wecker klingelt, steigen Julian Koch, Adam Bodzek sowie Thomas Bröker und Michael Ratajczak mit einem besonderen Gefühl aus dem Bett. Am Abend gastiert die Fortuna beim MSV Duisburg (Anpfiff: 18:30 Uhr) – und besagte vier Kicker treffen dann nicht nur auf ihre Ex-Vereine, sondern auch auf die Clubs, mit denen sie einen ihrer jeweils größten Erfolge feierten. Und in noch mehr Lebensläufen der Akteure, die am Freitag im Mittelpunkt stehen, lassen sich Duisburg und Düsseldorf – die Reise von der einen in die andere Stadt ist gar mit der Straßenbahn möglich - finden.
Julian Koch kann auf Seiten der Düsseldorfer aus Duisburger Tagen erzählen. In seiner Zeit bei Borussia Dortmund wurde Koch gleich zweimal zum MSV verliehen und zeigte dort Ansprechendes, schaffte mit den „Zebras“ unter anderem den Einzug ins DFB-Pokalfinale. In der zweiten Bundesliga galt es für ihn damals vor allen Dingen Erfahrungen im Profifußball zu sammeln. Und das tat er schließlich. In 48 Spielen in Duisburg empfahl sich der Spieler im defensiven Mittelfeld sogar für die U-21-Auswahl des DFB, für die er zwei Spiele absolvierte. Ein Meniskuseinriss warf ihn 2013 für eine lange Zeit aus der Bahn. Noch in Duisburg gab er sein Comeback und fand anschließend über die Umwege FSV Mainz 05 und St. Pauli den Weg zur Fortuna.
Auch Teamkollege Adam Bodzek blickt auf eine nicht gerade kurze Zeit beim Düsseldorfer Nachbarn zurück. Nach Anfängen in der zweiten Mannschaft 2003 lief der Abräumer von 2005 an insgesamt 102-mal für das Duisburger A-Team auf und packte dabei 2007 gar den Aufstieg in die Bundesliga. Das gelang ihm 2012 auch mit der Fortuna, zu der er ein Jahr zuvor gewechselt war.
Sein heutiger Coach Friedhelm Funkel trug zwar nie das Trikot der Duisburger, stand dort dafür aber erfolgreich an der Seitenlinie. Kurz nach Beginn von Funkels Engagement 1996 stieg der MSV in die 1. Bundesliga auf. Dreimal hielt er mit den Duisburgern die Klasse. Dann riss die Erfolgsschnur: Funkel, der insgesamt 147 Spiele lang MSV-Coach war, wurde im März entlassen, die Duisburger stiegen am Ende der Saison ab. Übrigens: Von 1989 bis 1995 schnürte auch Düsseldorfs Sportdirektor Rachid Azzouzi seine Schuhe für den MSV, kam in 64 Bundesligaspielen auf drei Treffer. Insgesamt trug Azzouzi 117-mal das Duisburger Trikot auf.
Bei Gegner Duisburg ist der 31 Jahre alte Thomas Bröker eines der bekanntesten Gesichter. Unvergessen in den Köpfen der Fans ist ohne Zweifel sein Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 gegen die Hertha in der Relegation, in welcher der Stürmer dann auch im Rückspiel mit seiner Vorbereitung zum 2:1 durch Ranisav Jovanovic seine Duftmarke hinterließ. Anschließend ging sein Weg jedoch nicht in Düsseldorf, sondern beim 1. FC Köln weiter. Weil er dort aber in mehreren Jahren nie wirklich zum Zug kam, wechselte er 2015 nach Duisburg. 19 Spiele und drei Tore – das ist die bisherige Bilanz des Angreifers.
Im Tor des MSV ist Michael Ratajczak die unangefochtene Nummer eins. Er stand wie Bröker mehrfach in der Aufstiegssaison auf dem Feld, bildete insbesondere in den Relegationsspielen den sicheren Rückhalt seiner Mannschaft. Das blieb auch von den Duisburgern nicht unbemerkt. Sie banden den 34 Jahre alten Keeper im Jahr 2013 an sich und packten zwei Jahre später den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Von 2012 bis dahin besaß „Rata“ einen Vertrag beim belgischen Zweitligisten White Star Woluwe und hielt sich außerdem bei Borussia Mönchengladbach fit. Gegen die Fortuna bestreitet er bereits sein 110. Spiel für den MSV.
Aktuell wenig Einsatzzeiten für den MSV erhält Dustin Bomheuer. Der Innenverteidiger wechselte 2013 aus Meiderich zur Fortuna, kehrte nach zwei Jahren allerdings wieder nach Duisburg zurück. Gegen die Fortuna, für die er in der 2. Bundesliga 27 Spiele absolvierte, wird Bomheuer aller Voraussicht nach nicht zum Zug kommen.