„Niemand schlägt bei uns Purzelbäume“
Cheftrainer Friedhelm Funkel vor dem Auswärtsspiel bei Greuther Fürth
Beim reinen Blick auf die Tabelle liest sich das Duell zwischen der SpVgg Greuther Fürth (Platz 18 mit einem Punkt) und der Fortuna (Platz 1, 13 Zähler) wie die sagenumwobene Auseinandersetzung zwischen David und Goliath. Dass man bei einer solchen Annahme allerdings einen gewaltigen Fehler begeht, unterstrich Cheftrainer Friedhelm Funkel auf der Pressekonferenz vor dem Spiel am kommenden Sonntag (13:30 Uhr).
„Wir beurteilen diese Mannschaft bestimmt nicht nach dem aktuellen Tabellenstand“, sagt Funkel mit einem Ausrufezeichen im Unterton. „Es gibt Mannschaften, die in gewissen Phasen nicht ihr wahres Leistungsvermögen abrufen. So ist es aktuell bei Greuther Fürth. Man muss sich nur die Qualität der Offensive ansehen: Philipp Hofmann, Serdar Dursun, Manuel Torres, Nik Omladic und Julian Green – das ist für die 2. Bundesliga allererste Sahne. Auch hinten sind sie mit dem erfahrenen Marco Caligiuri und den beiden offensiven Außen Maximilian Wittek und Khaled Narey hervorragend besetzt. Danach bewerten wir dieses Team und nicht nach der Tabelle. Ich bin mir sicher, dass die Fürther in den nächsten Wochen gewaltige Schritte nach vorne machen werden.“
Und das mit einem neuen Trainer, denn in dieser Woche wurde Damir Buric als neuer Kommandeur an der Seitenlinie vorgestellt. „Er wird neue Reizpunkte setzen“, ist sich Fortunas Chefcoach sicher. „Wir erwarten eine forsch und offensiv ausgerichtete Mannschaft. So hat Damir Buric auch schon in Österreich Fußball spielen lassen.“ Zuletzt war er Trainer von Admira Wacker Mödling in der österreichischen Bundesliga.
Nach dem gelungenen Saisonstart der Fortuna werden von den Medien bereits erste Vergleiche mit der Aufstiegssaison 2011/12 gezogen. „Das zählt überhaupt nichts“, schüttelt Funkel den Kopf. „Erstens ist es gefühlt 50 Jahre her und zweitens war das eine ganz andere Mannschaft als die aktuelle. Dass in unserem Umfeld aktuell eine gewisse Euphorie herrscht, freut uns natürlich. Aber mit solchen Vergleichen erreichen wir überhaupt nichts.“ Sein entscheidender Zusatz: „Unsere Spieler sind komplett geerdet. Es hebt keiner ab, niemand schlägt bei uns Purzelbäume.“
Stattdessen ist Konzentration auf das nächste Spiel und den kommenden Gegner angebracht. Funkel: „Wir müssen dem Druck, den die Fürther aufbauen, einiges entgegensetzen. Es geht darum, kompakt zu stehen und defensiv gut zu arbeiten, aber auch darum, schnell umzuschalten und für Gefahr vor dem gegnerischen Tor zu sorgen.“ Dabei kann Davor Lovren nicht helfen, der Kroate fällt aufgrund eines grippalen Infekts aus.