23.09.2017 | 1. Mannschaft

"Mit allem, was wir hatten, dagegen geschmissen"

Die Stimmen nach dem 2:1-Auswärtssieg auf St. Pauli

Was für eine Anfangsphase, in der die Fortuna dank eines bärenstarken Auftritts 2:0 in Führung ging. Was für eine Schlussphase, in der die Rot-Weißen nach dem Anschlusstreffer von Cenk Sahin mit Mann und Maus verteidigten. Emotional hatte das packende Spiel am Millerntor alles, was man sich als Fußballfan wünscht. Das sagten die Beteiligten zu den 90 Minuten.

Friedhelm Funkel, Cheftrainer: „Wir haben über 90 Minuten ein sehr intensives Spiel gesehen, in das beide Mannschaften alles investiert haben. Die erste Halbzeit war von uns fußballerisch sehr gut. Wir sind mit 2:0 in Führung gegangen. Dann haben wir ein wenig nachgelassen, was aber auch dem Druck der St. Paulianer geschuldet war. Die Mannschaft wurde von dem fantastischen Publikum immer wieder angefeuert. Der zweite Durchgang war von uns kämpferisch und läuferisch überragend. Wir sind erneut 120 Kilometer gelaufen. Ich muss meiner Mannschaft dafür ein Riesenkompliment machen. Wir haben uns in die Schüsse geworfen und hatten zudem das nötige Glück, als Julian Schauerte den Ball von der Linie geklärt hat. Ein Unentschieden wäre am Ende nicht unverdient gewesen, aber wir hatten das Glück des Tüchtigen, für das wir aber auch sehr viel tun.“

Olaf Janßen, Cheftrainer FC St. Pauli: „Wir haben in den ersten 30 Minuten zu viel mit dem Schicksal gehadert und sind mit 0:2 in Rückstand geraten. Danach hat die Mannschaft die brutal schwierige Situation extrem gut angenommen. Mit den übrigen 60 Minuten bin ich sehr zufrieden, davor kann ich nur den Hut ziehen. Aber: Wir sollten nicht so sehr mit dem Schicksal und dem Schiedsrichter hadern, sondern uns an die eigene Nase fassen und uns fragen, was in den ersten 30 Minuten los war. Ansonsten bin ich stolz, dass die Jungs bis zur letzten Minute jedes Körnchen reingeworfen haben. Für die Zuschauer war es ein tolles Spiel.“

Marcel Sobottka: „In der Schlussphase waren am Ende einer anstrengenden Englischen Woche die Kräfte nicht mehr so da. Da retten wir auf der Linie und springen in jeden Ball rein, der in Richtung unseres Tores geflogen kam. Wir hätten uns sicherlich nicht beschweren dürfen, wenn wir zum Schluss noch den Ausgleich kassieren. Aber so freuen wir uns natürlich, dass unsere großen Bemühungen mit drei Punkten belohnt wurden.“

Kaan Ayhan: „Was in der zweiten Hälfte passiert ist, darf uns nicht gefallen. Es ist ein Stück weit normal, dass in diesem Stadion ein wenig Hektik aufkommt, aber wir hätten auch schon vorher beeinflussen können, dass die Stimmung erst gar nicht so hochkocht. Wir haben im ersten Durchgang kaum etwas zugelassen und kassieren durch einen Fernschuss, den ich noch unglücklich abfälsche, den Anschlusstreffer. Danach wurde es ein wenig kritisch. Was bleibt: Wir haben die Englische Woche mit sechs Punkten abgeschlossen – das ist mehr als nur okay.“

Jean Zimmer: „Wir sind sehr stark und intensiv ins Spiel gestartet. Dass man das nicht über 90 Minuten durchhalten kann, ist vollkommen normal. Nach dem 2:0 hatten wir gute Ballbesitzphasen und plötzlich macht Cenk Sahin dieses Traumtor. Das kann passieren. Genauso wie, dass wir noch einmal unter Druck geraten. St. Pauli hat eine sehr starke Mannschaft. Dazu kommt die Atmosphäre – das war heute Millerntor, wie es leibt und lebt. Wir haben uns aber mit allem, was wir hatten, dagegen geschmissen, und konnten unseren tollen Fans einen Sieg schenken.“

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