Der Traum vom Hauptstadtderby – zerplatzt?
Gegner im Blick: Union Berlin ist seit acht Spielen sieglos
Der zweitgrößte Fußballverein der deutschen Hauptstadt hat vor der Saison den Wunsch geäußert, in die Bundesliga aufsteigen zu wollen. Der direkte Aufstieg ist jedoch bei aktuell zwölf Punkten Rückstand auf Platz zwei in Gefahr – ein Grund mehr, dass die „Eisernen“ so schnell wie möglich wieder zurück in die Spur finden möchten.
Trainer und Umfeld
Zu Beginn der laufenden Spielzeit war Union Berlin einer der wenigen Vereine, die klar gesagt haben: „Wir möchten aufsteigen“. Dieses Ziel sollte mit dem vor der letzten Saison neu verpflichteten Jens Keller erreicht werden, unter dem die „Eisernen“ auf Anhieb die letzten 16 Spiele nie schlechter als Vierter waren, sich jedoch auch am letzten Spieltag auf eben jenem Platz wiederfanden. In der laufenden Spielzeit soll es also endlich klappen und die Ansprüche sind sehr hoch. Das sieht man daran, dass die Verantwortlichen sich selbst auf dem 4. Platz stehend dazu entschlossen, am 16. Spieltag Keller zu entlassen und Andre Hofschneider zu engagieren. Der 47-jährige Berliner spielte selber in der Jugend von Union, wechselte später unter anderem zu Hansa Rostock, Arminia Bielefeld und dem FC Augsburg, und kehrte dann als Jugendtrainer zu Union Berlin zurück. Nachdem er schon 2016 für insgesamt vier Monate die Profis verantwortete, setzen die Ost-Berliner nun erneut auf Hofschneider, um den Aufstieg zu realisieren. Bisher funktioniert das jedoch nur mit mäßigem Erfolg.
Die Saison
Es ist ein Auf und Ab. Mit zwei Siegen und zwei Unentschieden legte Union Berlin einen Saisonstart hin, der ihren Zielen entsprach. Die darauffolgenden drei sieglosen Spiele wurden durch die Fortuna einläutet, jedoch von den Berlinern gut weggesteckt: Mit einem 5:0-Sieg gegen den 1.FC Kaiserslautern wurde eine niederlagenfreie Serie von sechs Spielen mit fünf Siegen gestartet. Auf dem oberen Relegationsplatz stehend folgten dann aber drei Spiele, in denen Berlin sieben Tore schoss, jedoch nur einen Punkt errang. Daraufhin trennte sich der Verein von Keller und holte Andre Hofschneider. Dieser Impuls führte nicht zum gewünschten Aufschwung und so ist Union Berlin seit acht Spielen sieglos und steht auf dem 10. Platz.
Die Mannschaft
Mit knapp 22 Millionen Euro besitzt Union Berlin laut Transfermarkt.de den drittwertvollsten Kader der 2. Bundesliga. Unter ihnen auch der aktuell zweitbeste Schütze der Liga, Sebastian Polter. Der 26-Jährige kann schon elf Tore und vier Vorlagen in 21 Spielen vorweisen. Im Winter wurde in der Offensive nicht mehr nachgelegt. Vielmehr sahen die Verantwortlichen, auch wegen des Weggangs von Atsuto Uchida zurück in seine japanische Heimat, vor allem in der Defensive noch Nachholbedarf, was zur Verpflichtung von Lars Dietz (Borussia Dortmund II) und Marvin Friedrich (FC Augsburg) führte. Die Leistung der Mannschaft wird trotz temporärem Durchhänger seit Jahren honoriert: In den letzten zehn Spielzeiten stiegen die Zuschauerzahlen konstant von 7.000 auf knapp 22.000. Mit einer tollen Kulisse für ein tolles Auswärtsspiel der Fortuna darf also gerechnet werden.
Mögliche Aufstellung:
Mesenhöler – Friedrich, Parensen, Pedersen, Torrejon, Trimmel – Hartel, Kroos, Hedlund - Polter, Skrzybski
Bilanz Heim: 13 Spiele / 7 Siege / 2 Unentschieden / 4 Niederlagen
Bilanz Auswärts: 12 Spiele / 3 Siege / 3 Unentschieden / 6 Niederlagen
Bilanz Gesamt: 25 Spiele / 10 Siege / 5 Unentschieden / 10 Niederlagen