Der Erinnerungskoffer von Fortuna Düsseldorf
Fortuna engagiert sich für an Demenz erkrankte Menschen
Fortuna Düsseldorf ist der erste Bundesliga-Club, der sich explizit mit dem Thema Demenz befasst. Hierzu hat der Verein nach einer längeren Planungszeit und einer ersten Erprobungsphase ehrenamtliche Kräfte ausbilden lassen und einen so genannten Erinnerungskoffer aufgelegt.
Der Grundgedanke, sich über den Fußball für an Demenz erkrankte Menschen zu engagieren, stammt ursprünglich aus Großbritannien. Es gilt als wissenschaftlich eindeutig bewiesen, dass durch die Aufarbeitung und Einbeziehung der eigenen Vergangenheit - also eine strukturierte Biografie- und Erinnerungsarbeit - Aktivierungsmöglichkeiten für die augenblickliche Gegenwart als auch die Zukunft Demenzerkrankter eröffnet werden können. Hierzu, auch dies ist belegt, eignet sich der Fußball ganz besonders, wenn die oder der Erkrankte sich in ihrem Leben mit eben dieser Sportart beschäftigt hat.
Der Erinnerungskoffer enthält Exponate, die Erinnerungen hervorrufen sollen. Im Einzelnen sind dies - teilweise als Replika und Faksimile - Schals, alte Spielankündigungsplakate, Fotos, Eintrittskarten, Autogrammkarten, Fahnen, eine komplette Trikotage, Fußballschuhe und Anstecknadeln. Hinzu kommen ausgewählte Zeitungsausschnitte, wie von der Deutschen Meisterschaft 1933 oder der Ghana-Reise der Fortuna von 1958.
Damit reflektieren die Erkrankten zunächst auf Vergangenes. Als positiver Effekt wurde jedoch festgestellt, dass auch die kognitiven Fähigkeiten, die den Alltag betreffen, substantiell gefördert werden können. Wie in Großbritannien, wo - in Zusammenarbeit mit der „Alzheimer’s Society“ - die „Dementia Action Alliance“ / „Dementia Friends“ tätig ist, hat die Fortuna im „Demenznetz Düsseldorf“ einen qualifizierten Partner in ihrem Umfeld gefunden.
In der Folge fanden sich zwölf Ehrenamtliche, die seit Oktober 2017 intensiv geschult wurden und nunmehr regelmäßige Besuche in entsprechenden Einrichtungen abstatten - natürlich mit dem Fortuna-Erinnerungskoffer.
Peter Tonk: „Wir möchten mit den Besuchen und dem Fortuna-Demenzkoffer das Selbstwertgefühl und das Wohlbefinden der Erkrankten steigern. Kurz gesagt: Wir wollen Freude bereiten.“
Nachdem die mediale Aufmerksamkeit sehr hoch war, meldeten sich bereits in den ersten Tagen nach der offiziellen Präsentation des Erinnerungskoffers verschiedene soziale Einrichtungen, die Interesse an einem Besuch zeigten. Weiterhin gab es zwei Fußball-Vereine, die genauere Informationen über das Projekt erhalten wollten und signalisierten, in ihrem Umfeld etwas Ähnliches umsetzen zu wollen.
Ansprechpartner für das Angebot sind
Peter Tonk
Dipl. Geragoge und Exam. Krankenpfleger
Demenz-Servicezentrum Region Düsseldorf
im Amt für Soziales der Landeshauptstadt Düsseldorf
Willi-Becker-Allee 8
40227 Düsseldorf
Telefon: 0211.8 92 22 28
Fax: 0211.8 92 93 89
peter.tonk@duesseldorf.de
www.demenz-service-duesseldorf.de
Stefan Felix
Hauptverantwortlicher für den Bereich Inklusion und Behindertenfanbetreuung
Fortuna Düsseldorf 1895 e.V.
Arena-Straße 1
40474 Düsseldorf
Telefon: 0211.5 44 98 46
Mobil: 0173.4 16 23 02
Fax: 0211.2 38 01 20
s.felix@f95.de
www.f95.de
Anfragen zum Erinnerungskoffer der Fortuna können gerichtet werden an erinnerungskoffer@f95.de.