„Wir brauchen Geduld, Zeit und vor allem Ruhe“
TRAINER-SICHT: Friedhelm Funkel vor dem Bundesliga-Auftakt in Bremen
Vorfreude auf die anstehende Bundesliga-Saison gefällig? „Wir alle sind froh, dass es wieder losgeht. Es ist toll, sich endlich wieder mit den besten Mannschaften Deutschlands messen zu dürfen. Wir freuen uns auf volle Stadien und eine außergewöhnliche Atmosphäre. Das wird alle Vereine noch einmal zusätzlich pushen.“ Man spürt in den Worten von Fortunas Cheftrainer Friedhelm Funkel vor dem Start beim SV Werder Bremen (Samstag, 15:30 Uhr) die Vorfreude – und sie steckt an.
Sportlich steht die Fortuna direkt vor einer großen Herausforderung. Das belegt Funkel auch prompt mit Zahlen: „Werder hat in diesem Kalenderjahr noch kein Heimspiel verloren und in der abgelaufenen Saison zuhause in jeder Partie getroffen.“ Ohnehin hat der Coach großen Respekt vor dem ersten Kontrahenten der neuen Spielzeit. „In Bremen wird hervorragende Arbeit geleistet. Florian Kohfeldt und Frank Baumann sind auf einem guten Weg, wieder dorthin zu kommen, wo Werder vor 15 Jahren war.“ Als der Club von der Weser regelmäßig um die Deutsche Meisterschaft mitgespielt und 2004 sogar das Double gewinnen konnte.
Doch zurück zur aktuellen Situation, in der die Bremer den zu Fenerbahce Istanbul gewechselten Max Kruse ersetzen müssen. „Ich traue Yuya Osako zu, in diese Rolle hineinzuwachsen. Er ist ein hervorragender Spieler und ein toller Mensch. Ich habe ihn damals nach Deutschland, zu 1860 München geholt“, erinnert sich Funkel, der zur Erwartungshaltung in Bremen betont: „Die Mannschaft hat andere Ambitionen als wir, das Ziel ist die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb.“
Auf der anderen Seite würde die Fortuna nur zu gerne an die letzte Saison anknüpfen. Doch wie schwierig das wird, sagt der erfahrene Funkel mit seinen eigenen Worten: „Wir gehen mit unserer Situation sehr realistisch um und wissen sehr gut, was uns im zweiten Jahr nach dem Aufstieg erwartet. Wir wollen den Klassenerhalt schaffen. Alles andere ist Träumerei.“
Wichtige Spieler aus dem Vorjahr stehen dem Cheftrainer aktuell nicht (mehr) zur Verfügung. Dodi Lukebakio und Benito Raman sind innerhalb der Bundesliga gewechselt, Kevin Stöger hat sich am Ende der vergangenen Spielzeit einen Kreuzbandriss zugezogen. „Diese Jungs hatten maßgeblichen Anteil an unserem Erfolg“, betont Funkel. „Die Spieler, die gekommen sind, haben Qualität, aber wie schnell sie den Ansprüchen der Bundesliga gerecht werden, zeigen die nächsten Wochen und Monate.“ Sein Zusatz: „Wir brauchen Geduld, Zeit und vor allem Ruhe.“
Neben dem genannten Stöger fallen für die Partie in Bremen auch Michael Rensing, Nana Ampomah (beide Aufbautraining), Aymen Barkok (Schulter-Operation) und der rotgesperrte Adam Bodzek aus. Sie werden im Gegensatz zu 3.000 Düsseldorfer Fans den Weg nach Bremen nicht antreten.