Herzlichen Glückwunsch, Jörg Daniel!
Fortunas früherer Torhüter wird 70
Vier Endspielteilnahmen innerhalb von 26 Monaten. Das ist eine Bilanz, auf die nur wenige Fußballer in ihrer Karriere zurückblicken können. Immerhin zweimal holte Jörg Daniel den „Pott“ – die beiden anderen Endspiele waren für ihn und die Fortuna leider erfolglos. Doch die Karriere des Torhüters sollte nicht nur auf diesen Zeitraum beschränkt sein. Schließlich stand er in 154 Pflichtspielen für die Rot-Weißen zwischen den Pfosten und machte nach seiner aktiven Zeit als Trainer Karriere. Heute feiert er seinen 70. Geburtstag!
Seine Karriere begann Jörg Daniel im westfälischen Hamm beim SV Herringen. Bereits in der Jugend ging er zum VfL Bochum, mit dem er 1969 als Deutscher A-Jugendmeister seinen ersten Titel feiern konnte. Zwei Jahre später wechselte der Schlussmann zu Alemannia Aachen in die Regionalliga West und 1973 zum Verbandsligisten SG Eschweiler, wo er sich reamateurisieren ließ, um ein Studium an der Sporthochschule Köln aufzunehmen. Nebenbei erwarb er somit die Fußball-Lehrer-Lizenz.
Im Jahr darauf gehörte er quasi zu den Gründungsmitgliedern der neuen 2. Bundesliga Nord bei Fortuna Köln. Allerdings stand er dort im Schatten des früheren Nationaltorhüters Wolfgang Fahrian und kam nur selten zum Einsatz. Daraufhin wurde er schon im Jahr darauf an Union Solingen ausgeliehen. Im Bergischen wusste der Torhüter mit guten Leistungen zu überzeugen, was dazu führte, dass er 1976 im Alter von 25 Jahren vom damaligen Zweitligisten an den Flinger Broich wechselte.
Die sportlich erfolgreichste Zeit seines Lebens
Es sollte für ihn persönlich die beste Zeit in seiner Profi-Karriere werden. Und wie sie so oft im Fußball hatte zuvor eine Verletzung Schicksal gespielt. Fortunas damaliger Stammtorhüter Wilfried Woyke musste sich am Meniskus operieren lassen. Dies führte dazu, dass Daniel in der Saison 1977/78 nach lediglich zwei Einsätzen im Vorjahr endlich seine Chance erhielt - und sie nutzte. Ab dem 7. Spieltag war der 1,88 Meter große Schlussmann die Nummer 1 im Düsseldorfer Tor. Die Spielzeit beendete die Fortuna auf dem fünften Platz mit nur 36 Gegentoren in 34 Spielen. Kein anderer Bundesligist kassierte weniger Treffer! Jörg Daniel war zweifelsfrei in der Fußball-Bundesliga angekommen.
Immerhin holte er dann in den vier Endspielen zweimal den „Pott“. Am 23. Juni 1979 hielt er im DFB-Pokalfinale beim 1:0-Erfolg nach Verlängerung über Hertha BSC „zu Null“. Im Jahr darauf reichte am 4. Juni 1980 ein 2:1-Sieg gegen den 1. FC Köln, um den begehrten Titel zu verteidigen. Die beiden anderen Endspiele (DFB-Pokal im April 1978 und das Europapokalfinale im Mai 1979) waren für ihn und die Fortuna dagegen sehr schmerzlich.
Die Karriere nach der aktiven Laufbahn
Dies galt auch für sein Ende bei der Fortuna. Im Sommer 1981 fiel auch der Torhüter der Sparwelle beim finanziell und sportlich angeschlagenen Bundesligisten zum Opfer. Eine Vertragsverlängerung zu deutlich reduzierten Bezügen lehnte er ab und beendete abrupt seine Profi-Karriere.
Wenige Jahre später stand er noch einmal beim Oberligisten FV Bad Honnef im Tor, bevor er 1984 seine erste Stelle als Trainer beim badischen Fußball-Verband antrat - für die folgenden 15 Jahre. Zwischenzeitlich (1990) veröffentlichte er ein Buch mit dem Titel: „Fußball Jugendtraining. Grundlagen, Übungen, Programme“.
1999 wechselte er zum Deutschen Fußball-Bund und war in der Trainerausbildung und im Nachwuchsbereich tätig. Seinen Lebensmittelpunkt hatte er längst in der Nähe der DFB-Zentrale in Frankfurt im beschaulichen und nur eine Autostunde entfernten Sandhausen gefunden.
Heute feiert Jörg Daniel seinen 70. Geburtstag. Dazu gratuliert der Verein Fortuna Düsseldorf recht herzlich und wünscht bei bester Gesundheit alles Gute für die Zukunft!