„Wir haben uns nicht belohnt“
MIXED ZONE: Die Stimmen zum Unentschieden gegen den Hamburger SV
Wer es mit der Fortuna hält, weiß: Es wird mit diesem Verein niemals langweilig. Und so wurde auch das Heimspiel gegen den Hamburger SV zu einer emotionalen Achterbahnfahrt mit einigen Loopings. Am Ende teilten sich beide Mannschaften die Punkte durch einen Last-Minute-Ausgleich der Gäste, nachdem sich die Fortuna zuvor ein ordentliches Chancenplus erspielt hatte. Das sagten die Protagonisten zum Spiel:
Daniel Thioune, Cheftrainer: „Die Belohnung ist das Einzige, was wir heute ausgelassen haben. Wir haben heute vieles richtig gemacht und waren über weite Strecken gut in der Partie. Wir haben dem Gegner den Ball dort zugestanden, wo es uns nicht wehgetan hat, und wenn wir den Ball hatten, hatten wir gute Möglichkeiten. Vor allem unser Umschaltspiel war gefährlich, beispielsweise in der Szene vor der Pause, in der ‚Emma‘ den Pfosten trifft – das war fußballerisch richtig gut herausgespielt. Wir haben bei zu vielen Chancen die Ruhe am Ball vermissen lassen. Mit mehr Ruhe hätten wir früher in Führung gehen können. Adam hatte beim Führungstor diese Ruhe und Qualität, hat nicht einfach draufgehalten, sondern den Ball reingeschoben. Die Führung ging zu diesem Zeitpunkt auch in Ordnung. Auf der anderen Seite hatten wir in der ein oder anderen Szene aber auch Glück. Am Ende hat man gesehen, dass der HSV widerstandsfähig ist. Insgesamt fühlt sich das Ergebnis nicht gut an, weil wir bei den Standards cleverer hätten verteidigen müssen. Wir ärgern uns über zwei vergebene Punkte und hätten nach unserer Leistung heute mehr verdient gehabt.“
Tim Walter, Trainer Hamburger SV: „Wir haben heute kein gutes Spiel gemacht. Was wir uns vorgenommen haben, haben wir zu keinem Zeitpunkt auf den Platz bekommen. Wir waren zu behäbig und hatten wenig Energie im Spiel. Dadurch wurde der Gegner zu Kontern eingeladen, zudem hatten wir zu viele einfache Ballverluste. Für uns spricht, dass wir trotzdem bis zum Ende an uns geglaubt haben und immer weitermachen. Am Ende freuen wir uns darüber, dass die Jungs das Tor machen und sich belohnen.“
Edgar Prib: „Es war richtig schön, vor dieser Kulisse Fußball zu spielen. Die Stimmung war fantastisch und das hat man in jeder Sekunde auf dem Platz gemerkt. Zum Spiel: Es fühlt sich eher nach einer Niederlage und zwei verlorenen Punkten an als nach einem gewonnenen Punkt. Schon in der ersten Halbzeit müssen wir auf alle Fälle in Führung gehen. In der zweiten Halbzeit hatten wir auch unsere Chancen. ‚Bodzes‘ Tor ist natürlich fantastisch – er ist einfach ein Fuchs. Alles in allem haben wir eine echt gute Mannschaftsleistung gezeigt. So haben wir uns das vorgestellt. Fußballerisch war es ordentlich, das können wir noch deutlich besser. Aber die Leidenschaft und Körpersprache haben gestimmt. Wir haben uns heute nicht belohnt, das war der Knackpunkt.“
Adam Bodzek: „Im Moment überwiegt noch der Ärger über die letzte Minute. Das war bitter. Ich glaube, dass wir insgesamt ein sehr gutes Spiel abgeliefert haben. Wir hätten uns vorher belohnen können, wenn wir früher das 1:0 gemacht oder das 2:0 nachgelegt hätten. Beim Stand von 1:0 kann es immer passieren, dass ein Standard in den letzten Minuten durch den Strafraum fliegt und ins Tor fällt. Das 1:1 spiegelt den Spielverlauf nicht wider. Wir wären ein verdienter Sieger gewesen, aber wenn man seine Chancen nicht nutzt und bis zur letzten Minute nicht alles verteidigen kann, kann so ein kurioser Ball auch zum Ausgleich im Tor landen. Zu meinem Tor: Für mich war es natürlich schön, mal wieder zu treffen, weil ich nicht so oft in der Torschützenliste stehe wie beispielsweise Rouwen. Im Moment überwiegt aber das bittere Gefühl des Ausgleichs.“
Matthias Zimmermann: „Wir hätten das Spiel in der ersten Halbzeit killen können. Wenn wir da ein, zwei Tore schießen, geht das Spiel anders aus. Vor dem Tor haben wir noch einiges zu tun. Es ist uns in dieser Saison schon zu oft passiert, dass wir in der Nachspielzeit Gegentore kassiert haben. Wir müssen uns in Zukunft besser belohnen. Am Ende nehmen wir das 1:1 aber mit.“