21.03.2022 | 1. Mannschaft

„Jeder rassistische Vorfall ist einer zu viel“

Interview mit Khaled Narey zum Internationalen Tag gegen Rassismus

Am 21. März 2022 ist Internationaler Tag gegen Rassismus. Anlässlich dieses Tages führt www.f95.de ein Interview mit Khaled Narey. Dabei äußert sich der 27-Jährige unter anderem dazu, ob es seiner Meinung nach eine positive Entwicklung beim Kampf gegen Rassismus gibt und was getan werden muss, um den Rassismus in Zukunft noch stärker einzudämmen.

Khaled, heute ist Internationaler Tag gegen Rassismus. Leider ist Rassismus ein Thema, das uns immer wieder begleitet – auch im Sport. Auch Du warst in der Vergangenheit öfter rassistischen Anfeindungen in den Stadien ausgesetzt. Wie ist Deine Wahrnehmung: Gibt es eine Entwicklung beim Thema Rassismus innerhalb der Gesellschaft?
Meiner Meinung nach kann man noch nicht endgültig von einer positiven Entwicklung sprechen. Ja, möglicherweise nimmt der Rassismus im Alltag ab, aber es gibt nach wie vor immer wieder Vorfälle. Und jeder rassistische Vorfall ist einer zu viel.

Im Dezember ist in der 3. Liga ein Spiel aufgrund rassistischer Beleidigungen gegen einen Spieler abgebrochen worden. Auch die deutsche U21 hat im vergangenen Sommer nach einem Rassismus-Skandal bei der Partie gegen Honduras geschlossen den Platz verlassen. Wie wichtig ist es, diese deutlichen Zeichen zu setzen?
Solche Zeichen sind sehr wichtig! Dass man beispielsweise den Platz nach schwerwiegenden und wiederholten rassistischen Beleidigungen geschlossen verlässt, ist für mich ein absolutes Muss. Das Spiel sollte dann auch abgebrochen werden. Diese Zeichen können – wenn man sie geschlossen setzt – eine abschreckende Wirkung haben. Sie helfen dabei, die Leute, die rassistische Äußerungen tätigen wollen, davon abzuhalten.

Wünschst Du Dir noch mehr Zivilcourage – beispielsweise von Menschen, die im Stadion neben einem Zuschauer sitzen, der sich rassistisch äußert?
Ich kann mir schon gut vorstellen, dass Menschen im Stadion, die danebensitzen und etwas mitbekommen, ihre Meinung deutlich sagen. Natürlich wünsche ich mir auch, dass jeder den Täter verbal angeht, um Rassismus einzudämmen. Dass rassistische Beleidigungen fallen, lässt sich aber leider nur schwer verhindern.

Was sollte aus Deiner Sicht getan werden, um Rassismus in Zukunft noch entschiedener entgegenzutreten?
Wir müssen ganz klare Grenzen setzen. Rassismus sollte aufs Schärfste bestraft werden. Die Bestrafung sollte eine abschreckende Wirkung haben – ich denke, dann überlegen sich die Menschen drei Mal, ob sie sich rassistisch äußern oder nicht.

bundesliga.de

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