Pünktlich begrüßte der Aufsichtsratsvorsitzende und Versammlungsleiter Björn Borgerding die insgesamt 333 Mitglieder vor Ort – 321 davon waren stimmberechtigt. Nachdem den verstorbenen Mitgliedern gedacht und den Jubilaren gratuliert, die bereits im Vorfeld der Sitzung entsprechend geehrt wurden, traten der Aufsichtsratsvorsitzende Björn Borgerding sowie die Vorstandsmitglieder Alexander Jobst, Klaus Allofs und Arnd Hovemann ans Rednerpult.

Hier gibt es die wichtigsten Aussagen des Aufsichtsrats und Vorstands zum Nachlesen.

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Aufsichtsrat und Vorstand blicken nach vorne
Borgerding stellte das Ehrenamt sowie die neue Zusammensetzung des Fortuna-Vorstands in den Vordergrund. Außerdem sprach er über die Entwicklung und die Probleme, denen sich der Fußball und die Fortuna stellen müssen. Der Vorstandsvorsitzende Alexander Jobst, seit Februar im Amt, stellte sich den anwesenden Mitgliedern vor und betonte: „Fortuna ist Fortuna und muss es auch bleiben. Das heißt dann auch – hier für alle nochmal deutlich: Wir sind ein Verein und wir bleiben das auch! Wir haben eine Verantwortung dazu.“ Der 48-Jährige stellte zudem klar, dass der Verein für mehr steht als für die Lizenzmannschaft. Fortuna brauche ein deutliches Bekenntnis zur enormen Bedeutung in dieser Stadt. Für die Zukunft will sich Jobst dafür einsetzen, das Bewährte aus erfolgreicher Arbeit vieler Jahre beizubehalten, um daraus Neues zu entwickeln. In seiner Rede ging der Vorstandsvorsitzende auch auf die zukünftige Frauenfußball-Abteilung ein, ebenso auf das neue Funktionsgebäude.

Klaus Allofs, Vorstand Sport & Kommunikation, nahm die sportliche Situation in den Blickpunkt – sowohl bei den Profis als auch im NLZ, dessen Arbeit er stark lobte. Des Weiteren gab er Einblicke in die Kaderplanung für die kommende Saison sowie die langfristigen sportlichen Ziele des Vereins: „Wir sind maximal ehrgeizig und erfolgsorientiert. Dafür stehe ich, dafür stehen wir als Vorstand! Mittelfristig wollen wir zurück in die Bundesliga und uns dort auch etablieren – aber all das natürlich innerhalb der Rahmenbedingungen, die uns unser mitgliedergeführter Verein vorgibt“, so Allofs. Dieser äußerte sich außerdem zu den Kommunikations- und CSR-Aktivitäten des Clubs. Der neue Finanzvorstand Arnd Hovemann stellte sich und die Finanzzahlen für die Saison 2020/21 vor. Außerdem gab es einen Ausblick auf die potenzielle finanzielle Entwicklung in den kommenden Saisons.

Die vorgestellten Finanzzahlen im Überblick:

Wirtschaftlicher Verlust durch die COVID-19-Pandemie: 

• Saison 2021/22: 5 Mio. Euro (aktuelle Hochrechnung)
• Saison 2020/21: 11 Mio. Euro
• Saison 2019/20: 6,7 Mio. Euro
• Gesamt: 22,7 Mio. Euro 

Erträge und Aufwendungen: 

• Erträge 2020/21: 48,1 Mio. Euro
• Erträge 2019/20: 82,4 Mio. Euro
• Aufwendungen 2020/21: 50,1 Mio. Euro
• Aufwendungen 2019/20: 82,4 Mio. Euro 

Ergebnis nach Steuern 2020/21: - 2 Mio. Euro 

Eigenkapitalentwicklung: 

• Eigenkapital 2020/21: 5 Mio. Euro
• Eigenkapital 2019/20: 7 Mio. Euro 

Verbindlichkeiten: 

• Verbindlichkeiten 2020/21: 16,6 Mio. Euro
• Verbindlichkeiten 2019/20: 26,9 Mio. Euro 

Ausblick: 

• Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie wird in 2021/22 mit einem Verlust im einstelligen Millionenbereich gerechnet.
• Ab der Saison 2022/23 wird eine Stabilisierung der Corona-Situation erwartet.
• Ab der Saison 2024/25 fallen die Abgaben an die Sportwelt weg, so dass mit zunehmend positiven Ergebnissen gerechnet wird. 

Hovemann ordnete die Finanzzahlen sehr positiv ein: „Nach einer schwarzen Null in der Saison 2019/20 haben wir die Saison 2020/21 mit einem Jahresfehlbetrag von rund zwei Millionen Euro abgeschlossen. Selten war ich angesichts eines negativen Ergebnisses besser gelaunt. Clubs, die von ihrer Größe mit uns vergleichbar sind, haben weit schlechtere Ergebnisse eingefahren als wir.“

Wahlausschuss gewählt - Abstimmung über 13 Satzungsänderungsanträge
Nach den Reden wurden sämtliche Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder in Einzelabstimmungen entlastet. Es folgte die Wahl des Wahlausschusses: Diese fand in Form einer Blockwahl statt, da sich lediglich fünf Mitglieder vorstellten und für das fünfköpfige Gremium kandidierten. Thomas Bollien, Michael Ihle, Günter Karen-Jungen, Christian Köker und Mehdi Schröder wurden mit großer Mehrheit gewählt und bilden somit den neuen Wahlausschuss.

Zum Ende der Mitgliederversammlung wurde über 13 Satzungsänderungsanträge abgestimmt. Unter anderem votierten die Mitglieder dafür, den Paragraphen 2, Absatz 4, um „Der Verein verurteilt jegliche Form von Gewalt, unabhängig davon, ob sie körperlicher, seelischer oder sexualisierter Art ist“ zu erweitern. Auch der Schutz der Umwelt wurde in diesem Paragraphen verankert. Darüber hinaus wurde sich dazu bekannt, den stark veralteten Begriff „rassisch“ zu entfernen. Der ausführliche Antrag, die Mitgliederversammlung künftig auch digital stattfinden zu lassen, wurde nach fairen Diskussionen zurückgezogen und soll überarbeitet werden. Ebenso wurde im Tagesordnungspunkt neun über die Änderung des bestehenden Positionspapiers zur Fußball-Weltmeisterschaft in Katar diskutiert und abgestimmt. Demnach hat sich die Mehrheit der Mitgliederversammlung dafür ausgesprochen, das bestehende Positionspapier des Vereins dahingehend zu ergänzen, dass die deutsche Nationalmannschaft das Turnier boykottieren soll.

Um 22:49 Uhr beendete Björn Borgerding die Mitgliederversammlung 2021.