06.08.2013 | 1. Mannschaft

1860 München möchte zurück ins Oberhaus

Der Gegner im Blick

Als man vor der Saison die Trainer der 18 Zweitligisten nach ihren Favoriten gefragt hat, war die einhellige Meinung, dass es eine breite Spitze geben wird. Für diese ist auch mehrfach der Name TSV 1860 München genannt worden. Die „Löwen“ möchten nach dieser Spielzeit nach zehn Jahren Abstinenz endlich wieder im Bundesliga-Oberhaus mitmischen.

Trainer & Umfeld
Das Umfeld wünscht sich endlich mal wieder ein Derby gegen den großen FC Bayern München um Meisterschaftspunkte – mit anderen Worten: Das zehnte Jahr in der 2. Bundesliga soll vorerst das letzte sein. Doch schon in den letzten Spielzeiten mussten die Verantwortlichen der „Löwen“ feststellen, dass es nicht einfach ist, am Ende einen der ersten drei Plätze zu belegen. Dafür fehlte zuletzt vor allem die Konstanz. Seit dem 18. November 2012 versucht Alexander Schmidt als Trainer dies zu ändern. Seit der Spielzeit 2010/11 war er der Assistent von Chefcoach Reiner Maurer, nach erfolgreichem Abschluss des Fußballlehrer-Lehrgangs wurde er zu Beginn der Saison 2012/13 Cheftrainer der U 21 in der Regionalliga Bayern. Als Maurer schließlich entlassen wurde, rückte Schmidt zu den Profis auf.

Zu- & Abgänge
Die Transferaktivitäten der Münchner waren in dieser Sommerpause überschaubar. Mit Daniel Adlung von Energie Cottbus, Stephan Hain vom FC Augsburg und Yannick Stark vom FSV Frankfurt kamen drei Akteure, die ihre Qualitäten in der 2. Bundesliga schon unter Beweis gestellt haben und das Team von Alexander Schmidt auf Anhieb weiterbringen können. Außerdem wurden zwei hoffnungsvolle Talente verpflichtet: Sebastian Hertner aus der Regionalliga-Mannschaft des FC Schalke 04 und Markus Schwabl, Sohn des ehemaligen „Löwen“-Profis Manfred Schwabl, von der SpVgg Unterhaching. Den Verein verlassen haben ebenfalls fünf Kicker: Daniel Halfar ging zum 1.FC Köln, Grigorios Makos zu Anorthosis Famagusta, Markus Ziereis zum FSV Frankfurt, Sebastian Maier zum FC St. Pauli und Maximilian Nicu, der noch keinen neuen Verein gefunden hat.

Mannschaft
Dass Gabor Király im Tor der „Sechzger“ nach wie vor die unumstrittene Nummer eins ist, braucht man nicht gesondert zu erwähnen. In der Viererkette hat sich nur auf der linken Seite etwas geändert, dort scheint nun der junge Christopher Schindler gesetzt zu sein. Neben ihm verteidigen mit Moritz Volz, Kai Bülow und Guillermo Vallori erfahrene Kräfte. Auch auf der Doppel-Sechs setzte Coach Schmidt zwei Mal auf das gleiche Personal: Dominik Stahl und Neuzugang Stark bilden das zentrale Mittelfeld. Auf den Außenbahnen spielten zuletzt Moritz Stoppelkamp und Stephan Hain, im Angriff durfte Benjamin Lauth, der nicht nur die Kapitänsbinde abgenommen bekam, sondern auch am ersten Spieltag auf der Bank Platz nehmen musste, gegen den FSV Frankfurt wieder von Beginn an auflaufen und traf. Neben ihm stürmte Bobby Wood. Auffällig: Schmidt setzte ihn den ersten beiden Partien die gleichen 14 Spieler ein.

Form
Nach der knappen Niederlage zum Auftakt beim FC St. Pauli (0:1) ging es vom Ergebnis her ähnlich eng im Heimspiel gegen den FSV Frankfurt zu. Zwar waren die Münchner über die gesamte Spieldauer das bessere Team, aber gerieten kurz nach der Pause durch einen unglücklich abgefälschten Schuss von Mathew Leckie in Rückstand. Doch die direkte Reaktion folgte prompt: Lauth konnte den hochverdienten Ausgleich erzielen. Auf den Siegtreffer mussten die Anhänger der Blauen aber bis zur Nachspielzeit warten, dann sorgte Stoppelkamp für kollektiven Jubel. Somit ging der Start in diese Zweitliga-Saison nicht daneben, denn mit einem Zähler aus zwei Begegnungen wäre der Anhang schon wieder unruhig geworden. Im DFB-Pokal setzten sich die „Löwen“ hauchdünn mit 5:4 nach Elfmeterschießen gegen den Drittligisten 1.FC Heidenheim durch.

Bekannte Gesichter
Von 2002 bis 2004 spielte Moritz Stoppelkamp in der Jugend der Fortuna, wechselte schließlich zu RW Essen und landete über die Stationen RW Oberhausen und Hannover 96 in der bayrischen Landeshauptstadt. Schon in der vergangenen Saison gehörte Stoppelkamp zu den absoluten Leistungsträgern. Sechs Tore erzielte er selbst, acht weitere bereitete er vor. Auch an den beiden bisherigen Treffern in der 2. Bundesliga war er beteiligt. Im Kader von 1860 gibt es noch einen weiteren Spieler, der einst das Fortuna-Trikot trug: Andreas Neumeyer absolvierte in der Saison 2004/05 zwei Partien in der Regionalliga Nord, verließ den Verein aber im Winter schon wieder. In der vergangenen Spielzeit schoss Neumeyer in 37 Spielen 22 Tore, sodass die Münchner auf ihn aufmerksam wurden.

Vergangenheit
Wenn die Fortuna den TSV 1860 empfangen hat, blieben die Punkte zumeist in Düsseldorf. Von den elf Begegnungen gewannen die Rot-Weißen sieben, nur zwei Partien gingen an die „Löwen“. Das letzte Aufeinandertreffen in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt gewannen die Düsseldorfer in der 2. Runde des DFB-Pokals der vorletzten Saison mit 3:0. Einem Eigentor von Collin Benjamin ließ Sascha Rösler einen Doppelpack folgen. Insgesamt spricht die Bilanz aber für den heutigen Gast. Die 21 Begegnungen sahen aus Sicht der Fortuna so aus: 8 – 4 – 9.

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