07.10.2013 | 1. Mannschaft

„Das war Charakter, das war Leidenschaft“

Die Stimmen nach dem 2:1-Sieg gegen Fürth

Die Partie gegen die SpVgg Greuther Fürth war an Emotionalität kaum zu überbieten. Nach der ersten Hälfte hat kaum noch jemand an einen Sieg der Rot-Weißen geglaubt, nach dem Wechsel kämpften sie sich zurück und brachten die gesamte ESPRIT arena hinter sich. Zwei Tore von Charlison Benschop drehten das Spiel und die Fortuna fuhr einen unglaublich wichtigen Sieg ein.

Mike Büskens: „Ich weiß leider, wie es sich anfühlt, als Trainer von Fürth mit nichts aus Düsseldorf nach Hause zu fahren. In den ersten Minuten haben wir aggressiv gegen den Ball gearbeitet. Aber mit dem Gegentor sind wir wahnsinnig passiv gewesen. Die Räume waren zu groß, Fürth hat das sensationell ausgenutzt. Wir hatten keinen Zugriff, kamen oft zu spät. Ich habe in der Pause der Mannschaft die Frage gestellt, ob wir weiterhin mutlos agieren oder unser Schicksal selbst in die Hand nehmen wollen. Du kannst verlieren, musst aber in die Zweikämpfe kommen. Das ist uns nach dem Wechsel besser gelungen. Darüber sind wir ins Spiel gekommen. Wir sind durch den Doppelschlag wieder da gewesen und brauchten in unserer Situation das nötige Quäntchen Glück. Wir haben einen wahnsinnigen Charakter gezeigt. Die Jungs haben sich überall reingeworfen. Finki war in der zweiten Hälfte ein unglaublicher Leader. Aber eigentlich muss ich alle nennen. Das war Charakter, das war Leidenschaft. Wir hatten das deshalb auch verdient.“

Frank Kramer, Trainer Greuther Fürth: „Wir haben es im ersten Durchgang sehr sauber gespielt, nur den letzten Punch vermissen lassen. Wir hatten das Heft in der Hand. Es war klar, dass Fortuna sich nach der Pause in das Spiel kämpfen würde. Dass wir die Tür so aufmachen und in die Konter laufen, war alles andere als geplant. Wir mussten uns nach den beiden Gegentreffern schütteln, schaffen es aber dann drei Mal nicht, den Ball über die Linie zu drücken. Dann geht man als Verlierer vom Platz. In der Entwicklung sind wir noch lange nicht ausgereift. Wir haben noch viele Schritte zu gehen. Dass dem zweiten Tor eine Abseitsstellung vorausgeht, setzt dem Ganzen die Krone auf.“

Charlison Benschop: „Es war heute in erster Linie wichtig für das Team. Im ersten Durchgang haben wir nicht gut gespielt, dann sind wir zum Ausgleich gekommen und auf einmal hatten wir wieder Selbstvertrauen. Auf einmal ist jeder Einzelne von uns mehr Meter gelaufen und wir haben angefangen, Fußball zu spielen. Das waren auch die Gründe, warum wir die Partie gewonnen haben. Ich fühle mich noch nicht so fit, für mich persönlich kommt die zweiwöchige Pause genau richtig.“

Heinrich Schmidtgal: „Ein schöneres Debüt hätte ich mir kaum vorstellen können. Gegen meinen Ex-Verein vor einer solchen unglaublichen Kulisse zu gewinnen, ist fantastisch. In der ersten Halbzeit haben wir Angsthasen-Fußball gespielt. Das Beste war, dass es nur 0:1 gestanden hat. Dann hat man nach dem Wechsel gesehen, wie unterschiedlich zwei Halbzeiten sein können.

Oliver Fink: „Wir haben in der ersten Hälfte gar nichts auf die Kette bekommen und nach dem Wechsel ist dann alles in die andere Richtung gelaufen. Wir haben nach vorne verteidigt und sind plötzlich zu Chancen gekommen. Was Charlie dann vorne und Fabi hinten gemacht hat, war klasse. Dass wir Fürth nicht aus dem Stadion schießen würden, davon war auszugehen. Man hat in der ersten Halbzeit gesehen, wie dominant Fürth aufgetreten ist. Wir haben aber auch zu ängstlich verteidigt. Wir haben in der zweiten Hälfte eine Bremse lösen können und sind toll zurückgekommen.“

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