Gegner im Blick
Erzgebirge Aue steckt erneut im Abstiegskampf
Erst am letzten Spieltag der vergangenen Saison feierte der FC Erzgebirge Aue den sicheren Klassenerhalt in der 2. Bundesliga. Punktgleich mit Dynamo Dresden, aber mit dem besseren Torverhältnis sicherten die Sachsen sich Platz 15 und Dynamo musste in die Relegation gegen den VfL Osnabrück. Auch vor dem aktuellen 14. Spieltag stand die Mannschaft von Trainer Falko Götz auf dem 15. Rang und damit der Abstiegszone bedrohlich nahe. Es bedarf erneut einer Menge Anstrengung, dass die vierte Saison in Folge in Liga zwei nicht vorerst die letzte wird.
Trainer & Umfeld
Am 29. April dieses Jahres – kurz vor Ende der letzten Spielzeit – wurde Falko Götz als neuer Trainer vom FC Erzgebirge Aue vorgestellt. Der 51-Jährige sollte den Club vor dem Abstieg retten. Das gelang endgültig am letzten Spieltag, sodass er auch in der neuen Saison mit den „Veilchen“ in der 2. Bundesliga starten durfte. Der Auftakt verlief genauso, wie er sich das gewünscht hatte. Einem Auswärtssieg beim FC Ingolstadt (2:1) folgte ein Heimerfolg gegen den SV Sandhausen (1:0). Seitdem gab es nur noch neun weitere Punkte für das Konto der Auer. Dementsprechend wurden auch schon die ersten Stimmen der Götz-Kritiker laut. Doch bisher steht das Umfeld noch hinter dem Coach, dafür war aber auch der späte Ausgleich von René Klingbeil im Derby bei Dynamo Dresden wichtig.
Mannschaft
Elf neue Kicker haben die Erzgebirgler vor dieser Saison verpflichtet, zudem wurde der zuvor ausgeliehene Jakub Sylvestr fest an den Verein gebunden. Das war eine goldene Entscheidung, denn der Slowake konnte schon sechs Mal treffen. Zweitbester Torschütze der Auer ist bislang Guido Kocer (4). Im Tor wurde vor dieser Saison die langjährige Nummer eins Martin Männel von Neuzugang Sascha Kirschstein ersetzt, der vom FC Ingolstadt kam. Beim 1:1 in Dreden bildeten Klingbeil, Ivan Gonzalez, Thomas Paulus und Nils Miatke die Viererkette. Davor agierten Dorian Diring, der schon nach 25 Minuten mit einer Gelb-Roten Karte vom Platz flog, auf der Sechs. In der Dreierkette hinter Zlatko Janjic und Solomon Okoronkwo liefen Fabian Müller, Rico Benatelli und Kocer auf.
Vergangenheit
Erst kurz nach der Jahrtausendwende trafen die Fortuna und Erzgebirge Aue erstmals aufeinander. Im November 2000 gab es einen 4:1-Erfolg in der Regionalliga-Nord. Oleg Poutilo, Marcus Marin, Christoph Kempers und Marinko Miletic erzielen damals die Treffer für die Rot-Weißen. In der gleichen Saison gab es im Erzgebirgsstadion auch eine von zwei Niederlagen (0:2). Die andere gab es in der Saison 2010/11, nachdem Aue in die 2. Bundesliga zurückgekehrt war: 0:1-Auswärtspleite aus Sicht der Düsseldorfer. Insgesamt sieht die Bilanz sehr erfreulich aus: Sechs Siege, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen. Wenn die Fortuna in den Osten der Republik reisen musste, gab es bislang zwei Erfolge, ein Remis und zwei Pleiten. In der vorletzten Spielzeit konnten die Flingeraner sechs Punkte einfahren. In Aue gab es einen 4:2-Sieg, zuhause siegte man 3:1.
Stadion
Seit 1928 gibt es das heutige Sparkassen-Erzgebirgsstadion. In der Nachkriegszeit konnte es nur sehr eingeschränkt genutzt werden, da Einheiten der Roten Armee es zur Ausbildung und für Wettkämpfe nutzte. Von 1950 bis 1991 trug es den Namen Otto-Grotewohl-Stadion, ehe es nach der Wende in Erzgebirgsstadion umgetauft wurde. Im Jahr 2010 wurde die Gegengerade des Stadions umgebaut und überdacht. Seitdem beträgt das Fassungsvermögen 15.690 Zuschauer, davon 9.390 Sitz- und 6.300 Stehplätze. Das Stadion liegt mitten im Grünen, wo Zuschauer auch gerne mal ohne eine Eintrittskarte Platz nehmen, um die Spiele der eigenen Mannschaft zu verfolgen.
Stadt
Die Stadt Aue liegt im Talkessel der sogenannten Zwickauer Mulde. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts gehörte Aue zu den bedeutendsten Bergbau- und Industriestädten in Deutschland. Knapp 17.000 Bewohner, also ein wenig mehr als in das Erzgebirgsstadion passen, leben in Aue. Wer sich im Grünen wohlfühlt, dem kann man einen Spaziergang durch den Stadtpark oder den Tiergarten ans Herz legen. Auch Kirchenfreunde kommen in Aue auf ihre Kosten: Insgesamt neun Kirchen können besucht und besichtigt werden. Im Stadtmuseum kann man nicht nur viel über das Umland erfahren, sondern auch über Bergbautechnik und –geschichte.