04.03.2015 | 1. Mannschaft

Gegner im Blick

Cheftrainer Verbeek setzt voll und ganz auf die Offensive

Auf den ersten Blick würde man beim VfL Bochum nicht gerade von der Mannschaft der Stunde in der 2. Bundesliga sprechen. Bei genauerem Hinsehen befindet sich das Team unter seinem neuen Cheftrainer Gertjan Verbeek, der in der Winterpause den beurlaubten Peter Neururer ersetzte, in sehr guter Verfassung. Zwar wurden unter dem niederländischen Coach erst fünf Zähler eingefahren, die Leistungen waren dabei aber bemerkenswert.

Trainer und Umfeld
Nach einem guten Start in die Saison musste der VfL im Verlaufe der Hinrunde eine Durststrecke hinnehmen, sodass Peter Neururer den Platz auf dem Trainerstuhl freimachen musste. Nach drei Spielen mit dem vorherigen Co-Trainer Frank Heinemann als Interimslösung wurde kurz vor Weihnachten Gertjan Verbeek als neuer Chefcoach präsentiert. Der Niederländer, der in seiner Spielerlaufbahn lediglich für den SC Heerenveen und eine Saison lang für Heracles Almelo auflief, hatte nach diversen Stationen in seinem Heimatland in der Saison 2013/14 den 1.FC Nürnberg übernommen, konnte den Club aber nicht vor dem Abstieg bewahren und wurde trotz zum Teil begeisternden Auftritten seiner Mannschaft noch vor Saisonende entlassen. Nun bekommt er eine neuerliche Chance in Bochum, wo schon jetzt an der Spielweise seines Teams die Handschrift des 52-Jährigen eindeutig zu erkennen ist. Dementsprechend groß ist die Hoffnung im Umfeld, dass man in dieser Saison nichts mit dem Abstieg zu tun hat und mittelfristig wieder an das Tor zur Bundesliga anklopfen kann.

Zu- und Abgänge
Zwei Neuzugänge konnte der VfL in der Winterpause verzeichnen. Schon länger stand die Verpflichtung von Felix Bastians fest, der zuvor seinen Vertrag bei Hertha BSC Berlin aufgelöst hatte, allerdings erst im neuen Jahr eine Spielberechtigung für die Blau-Weißen erhielt. Der Defensiv-Spezialist, der aktuell in der Innenverteidigung den Abwehrchef gibt, konnte bislang in den ersten Spielen nach seiner Rückkehr in seine Geburtsstadt genauso überzeugen wie Thomas Eisfeld, der vom englischen Zweitligisten FC Fulham ins Ruhrgebiet ausgeliehen wurde. Der quirlige Mittelfeldakteur, der zuletzt in der Zentrale der offensiven Dreierreihe hinter Sturmspitze Simon Terodde zum Einsatz kam, wird jedoch gegen die Fortuna fehlen, weil er sich eine Rote Karte einhandelte.

Die Mannschaft
Zwischen den Pfosten konnte Michael Esser dem eigentlichen Kapitän Andreas Luthe den Rang ablaufen und bestätigt seine Startelf-Nominierungen regelmäßig mit starken Leistungen. Vor ihm sind die beiden Außenverteidiger Stefano Celozzi und Timo Perthel gesetzt. In der Innenverteidigung ersetzt momentan Malcolm Cacutalua den verletzten Vize-Kapitän Patrick Fabian – daneben ist Bastians unumstritten. Im Mittelfeld bilden der starke Anthony Losilla und Danny Latza die „Doppel-Sechs“. In der Offensive sollen Marco Terrazzino und Selim Gündüz für Gefahr sorgen, für den gesperrten Eisfeld sind der Japaner Yusuke Tasaka und Stanislacv Sestak gute Optionen. In der vordersten Spitze ist Simon Terodde vollkommen unumstritten. Der ehemalige Fortune hat in 23 Einsätzen schon zwölf Mal getroffen.

Bekannte Gesichter
Während auf der einen Seite Terodde ein halbes Jahr lang für die Fortuna auf Torjagd ging (8 Spiele, 1 Tor), spielten Heinrich Schmidtgal und Lukas Schmitz gleichzeitig zwei Spielzeiten für den VfL Bochum. Dabei kam das heutige Fortuna-Duo jedoch nicht bei den Profis zum Einsatz, sondern lediglich in der U23 der Blau-Weißen.

Form
Auch wenn die Ergebnisse dem nicht entsprechen, befinden sich die Bochumer in einer richtig guten Form. Im ersten Spiel hatten sie im ersten Durchgang im Auswärtsspiel bei Union Berlin 72 Prozent Ballbesitz und lagen verdient in Führung. Nach dem Wechsel verloren sie jedoch die Kontrolle und unterlagen mit 1:2. Es folgte das Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig, in dem das Team von Verbeek eine halbe Stunde lang brauchte, ehe sie ein wahres Offensiv-Feuerwerk abbrannte und schließlich mit 3:2 die Oberhand behielt. Auch beim torlosen Remis in Karlsruhe hatte der VfL mehrere hochkarätige Möglichkeiten, um den Siegtreffer zu erzielen. Zuletzt gegen den FSV Frankfurt hätte man schon zur Pause mit 4:0 führen können, musste aber dann 3:1 in Führung liegend in den letzten sechs Minuten noch zwei Treffer hinnehmen. Die Handschrift von Verbeek war in allen Spielen deutlich zu erkennen – der Niederländer möchte von seinem Team begeisternden Offensiv-Fußball sehen.

Vergangenheit
Schon 52 Mal standen sich beide Vereine – zumeist in der Bundesliga – gegenüber. Insgesamt sieht die Bilanz aus Düsseldorfer Sicht nicht gerade rosig aus: 13 Siege, 20 Unentschieden und 19 Niederlagen. Dafür spricht die Statistik auf Düsseldorfer Boden für die Rot-Weißen: Neun Erfolge zehn Remis und sieben Pleiten. In der Hinrunde trennten sich beide Teams in Bochum mit 1:1. Joel Pohjanpalo konnte den Pausen-Rückstand noch in ein Unentschieden umwandeln. 

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