24.07.2015 | 1. Mannschaft

Endlich wieder mehr Westduelle

Die 2. Bundesliga startet in die Saison 2015/16

Am heutigen Freitagabend geht es endlich wieder um Punkte in der 2. Bundesliga: Zwar muss sich die Fortuna beim Eröffnungsspiel zwischen dem MSV Duisburg und dem 1.FC Kaiserslautern noch mit der Zuschauerrolle begnügen, aber am Sonntag greifen um 15:30 Uhr auch die Rot-Weißen ins Geschehen ein – dann mit einem Auswärtsspiel bei Union Berlin. Gegen die „Eisernen“ erwartet die Fortuna direkt eine hitzige Atmosphäre an der „Alten Försterei“. Während die Fahrt in die Bundeshauptstadt zu den weitesten Strecken in dieser Saison gehört, dürfen sich die Anhänger des Traditionsvereins aus Flingern endlich wieder auf mehr Westduelle freuen.

Das erste erwartet die Mannschaft von Cheftrainer Frank Kramer direkt am zweiten Spieltag gegen den Bundesliga-Absteiger SC Paderborn. Mit neuem Coach Markus Gellhaus kommen die Ostwestfalen als erster Saisongast in die ESPRIT arena. Gemeinsam mit dem SCP musste der SC Freiburg den bitteren Gang in die 2. Bundesliga antreten. Am letzten Spieltag der vergangenen Saison entschied sich in einem dramatischen Finale, dass Christian Streich mit seinem Team ins Unterhaus muss. Fast schon traditionell konnte der Hamburger SV so gerade eben den Kopf aus der Schlinge ziehen. Diesmal benötigten die Hanseaten im Rückspiel beim Karlsruher SC sogar die Verlängerung, um den Status des „Dinos“ zu behalten. Der KSC hingegen bleibt der 2. Liga als Vorjahresdritter erhalten. Auch wenn mit Reinhold Yabo ein absoluter Leistungsträger gegangen ist, muss man das Team vom Wildpark erneut auf der Rechnung haben.

Für mehr Westduelle gegenüber der abgelaufenen Spielzeit sorgt nicht nur ein Absteiger, sondern vor allem zwei Aufsteiger. Gegen diese darf sich die Fortuna auf zwei ganz besondere Aufeinandertreffen freuen. Zum einen wird es gegen den MSV Duisburg zwei echte Derbys geben. Beide Spielstätten sind nur ein Katzensprung voneinander entfernt, sodass beide Lager schon jetzt heiß auf die kürzeste Anreise in diesem Jahr sind. Hinzu kommt, dass es Wiedersehen mit Torwart Michael Ratajczak und Dustin Bomheuer – in der letzten Saison noch für die Fortuna am Ball – geben wird. Auf einen alten Bekannten werden die Düsseldorfer auch bei den Partien gegen den zweiten Aufsteiger aus der 3. Liga treffen. Trainer Norbert Meier, der selbst eine erfolgreiche Zeit mit der Fortuna hatte, ist es gelungen, Arminia Bielefeld auf direktem Wege zurück in die 2. Bundesliga zu führen. Der Aufstiegssekt musste in Kiel ins Regal zurückgestellt werden. Die Holsteiner hatten in der Relegation gegen den TSV 1860 München das Nachsehen. Somit bleibt den Rot-Weißen die weiteste Anreise der Saison erhalten (601 Kilometer).

Die vierte Paarung innerhalb von Nordrhein-Westfalen ist den Fortunen bestens bekannt: Auf den VfL Bochum trafen die Rot-Weißen schon in den letzten beiden Spielzeiten. Die Duelle mit dem Verein, der sich in diesem Sommer die Dienste von Ex-Fortune Nando Rafael sicherte, gingen zuletzt immer sehr eng zu (ein 1:0-Sieg, drei Unentschieden). Rund 50 Kilometer trennen beide Städte, sodass eine entspannte Anreise vorprogrammiert ist.

Während 1860 München in der vergangenen Saison eine Extra-Schicht einlegen musste, konnten sich drei Vereine auf der Zielgeraden retten. Die SpVgg Greuther Fürth feierte mit Ex-Fortuna-Coach Mike Büskens am letzten Spieltag den Klassenerhalt. Zwar musste das „Kleeblatt“ eine Niederlage in Leipzig hinnehmen, doch die Konkurrenz spielte für die Fürther. Kurz nach dem erreichten Ziel gab Büskens bekannt, für die kommende Spielzeit nicht zur Verfügung zu stehen. Neuer Mann an der Seitenlinie der Franken: Stefan Ruthenbeck, der zuvor den VfR Aalen nicht vor dem Abstieg bewahren konnte. Ebenfalls kurz vor Schluss besiegelte der FSV Frankfurt den Nichtabstieg. Nur für die letzte Begegnung bei der Fortuna wurde der Trainer gewechselt: Tomas Oral folgte auf Benno Möhlmann. Mit Erfolg, denn die Hessen konnten beim Abschiedsspiel von Andreas „Lumpi“ Lambertz einen 3:2-Sieg feiern.

Bis zum Ende zittern musste auch der FC St. Pauli. Doch für die „Kiezkicker“ ging alles gut aus, sodass es nach der letzten Begegnung eine gemeinsame Party gab: Während der SV Darmstadt 98 den sensationellen Bundesliga-Aufstieg feierte, durften sich die Braun-Weißen über ein weiteres Jahr im Unterhaus freuen. Gleiches gilt für den 1.FC Heidenheim und den SV Sandhausen. Die beiden Underdogs legten vor allem in den eigenen Stadien den Grundstein dafür, dass sie nie wirklich in Abstiegsgefahr gerieten. Die Heidenheimer verloren zwar Top-Stürmer Florian Niederlechner, holten aber mit Daniel Frahn und den beiden Ex-Fortunen Ben Halloran und Sebastian Heidinger schon adäquaten Ersatz.

Heidinger wechselte aus Leipzig nach Heidenheim – für den Linksverteidiger war die Zeit unter Sportdirektor Ralf Rangnick, der nun ab sofort höchstpersönlich als Chef an der Seitenlinie steht, abgelaufen. Währenddessen vervollständigte Rangnick sein Spieler-Puzzle: Mit Torwart Peter Gulacsi, Stefan Ilsanker, Massimo Bruno, Marcel Sabitzer und Nils Quaschner transferierte er gleich fünf Spieler von der Schwester aus Salzburg in den Osten der Bundesrepublik. Hinzu kommen für die 2. Bundesliga hochkarätige Neuzugänge wie Willy Orban und Davie Selke. Vom reinen Spielermaterial her muss man die Leipziger also für ganz oben auf der Rechnung haben. Gleiches gilt wohl auch für die Traditionsvereine 1.FC Kaiserslautern, der zum zweiten Mal in Folge auf Platz vier landete, Eintracht Braunschweig und den 1.FC Nürnberg, der nach einer schwierigen Saison wieder neu angreifen möchte.

Die Fußballfreunde, die sich für die 2. Bundesliga interessieren, dürfen sich also nicht nur auf eine spannende Saison mit vielen Traditionsclubs freuen, sondern auch auf ein erneut enges Rennen um die vorderen Plätze. Und im besten Fall mischt dort auch die Fortuna mit…

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