09.11.2015 | 1. Mannschaft

"St. Pauli brutal in die Karten gespielt"

Die Stimmen zur Niederlage beim FC St. Pauli

Die Fortuna hat gegen einen bärenstarken FC St. Pauli eine klare Niederlage einstecken müssen. Das sagten die Beteiligten nach dem 0:4 am Hamburger Millerntor.

Frank Kramer, Cheftrainer: „Nach ordentlichem Beginn haben wir mit dem ersten Gegentreffer die Fassung verloren und direkt das zweite Tor kassiert. St. Pauli konnte dann seine große Stärke, nämlich das Konterspiel, nach Belieben pflegen. Durch unsere Unsicherheit und unsere Ballverluste haben wir dem Gegner brutal in die Karten gespielt. Nach der Pause wollten wir uns unbedingt dagegenstemmen. Das haben wir zunächst auch hinbekommen – bis wir den dritten Gegentreffer kassiert haben. Das Ergebnis ist natürlich frustrierend und enttäuschend. St. Pauli hat es aber auch richtig gut gemacht und unsere Fehler sehr gut ausgenutzt.“

Ewald Lienen, Trainer FC St. Pauli: „Besser als wir heute kann man es nicht spielen – gegen einen Gegner, der alles gegeben hat und hervorragend besetzt ist. Es war für uns sehr schwierig, die starken Offensivleute Sercan Sararer, Mathis Bolly, Kerem Demirbay und Didier Ya Konan zu bremsen. Nach dem Führungstreffer haben wir dann klasse gekontert. Das Einzige, was man uns vorwerfen kann, ist, dass wir nicht frühzeitig das 3:0 erzielt haben. Die Basis für unser Spiel ist nach wie vor, dass wir unheimlich kompakt stehen und gut gegen den Ball arbeiten. Das haben wir auch heute wieder fantastisch gemacht.“

Kerem Demirbay: „Wir haben uns bei den Gegentoren nicht gut angestellt. Es ist nun ganz wichtig, weiterhin als Einheit aufzutreten. Dass wir nicht auseinanderbrechen, dafür werde ich persönlich sorgen. Aber davon gehe ich eigentlich gar nicht aus, weil wir eine charakterstarke Mannschaft haben. Wir stecken in einer ganz schwierigen Situation. Es wird zwar nicht einfach, aber wir müssen uns gemeinsam herauskämpfen.“

Julian Koch: „Ich hätte natürlich nicht damit gerechnet, dass wir hier vier Gegentore kassieren. Wir haben den Offensivspielern viel zu viel Platz gelassen, den Ball anzunehmen und sich zu drehen. Da haben wir uns schlecht verhalten. Die Mannschaft weiß, was sie am Trainerteam hat. Deshalb wünsche ich mir, dass es auch gesehen wird, dass das aktuelle Trainerteam für uns am besten ist.“

Julian Schauerte: „Wenn wir in Rückstand geraten, setzen wir nicht mehr das konsequent um, was wir uns vorgenommen haben. Dann ist auch das Selbstvertrauen weg, was wir uns durch den vorherigen Sieg erkämpft hatten. Es ist natürlich sehr schwierig zu erklären, was sich dann in unseren Köpfen genau abspielt.“

Rachid Azzouzi, Sportdirektor: „Wir haben den St. Paulianern vor allem in der ersten Halbzeit in die Karten gespielt. Die Gegentore haben wir viel zu einfach kassiert. St. Pauli ist zudem momentan so selbstbewusst, dass sie unser Fehlverhalten auch ausnutzen. Mit dem ersten Gegentor hat man bei uns die Verunsicherung gespürt. Dass die Stabilität nicht da ist, ist uns aber auch bewusst. Nichtsdestotrotz müssen wir das nun verarbeiten, um nach der Länderspielpause wieder zuhause drei Punkte zu holen.“

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