28.02.2017 | 1. Mannschaft

Plötzlich eine breite Brust

Gegner im Blick: Der VfL Bochum feierte zuletzt zum ersten Mal in dieser Saison zwei Siege in Serie

In den letzten beiden Spielen gelang dem VfL Bochum etwas, was ihm in dieser Saison bis dahin verwehrt geblieben ist: Die Schützlinge des niederländischen Cheftrainers Gertjan Verbeek gewannen zwei Partien in Folge. Erst drehten die Blau-Weißen gegen die Würzburger Kickers in der Schlussphase ein 0:1 in einen 2:1-Erfolg, dann bezwangen sie auswärts den 1.FC Nürnberg. Und urplötzlich haben Peniel Mlapa und Co. vor dem Spiel am Freitag im Ruhrstadion (18:30 Uhr) eine breite Brust.

Trainer & Umfeld

Nachdem das Verhältnis zwischen Trainer Gerjan Verbeek und dem eigenen Anhang lange Zeit besser kaum hätte sein können, gab es in den letzten Wochen und Monaten erste kritische Stimmen gegenüber dem niederländischen Coach. Nach den bitteren Jahren in der Bedeutungslosigkeit der 2. Bundesliga schaffte es Verbeek nicht nur, in der vergangenen Saison mal wieder an der Rückkehr ins Oberhaus zu schnuppern, sondern er ließ auch begeisternden Offensivfußball spielen. In dieser Spielzeit hat der mürrische 54-Jährige, der vor allem gegenüber Medienvertretern gerne eine kontroverse Haltung einnimmt, mit einigen Probleme zu kämpfen (s. Punkt „Die Hinrunde“), sodass man sich aktuell mit dem Mittelmaß begnügen muss. Das wiederum ruft besagte Kritiker auf den Plan und lässt die Zuschauerzahlen sinken, was Verbeek nicht gefällt: „Wir sind zuhause noch ungeschlagen. Die Mannschaft hat mehr Zuschauer verdient.“

Die Hinrunde

56 Treffer erzielten die Bochumer in der vergangenen Saison, davon gingen 37 auf das Konto von vier Sommer-Abgängen. Simon Terodde wurde mit 25 Treffern Torschützenkönig der 2. Bundesliga und ist auf dem besten Weg diesen Titel bei seinem neuen Verein VfB Stuttgart zu verteidigen. Zudem wechselten Marco Terrazzino (TSG Hoffenheim), Janik Haberer und Onur Bulut (beide SC Freiburg) in die Bundesliga, sodass die komplette Offensivabteilung ersetzt werden musste. Dies gelingt den Bochumern in dieser Spielzeit vor allem deshalb nicht, weil sie von großem Verletzungspech verfolgt sind. In der vordersten Reihe fallen besonders die Langzeit-Ausfälle von Thomas Eisfeld und Kevin Stöger ins Gewicht. Im hinteren Bereich ist die Rechtsverteidiger-Position ein perfektes Beispiel für die personelle Misere, da schon fünf verschiedene Akteure hier eingesetzt werden mussten. Die logische Folge: Der VfL spielte eine durchwachsene Hinrunde, in der sich gute und schwache Auftritte abwechselten. Aber: Im heimischen Ruhrstadion ist das Team noch ungeschlagen!

Die Form

„Wer Liebhaber von schönem Fußball ist, war heute in Nürnberg falsch!“ So kommentierte Verbeek den 1:0-Sieg seines Teams am Sonntag im Frankenland. Die ganze Partie hatte exakt zwei Höhepunkte: Erst traf Johannes Wurtz – mit sieben Treffern erfolgreichster Bochumer Torschütze – mit einem sehenswerten Seitfallzieher den Pfosten, dann nagelte Nils Quaschner das Leder nach toller Vorarbeit von Selim Gündüz und Jan Gyamerah in den Nürnberger Kasten. Auch in der Woche zuvor tat sich der VfL lange Zeit schwer, ehe die eingewechselten Tom Weilandt und Dominik Wydra per Doppelschlag einen Rückstand in einen 2:1-Sieg umwandelten. Dadurch gelangen den Ruhrpottlern erstmals in dieser Saison zwei Siege in Folge, wodurch die Brust deutlich bereiter geworden sein dürfte.

Bilanz Heim: 10 Siege – 11 Unentschieden – 8 Niederlagen
Bilanz Auswärts: 4 Siege – 10 Unentschieden – 13 Niederlagen
Bilanz Gesamt: 14 Siege – 21 Unentschieden – 21 Niederlagen

Mögliche Aufstellung:
Riemann – Gyamerah, Hoogland, Bastians, Rieble – Losilla, Wydra – Gündüz, Wurtz, Quaschner – Mlapa.

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