Herzlichen Glückwunsch „Berni“ Steffen!

Fortunas früherer Spieler feiert seinen 80. Geburtstag

Zehn Jahre lang trug Bernhard "Berni" Steffen das F95-Trikot. Von 1957 bis 1967 erzielte er in 241 Pflichtspielen 52 Tore und reifte in dieser Zeit zum Nationalspieler. Gleich dreimal erreichte er mit den Rot-Weißen das DFB-Pokalendspiel. Am heutigen Donnerstag feiert er seinen 80. Geburtstag.

Bernhard Steffen - seit jeher von allen kurz Berni gerufen - hatte seine Fußballerlaufbahn im benachbarten Krefeld beim Linner SV im Alter von zehn Jahren begonnen, wo er sämtliche Jugendmannschaften durchlief. 1957 kam der knapp 20-Jährige nach Düsseldorf an den Flinger Broich. Bei und mit der Fortuna sollte er fortan seine sportlichen Höhepunkte erleben und entwickelte sich zu einem Idol aus längst vergangenen Zeiten, von dem aber noch heute viele Anhänger mit größtem Respekt sprechen.
Seine Stärken waren eine gute Technik, seine Beidfüßigkeit, Spielintelligenz und Schnelligkeit. Der spielende Stürmer schaffte die 100 Meter in 11 Sekunden und überzeugte dazu durch seine Übersicht und Torvorlagen.

Mit dem Bundesadler auf der Brust
Schnell schaffte Steffen den Sprung ins Jugendnationalteam. In der ersten Begegnung der deutschen Jugendauswahl stürmte er gemeinsam mit Uwe Seeler gegen eine Auswahl aus Belgien. Bemerkenswert: Das Spiel wurde durch zwei Treffer des Debütanten Steffen gewonnen! Auch im zweiten Spiel des Jungnationalspielers machte er eine gute Figur, sodass ihn Bundestrainer Sepp Herberger in die A-Nationalmannschaft berief. Am 2. April 1958 war es soweit, als er in Prag gegen die Tschechoslowakei mit klangvollen namens des deutschen Fußballs, wie Helmut Rahn und Fritz Walter, auf den Platz ging. Das Spiel ging zwar mit 2:3 verloren, doch diese Partie hatte ihren eigenen Stellenwert. Denn die Tschechoslowaken galten - für die damalige Zeit noch ungewöhnlich  als Vollprofis. Auch in seinem zweiten Länderspiel gegen Irland, zu dem am 11. Mai 1960 insgesamt 51.000 Zuschauer ins Düsseldorfer Rheinstadion strömten, musste Steffen eine Niederlage einstecken (0:1). Es sollten seine einzigen beiden Länderspiele für die Deutschland bleiben.

Dreimal Vize-Pokalsieger
Aber auch auf nationaler Ebene machte sich Berni Steffen einen Namen. Ende der 1950er Jahre erreichte er mit den Rot-Weißen gleich zweimal hintereinander das Pokalfinale. Doch sowohl am 29. Dezember 1957 (0:1 gegen den FC Bayern München) als auch am 16. November 1958 (3:4 nach Verlängerung gegen den VfB Stuttgart) standen die Fortunen nachher dem Gegner Spalier und mussten dem Sieger applaudieren. Das Gleiche widerfuhr ihnen am 29. August 1962, als es gegen den 1. FC Nürnberg eine knappe 1:2-Niederlage nach Verlängerung gab.

Der lange Anlauf Richtung Bundesliga
Als Anfang der 1960er Jahre die Bundesliga gegründet würde, spielte Steffen mit der Fortuna zunächst in der Regionalliga West. Die Flingeraner mussten sich gemeinsam mit Trainer Kuno Klötzer bis 1966 gedulden, bis sie in Fußball-Oberhaus aufsteigen konnten. In jenem Jahr fand auch ein Benefizspiel der Extraklasse zwischen Fortuna und einer Auswahl von Atlético und Real Madrid statt. Dieses Benefizspiel wurde im ausverkauften Estadio Santiago Bernabéu vor atemberaubenden 90.000 Zuschauern (!) ausgetragen.
In der Saison 1965/66 hatte Steffen bereits mit Verletzungen zu kämpfen. Er gehörte zwar in der Spielzeit darauf noch zum Bundesliga-Kader bei den Rot-Weißen, absolvierte aber kein Spiel mehr, sodass ihn eine schwere Achillessehnenverletzung im Alter von 30 Jahren zur Aufgabe seiner Karriere zwang.
Danach verfolgte er bis heute als Pensionär noch eifrig die Spiele und den Tabellenstand der Fortuna. Ebenso war er schon einige Male bei den Treffen der Alt-Fortunen, den F95-Legenden von einst, um mit seinen Kameraden von früher über die glorreichen Zeiten von einst zu diskutieren.

Heute feiert Bernie Steffen seinen 80.Geburtstag. Dazu gratuliert der Vorstand und der gesamte Verein Fortuna Düsseldorf ganz herzlich, wünscht alles Gute und vor allem Gesundheit für die Zukunft!