28.09.2024 | 1. Mannschaft

Glaube bis zur letzten Sekunde

Fünf Notizen zum Auswärtssieg in Fürth

„Noch nie hat die Fortuna ein Auswärtsspiel in der 2. Bundesliga bei der SpVgg Greuther Fürth gewonnen.“ Dieser Satz darf seit gestern Abend aus dem Wortschatz gestrichen werden. Hier kommen fünf Notizen zum 2:1-Erfolg der Rot-Weißen beim Kleeblatt.

Fluch gebrochen!

Die Fortuna gewinnt in Fürth. Ein Satz mit maximalem Seltenheitswert, denn dies war in der Historie nur ein einziges Mal der Fall – am 5. Spieltag der Bundesliga-Saison 2012/13. In der 2. Liga war F95 dieses „Kunststück“ noch gar nie gelungen. Bis gestern! Nicht Oliver Fink und Ken Ilsö sondern Giovanni Haag und Ísak Jóhannesson hießen die Torschützen am Freitagabend. Damit ist der Fluch vom Sportpark Ronhof hoffentlich endgültig gebrochen!

Ein Transparent als Vorbote?

Wie dieser Erfolg vonstattenging, war mal wieder absolut spektakulär. Und das lag nicht an den 90 Minuten insgesamt. Dort lieferten sich die beiden Teams auf dem Rasen ein absolutes Duell auf Augenhöhe. „Kribbelig“, wie Trainer Daniel Thioune es nach der Partie auf der Pressekonferenz formulierte, wurde es mal wieder in den Schlussminuten. „Glaube bis zur letzten Sekunde“ stand vor dem Anpfiff (!) auf einem Transparent im Düsseldorfer Block. Und den zeigte die Thioune-Elf auch am Ronhof. Wir schreiben die 89. Minute: Vincent Vermeij steckt durch auf Jóhannesson, der im Strafraum von Gian-Luca Itter umgecheckt wird – Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck zeigt auf den Punkt. Der Gefoulte selbst tritt an, knallt das Leder unhaltbar in den rechten Giebel und trifft somit zum 2:1-Siegtreffer für die Fortuna. Nach dem Köln-Wahnsinn vergangene Woche mal wieder pure Ekstase, diesmal im rot-weißen Auswärtsblock! 

Startelf & Tor: Haags Doppel-Premiere

Nicht unerwähnt soll an dieser Stelle auch der Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 für die Fortuna bleiben. Denn dort trug sich Giovanni Haag, der ebenso wie Valgeir Lunddal seine Startelf-Premiere gefeiert hatte, erstmals als Torschütze für Rot-Weiß ein: Nach einer Flanke von Nicolas Gavory schraubte sich der Franzose hoch und köpfte ins rechte obere Eck zur Führung ein. „Ich bin froh, dass ich mein erstes Tor geschossen habe“, freute sich Haag nach Abpfiff und ergänzte: „Ich habe versucht, mein Bestes zu geben. Ich bin gerade angekommen und versuche, mich langsam anzupassen. Nach und nach wird es immer besser.“ Weiter so, Gio. Und herzlichen Glückwunsch zu dieser Doppel-Premiere!

Sprint-Monster

Jona Niemiec und Tim Rossmann auf den Außenbahnen – das bedeutet Tempo pur! Was auch die Statistik beweist: Mit einem gemessenen Top-Speed von 36,35 km/h ist Jona der schnellste Spieler in der 2. Bundesliga. „Rossi“ wurde in dieser Saison mit 36,14 km/h geblitzt und liegt damit in diesem Ranking auf Platz drei. Beide durften gestern von Beginn an ran. „Wir hatten die Fantasie, unsere schnellsten Spieler auf den Platz in die vorderste Linie zu bringen. Das ist uns ein, zwei Mal ganz gut gelungen und wir sind dadurch zu Chancen gekommen“, begründete der Trainer seine Personal-Entscheidung im Anschluss an die Partie. Auch wenn so gestern kein Tor gefallen ist, dürfte klar sein: Diese Jungs sind einfach absolute Waffen in unserem Kader!

Demütig bleiben

Seit 21 Zweitliga-Spielen ist die Fortuna mittlerweile in der 2. Bundesliga ungeschlagen. Eine unfassbare Serie, die ihresgleichen sucht! Gegen Köln wäre sie bereits um ein Haar gerissen. Und in Fürth war man sich gefühlt schon mit der Punkteteilung einig. Diese Fortuna-Mannschaft ist aber wirklich erst dann weg, wenn der Bus vom (Ron)Hof fährt. Wie schon vergangene Woche, wussten die Spieler auch diesen Erfolg richtig einzuordnen: „Wir haben aktuell das Momentum und sind glücklich über den Sieg, aber auch mit ganz viel Demut, weil es ein Standard war, der uns heute diesen Erfolg beschert hat“, erklärte etwa Kapitän Andre Hoffmann. Darauf stimmte auch Tim Oberdorf ein: „Es gibt ein gutes Gefühl, dass wir nie abzuschreiben sind und bis zum Ende immer etwas passieren kann. Aber sich darauf zu verlassen, wäre der falsche Ansatz.“ Sonntag und Montag hat die Mannschaft zwei freie Tage, um zu regenerieren. Ab Dienstag heißt es dann aber wieder: Fleißig sein, Gas geben und hart arbeiten im Training. Damit die Serie auch im Heimspiel gegen den HSV weitergeht!

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