15.09.2011 | 1. Mannschaft

"Eine Mannschaft, die dem Gegner über 90 Minuten Druck aufbürdet"

Chefcoach Norbert Meier vor dem Auswärtsspiel im Erzgebirge

Wenn Norbert Meier einer Charaktereigenschaft unverdächtig ist, dann ist das der Hang zur Überschätzung der eigenen Möglichkeiten. Beziehungsweise der seiner Schützlinge. Immer wieder weist er auf den Wert harter Arbeit auf dem Fußballfeld hin - sie stellt für ihn das Fundament dar, auf dem er und sein Team den Erfolg errichten können. Im Pressegespräch zum Auswärtsspiel in Aue macht er diese Haltung einmal mehr deutlich.

Denn auch den Gegner am morgigen Freitagabend hat der oberste Übungsleiter immer auf der Rechnung. "Mit Erzgebirge Aue spielen wir gegen den verspäteten Herbstmeister der letzten Saison. Das sagt eigentlich schon alles." Die Mannschaft aus der Wismut-Stadt sei zwar in der laufenden Spielzeit noch nicht so dominant aufgetreten wie im Vorjahr. Dennoch: "Wir haben sie gegen Cottbus live vor Ort beobachtet. Und gesehen haben wir eine leistungsbereite Mannschaft, die über 90 Minuten dem Gegner Druck aufbürden kann!" Meier erinnert sich an das letzte Gastspiel, das seinerzeit unglücklich mit 0:1 verloren ging, und weiß: "Von der Atmosphäre her wird da wieder richtig was los sein. Wir müssen uns auf einiges einstellen!"

 

Also erteilt der Chefcoach den gewohnten Auftrag an seine Schützlinge. "Wir werden wie in jedem Spiel wieder sehr viel abrufen müssen", beschwört er den Arbeitseifer und die Leidenschaft der Fortuna-Spieler. Zumal einer der wichtigsten Akteure, Mittelfeld-Stammkraft Oliver Fink, nach seiner im Karlsruhe-Spiel erlittenen Innenbanddehnung im Erzgebirge passen muss. "Ollis Verlust wiegt natürlich schwer! Wir müssen sehen, wie wir ihn ersetzen", wollte sich Meier nicht auf den einen konkreten Namen festlegen, der die durch Finks Abwesenheit gerissene Vakanz auf der Mittelfeldposition beheben wird.

 

Freilich ist klar, dass Robert Almer den rotgesperrten Michael Ratajczak zwischen den Pfosten ablöst. Der Österreicher erhielt unter der Woche Lob von allen Seiten, hatte er doch nach dem Platzverweis für "Rata" einen sehenswerten Kaltstart vor heimischem Publikum hingelegt. "Er hat sich im Torwarttraining und in den Testspielen weiterentwickelt", weiß auch Meier Positives über Almer zu berichten, "menschlich ist er ohnehin einwandfrei. Ich gehe davon aus, dass er in Aue seinen Mann stehen wird." Der Keeper aus der Alpenrepublik blickt derweil mit Vorfreude seinem ersten Startelfeinsatz entgegen (Meier: "Wäre ja auch fatal, wenn er sich nicht freuen würde!") und hofft inständig auf den ersten Dreier seiner Farben in der Fremde. Als freundlichen Wink darf man da vielleicht die Ansetzung des Unparteiischen heranziehen: An der Pfeife betätigt sich nämlich Schiedsrichter Felix Zwayer. Der pfiff die Fortuna zuletzt vor fast einem Jahr - beim nervenaufreibenden 3:2-Sieg in Osnabrück, der seinerzeit das erste Erfolgserlebnis der Saison darstellte.

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