06.11.2013 | 1. Mannschaft

Gegner im Blick

Gegen den SV Sandhausen gibt es ein Wiedersehen mit Ranisav Jovanovic

Nach nur einem Jahr in der 2. Bundesliga hätte der SV Sandhausen nach sportlichen Kriterien wieder den Gang in die Drittklassigkeit angehen müssen. Doch dann wurde dem MSV Duisburg die Zweitliga-Lizenz verweigert und der SVS blieb im Unterhaus. Trotz des Klassenerhalts sahen sich die Sandhäuser Verantwortlichen gezwungen, einen großen Schnitt im Kader zu machen. Zudem wurde Alois Schwartz als neuer Trainer verpflichtet. Nach einem ordentlichen Start hofft man in Baden, in dieser Saison auch sportlich die Liga zu halten.

Trainer & Umfeld
Für Alois Schwartz ist der SV Sandhausen die erste Station als Cheftrainer eines Zweitliga-Teams. Zwar fungierte er beim 1.FC Kaiserslautern schon zwei Mal als Interimscoach, aber dort wurde er schließlich wieder abgelöst. Seine Trainerkarriere begann er bei RW Erfurt, wo er 2002 als „Co“ startete. Nach einem Jahr bei Wormatia Worms wechselte er zum FCK, bei dem er fünf Jahre lang für die zweite Mannschaft zuständig war. Nach seiner Rückkehr zu RW Erfurt in der letzten Saison übernahm er vor dieser Spielzeit den SV Sandhausen. Als Spieler kam er für die Stuttgarter Kickers, den MSV Duisburg und den SV Waldhof Mannheim auf 85 Begegnungen in der Bundesliga und auf 128 Partien in der zweiten deutschen Spielklasse. Das Umfeld in Sandhausen ist eher ruhig, was auch daran liegt, dass man zu den absoluten Underdogs im Profifußball gehört. Aber man gehört eben dazu und darauf ist man beim SVS sehr stolz.

Zu- & Abgänge
Zwei Aspekte haben dazu geführt, dass der Kader nahezu komplett runderneuert wurde. Der erste ist der sportliche Abstieg, der nur durch den Lizenzentzug des MSV Duisburg aufgefangen wurde. Der zweite ist die lange Wartezeit, bis man sich beim SVS sicher sein konnte, dass man auch in dieser Saison in der 2. Bundesliga mitmischen darf. Insgesamt 18 Spieler, die in der vergangenen Spielzeit Platz 17 in der Endtabelle mit zu verantworten hatten, verließen den Verein. Dafür kamen 17 neue Kicker hinzu. Die bekanntesten Namen sind dabei Ex-Fortune Ranisav Jovanovic (vorher MSV Duisburg), Marvin Knoll (Hertha BSC), Radoslav Zabavnik (FSV Mainz 05) und Matthias Zimmermann, der von Borussia Mönchengladbach ausgeliehen wurde. Auf den ersten Blick hat sich das Team qualitativ gegenüber der Vorsaison verbessert.

Mannschaft

Zwischen den Pfosten der Sandhäuser steht Manuel Riemann, der in den letzten Jahren noch das Tor des VfL Osnabrück hütete. Er kassierte bislang lediglich zehn Gegentreffer in elf Saisonspielen. Sechs Mal hielt er seinen Kasten sogar sauber. Die zuletzt sehr erfolgreiche Viererkette (drei Mal zu Null) besteht aus Timo Achenbach, Seyi Olajengbesi, Florian Hübner und Julian Schauerte. Davor agierten auf der „Doppel-Sechs“ Denis Linsmayer und Simon Tüting, der beim 2:0-Sieg gegen den FSV Frankfurt auch als Torschütze erfolgreich war. Die Dreierreihe im 4-2-3-1-System bildeten Nicky Adler, David Ulm und Danny Blum. Als einzige Spitze ist momentan Ranisav Jovanovic gesetzt.

Form
Die Mannschaft von Coach Schwartz ist derzeit ganz schwer zu knacken. Seit 294 Minuten sind die Sandhäuser ohne Gegentreffer. Nach zwei Nullnummern zuhause gegen Dynamo Dresden und beim FC St. Pauli gab es zuletzt einen Dreier gegen den FSV Frankfurt. Mit erst elf Gegentoren haben die Schwarz-Weißen die zweitbeste Defensive der 2. Bundesliga. Nur der 1. FC Köln hat bislang weniger Treffer kassiert. Es ist also alles andere als einfach, gegen diesen Gegner zum Torerfolg zu kommen.

Bekannte Gesichter
Vier Jahre lang spielte Ranisav Jovanovic bei der Fortuna. Er hatte nicht nur mit seinen acht Treffern in der 3. Liga großen Anteil an der Rückkehr in den Profi-Fußball, sondern sorgte vor allem durch sein Tor zum 2:1 im Relegations-Rückspiel gegen Hertha BSC Berlin für den Aufstieg ins Oberhaus. Insgesamt lief der Angreifer für die Fortuna in Liga-Spielen 86 Mal auf, konnte dabei 19 Treffer erzielen. Vor der abgelaufenen Saison wechselte er zum MSV Duisburg, mit dem er den Klassenerhalt schaffte, aber schließlich zwangsabsteigen musste. Danach ging er zum SV Sandhausen, wo er nun zu einer festen Größe gehört.

Vergangenheit
Zur Saison 2008/09 wurde die eingleisige 3. Liga eingeführt. In dieser Spielzeit trafen auch die Fortuna und der SV Sandhausen zum ersten Mal aufeinander. Am fünften Spieltag unterlagen die Rot-Weißen in Sandhausen mit 0:2. Christian Beisel und Velimir Grgic erzielen die Treffer für die Baden. Das Rückspiel konnten die Düsseldorfer mit 3:2 für sich entscheiden. Den Rückstand durch Danko Boskovic konnten Jens Langeneke per Elfmeter, Deniz Kadah und Kapitän Andreas „Lumpi“ Lambertz in eine 3:1-Führung ummünzen. Der Anschlusstreffer von Roberto Pinto war gleichzeitig der Endstand in einer Partie, die darüber hinaus auch noch zwei Platzverweise für Leandro und Kadah zu bieten hatte.

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