23.09.2014 | 1. Mannschaft

Gegner im Blick

Der VfL Bochum ist hervorragend in die Saison gestartet

In den vergangenen beiden Spielzeiten fand der VfL Bochum sich plötzlich im Abstiegskampf wieder. Eigentlich wollte der Verein mit Trainer Peter Neururer wieder an alte Bundesliga-Zeiten anknüpfen, doch es kam ganz anders: Mit Platz 15 musste man sich in der letzten Saison an der Castroper Straße begnügen. In dieser Spielzeit allerdings scheint alles anders zu sein. Die Mannschaft wurde sinnvoll verstärkt und plötzlich mischen die Bochumer ganz oben mit.

Trainer & Umfeld
Es gibt niemanden, der sich in Deutschland mit Fußball beschäftigt, der Peter Neururer nicht kennt. Der Trainer des VfL Bochum hat in seiner langen Karriere nicht gerade mit großartigen Erfolgen geglänzt, sondern kann sich eher Woche für Woche als „Verbalakrobat“ auszeichnen, wie er sich selbst schon bezeichnet hat. Nachdem er in der vorletzten Saison zum VfL zurückgekehrt ist und diesen vor dem drohenden Abstieg bewahrt hat, schleppte er sich mit seinem Team durch die letzte Spielzeit auf Platz 15. Der 59-Jährige, der 2004 mit dem VfL sensationell in den UEFA-Cup einzog, scheint jedoch in dieser Saison einen stärkeren Kader zur Verfügung zu haben, sodass man die Blau-Weißen auf der Rechnung haben muss. Das Umfeld ist optimistisch und froh, wieder einen anderen VfL als den der letzten Jahre zu sehen.

Zu- & Abgänge
Kurz vor Transferschluss schlug Sportvorstand Christian Hochstätter noch einmal zu: Mikael Forssell wurde aus seiner finnischen Heimat von HJK Helsinki verpflichtet. Den 33-jährigen Angreifer kannte Hochstätter noch aus gemeinsamen Zeiten bei Borussia Mönchengladbach und Hannover 96. Zudem kam Tobias Weis auf Leihbasis von der TSG Hoffenheim. Der Mittelfeldspieler, der auch schon im Kader der deutschen A-Nationalmannschaft stand, versucht, in Bochum einen neuen Anlauf zu nehmen. Schon zuvor gab es nach der schwachen letzten Saison einen personellen Umbruch: 16 Spieler haben den Verein verlassen, elf neue wurden verpflichtet. Als herausragend sind bisher Abwehrchef Jan Simunek (zuvor 1.FC Kaiserslautern), Mittelfeldspieler Anthony Losilla (Dynamo Dresden) und Angreifer Simon Terodde (Union Berlin) zu bewerten.

Mannschaft
Diese drei Neuzugänge gehören schon jetzt zu den Säulen des Bochumer Spiels. Daher ist es für die Bochumer schmerzhaft, dass Simunek derzeit verletzungsbedingt passen muss. Die beiden neuen Außenverteidiger Stefano Celozzi auf rechts und Timo Perthel auf links sorgen für viel Offensivpower. Im Mittelfeld blüht zudem auch Yusuke Tasaka auf, der sich in den letzten Wochen so gut in Form präsentierte wie zuvor noch nie im VfL-Trikot. Auf der linken Außenbahn setzte sich überraschend Youngster Michael Gregoritsch durch, der ebenfalls im Sommer von der TSG Hoffenheim ausgeliehen wurde. Im Angriff harmonieren Rückkehrer Stanislav Sestak, der schon von 2007 bis 2010 für Bochum auflief, und Ex-Fortune Simon Terodde in exzellenter Manier. Terodde konnte nicht nur in der Liga schon acht Mal treffen, sondern erzielte auch beide Tore beim 2:0-Erfolg über den VfB Stuttgart in der ersten Runde des DFB-Pokals.

Bekannte Gesichter
In der Rückrunde der Saison 2008/09 wurde Terodde von der Fortuna ausgeliehen. Der Stürmer, der sich vor allem in seinen letzten Jahren bei Union Berlin hervorragend weiterentwickelt hat, stand in acht Spielen für die Fortuna auf dem Feld, konnte dem damaligen Team dabei mit einem Treffer und einer Vorlage helfen. Auf der anderen Seite trug Lukas Schmitz nicht nur in der Jugend das Trikot des VfL Bochum, sondern von 2007 bis 2009 auch für die Reserve des Ruhrpott-Clubs.

Stadion
Von 1921 bis 1979 als Stadion an der Castroper Straße bekannt wurde die Heimspielstätte des VfL nach einem Umbau in Ruhrstadion umbenannt. Diesen Namen behielt es bis 2006, als sich die Stadtwerke Bochum die Namensrechte sicherte und die eigene Marke „rewirpower“ platzierte. Seit neuerlichen Umbauarbeiten für die Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft 2011 fasst das Stadion 29.299 Zuschauer.

Stadt
Wenn man Herbert Grönemeyer und seinem Song „Bochum“ glauben darf, ist die 360.000 Einwohner starke Stadt im Herzen des Ruhrgebiets „keine Schönheit“ und „total verbaut“. Doch lediglich diese beiden Textstellen zu nehmen, um die Universitätsstadt zu beschreiben, wäre ein großer Fehler, denn Bochum hat durchaus einige grüne und schöne Ecken. Zudem wird im Schauspielhaus sowie im Deutschen Bergbaumuseum auch kulturell einiges geboten. Nicht wenige Leute behaupten zudem, dass es in Bochum bundesweit die beste Currywurst gibt – dieses kulinarische Erlebnis ist auch im Stadion zu erwerben.

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