08.10.2014 | Verein

FARE-Wochen beginnen

Auch Fortuna beteiligt sich wieder mit vielen Aktionen

Am morgigen Donnerstag beginnen die FARE-Wochen („Football Against Racism in Europe“). Auch in Düsseldorf werden sich die Fortuna, das Fanprojekt und verschiedene Fangruppen an den Aktionswochen beteiligen. Bis zum 23. Oktober werden verschiedene Aktionen rund um Fortuna stattfinden, die allesamt ein Zeichen gegen Diskriminierung und Rassismus setzen. Wie im vergangenen Jahr lautet das Motto: „Fortuna against racism everywhere“.

Geplant wurde das bunte und kreative Programm von einem breiten Fanbündnis, das sich wie in den letzten Jahren regelmäßig zur Vorbereitung auf die FARE-Wochen getroffen hat. Auch außerhalb der Vorbereitungen finden monatliche Treffen der Antidiskriminierungs-AG statt, in der verschiedene Themen rund um eine tolerante und diskriminierungsfreie Fortuna besprochen werden. Innerhalb des zweiwöchigen Rahmenprogramms werden u.a. verschiedene Vorträge, eine Diskussionsrunde und zahlreiche Aktionen rund um Fortunas Heimspiel gegen den FC St. Pauli stattfinden. Weitere Aktionen werden auch noch nach den offiziellen FARE-Wochen durchgeführt.

Die bisher geplanten Aktionen in der Übersicht:

11.10.2014 – 14 Uhr
Alternativer Stadtrundgang
Treffpunkt am Burgplatz


Ein Stadtrundgang mit Tobias Theuerkorn, freier Mitarbeiter der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, in Kooperation mit dem Fanprojekt Düsseldorf. In diesem Rundgang durch die Alt- und Karlstadt soll es anhand von historisch relevanten Orten um die Alltagsgeschichte in der Zeit des Nationalsozialismus gehen. Wie beeinflusste die Diktatur das Alltagsleben in der rheinischen Metropole, die aufgrund ihrer urbanen Struktur viele Gegner des Faschismus beheimatete. Auf welche Weise heimliche Widerstandsaktionen durchgeführt werden konnten, wird ebenso thematisiert, wie die Rolle der Düsseldorfer Schutzpolizei. Mit Zeitzeugenberichten und authentischen Dokumenten soll das Schicksal der unterschiedlichen Opfergruppen angesprochen werden, das auch heute noch im Stadtbild sichtbar ist. Außerdem soll geklärt werden, aus welchem Grund die Statue von Jan-Wellem ihren vertrauten Platz verlassen musste, an welchen Orten sich ein ehemaliger Luftschutzbunker und ein ehemaliger Folterkeller befinden, wie die kleine Ehra den Krieg überlebte und wie das Moorsoldatenlied nach Düsseldorf kam.

15.10.2014 – 19 Uhr
Vortrag von Jan Tölva
„Fußball und Kapitalismus – Es gibt keinen richtigen Ballsport im Falschen“
ESPRIT arena

Viele Fans und Ultras sprechen sich offensiv gegen den „modernen Fußball“ und gegen „Kommerzialisierung“ aus. Seitdem mit Beginn der laufenden Saison Leipzig in der 2. Bundesliga spielt, hat die Debatte um diese Themen sogar noch einmal mehr Fahrt aufgenommen. Doch was genau bedeutet „Kommerzialisierung“? Was ist der „moderne Fußball“ und was ist so schlimm an ihm? Die Antworten auf diese Fragen sind oft schwammig und die Grenzen zwischen richtig und falsch scheinen oft zu verschwimmen. Auch in Düsseldorf spielt der Verein heute in einem Stadion, das den Namen eines Sponsoren trägt, und ohne die Millionen, die die Sponsoren zum Etat beitragen, wäre der Verein wohl kaum dazu in der Lage, in der 2. Bundesliga mitzuhalten. Wo also liegt die Grenze? Gibt es überhaupt eine? So richtig es ist, den Fußball, wo es nötig ist, zu kritisieren und nicht immer alles einfach hinzunehmen, so wichtig ist es auch zu verstehen, wie das Wirtschaftssystem Profifußball eigentlich funktioniert. Hierzu soll dieser Vortrag, der von den Ultras Düsseldorf organisiert wird, einen Beitrag leisten.

 

18.10.2014 - 16 Uhr

Vortrag mit Refugee Aktivist_innen aus Berlin

Esprit Arena

Selbstorganisierte Flüchtlingsproteste sind in Deutschland an der Tagesordnung. Immer wieder werden Protestzelte an öffentlichen Plätzen aufgeschlagen, Protestmärsche, Demonstrationen und Bustouren organisiert, Besetzungen und öffentliche Hunger-, sowie Durststreiks durchgeführt, um auf (die) deren Lebenssituationen (geflüchteter Menschen) in Deutschland aufmerksam zu machen, andere Geflüchtete zu unterstützen und die verantwortlichen Institutionen zum Umdenken und Handeln zu bringen.
Die Zielsetzungen sind klar: „Gleiche Rechte für alle!“.
„Abschaffung der Residenzpflicht“ (Gesetz aus der Kolonialzeit zur Einschränkung der Bewegungsfreiheit), „Anerkennung als politische Flüchtlinge“, „Stopp der Abschiebungen“, „Abschaffung der isolierenden Lagerunterbringung“, „Erteilung von Arbeits- und Studienerlaubnissen“, sowie weitere Forderungen werden von den Betroffenen immer wieder gestellt, um ihre elementarsten Rechte geltend zu machen, welche ihnen systematisch durch die deutsche und europäische Asylpolitik verwehrt werden.
Vier Refugee- Aktivist_innen, die seit dem Protestmarsch und der Bustour von Würzburg nach Berlin im Protest auf der Straße sind, erzählen von ihren Erfahrungen auf dem besetzten Oranienplatz und dessen Räumung, sowie der zuletzt eskalierten und versuchten Räumung der Ohlauer Schule und der mehrtägigen Besetzung deren Daches über die zum Teil international berichtet wurde. Auch die aktuellen Entwicklungen und weiteren Perspektiven der Proteste werden Thema der Veranstaltung sein.
Bei Fortuna ist die Situation von Refugees in Deutschland durch die Kampagne „Refugees Welcome“, bei der Geflüchteten die Möglichkeit geboten wird die Heimspiele unserer Fortuna zu besuchen, lange bekannt und mit dieser Veranstaltung freuen wir uns, dass erstmals im Rahmen der FARE-Wochen auch die Betroffenen bei einem Vortrag zu Wort kommen und uns von ihren Erfahrungen berichten werden.

20.10.2014 – 20:15 Uhr

Fortuna gegen FC St. Pauli

ESPRIT arena

Im Rahmen des Heimspiels der Fortuna gegen den FC St. Pauli sind verschiedene Aktionen geplant. So wird es eine Ausstellung zum Thema „Versteckspiel – Lifestyle Symbole, Codes von Neonazis und extremen Rechten“ geben. Diese Ausstellung wird von der Fortuna in Zusammenarbeit mit der „Agentur für soziale Perspektiven - ASP e.V.“ durchgeführt. Zudem werden die beiden Mannschaft mit Einlaufkindern den Platz betreten, die aufgrund der Situationen in ihren Heimatländern nach Deutschland fliehen mussten. Auch der schwul-lesbische F95-Fanclub WarmUp95 und QFF, ein Zusammenschluss von schwul-lesbischen Fanclubs, werden sich mit einer eigenen Spieltags-Aktion an den FARE-Wochen beteiligen.

 

23.10.2014 – 19:30 Uhr

Vortrag samt Kurzfilm„Brasilien vor und nach der WM aus Sicht der Torcidas Organizadas"

Haus der Jugend

Vortrag samt Kurzfilm und sehenswerten Bildern – organisiert vom Fanprojekt. Es gibt verschiedene Eindrücke von Dirk Bierholz, Lars Pape und Stefan Diener - angefragt ist zudem Dina Klingmann - GIZ (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit). Mit welchen Problemen haben die Fans vor Ort zu kämpfen? Was hat die WM den Fans gebracht? Diese und weitere Fragen werden im Rahmen dieser Abendveranstaltung thematisiert. Es sind weitere Aktionen geplant, u.a. wird vom Supporters Club Düsseldorf die Plakataktion „Eine Kurve, ein Verein – Viele Farben und Gesichter“ neu aufgelegt.

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