15.10.2014 | 1. Mannschaft

Gegner im Blick

Der FC St. Pauli ist nach einem Trainerwechsel wieder in der Spur

Fortunas Gegner am kommenden Montag ist der FC St. Pauli – eine echt Marke im deutschen Profi-Fußball, die momentan den eigenen Ansprüchen allerdings etwas hinterherhinkt. Nachdem man in der vergangenen Saison erst in den letzten Partien die Chancen auf den Aufstieg verspielte, wurde der diesjährige Saisonauftakt verpatzt. Seit Thomas Meggle allerdings an der Seitenlinie steht, geht es wieder bergauf mit den „Kiezkickern“.

Trainer und Umfeld
Noch immer ist der Kult um den FC St. Pauli groß und das Millerntor regelmäßig gut gefüllt. St. Pauli ist mehr als nur ein Fußballverein, es ist eine Marke, die deutschlandweit Sympathien besitzt. Allerdings hinkte der Verein zu Beginn der Saison den hohen Erwartungen hinterher. Nach dem vierten Spieltag zog der Verein schließlich die Reißleine und entließ Trainer Roland Vrabec. Als Nachfolger wurde St.-Pauli-Urgestein Thomas Meggle präsentiert. Der 39-Jährige war zuvor als Trainer der U23 aktiv und gehörte während seiner aktiven Zeit am Millerntor zu den absoluten Publikumslieblingen. Er wurde 2004 von den Fans in die „Jahrhundermannschaft“ des FC St. Pauli gewählt. Seit Meggle das Amt des Cheftrainers innehat, konnten sich die Hamburger auf den 10. Tabellenplatz hocharbeiten, sodass Meggle nicht nur bei den Fans, sondern auch bei dem Vorstand großes Vertrauen genießt.

Zu-und Abgänge
Der FC St. Pauli erlebte in der Sommerpause einen großen Umbruch, da gleich mehrere Leistungsträger den Verein verlassen haben. Besonders im Mittelfeld ging große Qualität verloren: Topscorer Fin Bartels wechselte zum SV Werder Bremen, der langjährige Kapitän und Publikumsliebling Fabian Boll beendete seine aktive Karriere. Außerdem verließen Malte Mohr (Greuther Fürth), Michael Gregoritsch (Ende der Leihe, jetzt beim VfL Bochum) und Kevin Schindler (SV Wehen Wiesbaden) den Verein. Um diese Verluste aufzufangen, wurden einige neue Spieler verpflichtet: Michael Görlitz (FSV Frankfurt), Daniel Buballa (VfR Aalen), Lasse Sobiech (Hamburger SV), Ante Budimir (NK Lokomotiva Zagreb) und Enis Alushi (1. FC Kaiserslautern).

Mannschaft
Trainer Meggle hat die Mannschaft seit seinem Amtsantritt kräftig umgebaut. Er löste sich von dem unter Vrabec praktizierten 4-4-2-System und hat auf ein 4-2-3-1-System umgestellt. Das Tor hütet zwar weiterhin Philipp Tschauner, ansonsten weht nun allerdings ein gänzlich anderer Wind im Team der „Kiezkicker“. In der Verteidigung bilden Neuzugang Lasse Sobiech und der junge Phillip Ziereis das Zentrum. Die beiden Abwehrhühnen werden von den jungen Lennard Thy und Andrey Startsev flankiert. Den 20-jährigen Startsev hat Meggle aus der U23 des FC St. Pauli hochgezogen. Thy schulte der Trainer vom Stürmer zum Außenverteidiger um. Vor der Abwehr agieren Okan Kurt und Enis Alushi, die die starke und variable Offensive der Hamburger absichern. Marc Rzatkowski, Dennis Daube und Christopher Nöthe sollen nach vorne ordentlichen Dampf machen und wirbelten zuletzt Union Berlin regelrecht auseinander. Im Sturmzentrum baut Meggle entweder auf Neuzugang Ante Budimir oder den Niederländer John Verhoek.

Bekannte Gesichter
Fortunas Vorstand Sport Helmut Schulte hat eine große Vergangenheit bei dem FC. St Pauli. Der 57-Jährige war von 1987 bis 1991 Trainer der Kiezkicker. Außerdem arbeitete er 1996 bis 1998, sowie 2007 bis 2012 als sportlicher Leiter für den Verein. Darüber hinaus war Schulte auch schon als Nachwuchs- und Co-Trainer für die Hanseaten aktiv.

Form
Die Formkurve des FC St. Pauli zeigt ohne Frage nach oben. Seit Meggle das Amt des Cheftrainers ausübt, kletterten die Hanseaten von dem 14. auf den zehnten Rang und sind seit drei Spielen ungeschlagen. Insbesondere in der Offensive zeigen sich die Hamburger stark verbessert: Acht der bisherigen elf Tore erzielten die Hamburger unter der Regie des 39-Jährigen. Aber auch in der Defensive scheinen sich die Paulianer allmählich zu stabilisieren: Zwei der letzten drei Spiele konnte man, ohne ein Gegentor zu kassieren, für sich entscheiden. Das größte Problem der Paulianer, ihre eklatante Auswärtsschwäche, konnte bislang aber auch Meggle nicht lösen: Erst einen Punkt konnte man in der Fremde ergattern.

Vergangenheit
Die Gesamtbilanz der Fortuna gegen die Braun-Weißen ist sehr ausgeglichen, fällt allerdings leicht negativ aus: In den bisherigen 35 Spielen, mussten sich die Flingeraner 14 Mal geschlagen geben, während man selbst nur 13 Siege einfahren konnte. Die Heimbilanz der Fortuna gegen den FC St. Pauli kann sich dagegen sehen lassen: In 18 Spielen gingen die Rot-Weißen elf Mal als Sieger vom Platz und lediglich in drei Partien verlor man auf heimischem Boden. Die torreichste Begegnung fand ebenfalls auf Düsseldorfer Terrain statt: Am 12. Mai 1990 gewann die Fortuna 7:0 gegen den FC St. Pauli.

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