04.02.2015 | 1. Mannschaft

Gegner im Blick

Der Karlsruher SC steht auf dem zweiten Tabellenplatz

Für die Fortuna wird das erste Pflichtspiel des Jahres gleich eine ganz schwierige Aufgabe: Am Sonntag gastieren die Rot-Weißen beim Karlsruher SC im Wildpark-Stadion. Die Badener sind eine der großen Überraschungen der Liga und bringen ihre Gegner durch eine kompakte Defensive und ein schnelles Umschaltspiel immer wieder in Verlegenheit. Die Hinrunde schlossen die Karlsruher auf dem zweiten Tabellenplatz ab, womit alle Erwartungen übertroffen wurden.

Trainer und Umfeld
Nicht einmal drei Jahre ist es her, da flossen in Karlsruhe Tränen. Der Traditionsverein beendete die Saison 2011/2012 auf dem 16. Tabellenplatz, musste sich anschließend in der Relegation Jahn Regensburg geschlagen geben und letztlich den schweren Gang in die Dritte Liga antreten. Doch seither hat sich beim KSC einiges getan: Cheftrainer Markus Kauczinski hat eine hochtalentierte Mannschaft geformt, die sich nach dem direkten Wiederaufstieg in die Zweite Liga im Jahr 2013 inzwischen zu einem ernstzunehmenden Kandidaten für das Fußball-Oberhaus entwickelt hat. Allerdings haben die Badener auch nicht vergessen, wo sie vor kurzem noch gespielt haben.

Zu-und Abgänge
Der Karlsruher SC hatte im Sommer keine allzu großen Änderungen an seinem Kader vorgenommen, gleichwohl hat die sportliche Leitung um Trainer Markus Kauczinski und Manager Jens Todt die Mannschaft mit entwicklungsfähigen Spielern gezielt verstärkt. Dank einer fulminanten Hinrunde hat sich der kleine, quirlige Japaner Hiroki Yamada als Königstransfer herauskristallisiert. Der 26-Jährige kam in der Hinrunde regelmäßig auf dem linken Flügel zum Einsatz und konnte mit sechs Vorlagen und vier Treffern gehörig auf sich aufmerksam machen. Doch auch der 20-jährige Jonas Meffert, der aus Leverkusen gekommen war, und sich im zentralen Mittelfeld festgespielt hat, übertraf die Erwartungen der Verantwortlichen. In der Winterpause konnten die Karlsruher außerdem den ebenfalls 20-jährigen Österreicher Ylli Sallahi vom FC Bayern München verpflichten. Der vielseitig einsetzbare Linksfuß sorgte in der Rückrundenvorbereitung auf dem linken Flügel für Furore. Dafür konnte Yamada seine Lieblingsposition hinter den Spitzen übernehmen und tat dies ebenfalls mit Bravour.

Die Mannschaft
Die Mannschaft von Cheftrainer Markus Kauszinski zeichnet sich vor allem durch eine große Variabilität in der Offensive aus. Aber auch auf der Torhüterposition sind die Badener gut besetzt: Kapitän Dirk Orlishausen gehört ohne Frage zu den besten Schlussmännern der Liga und konnte auch in der Hinrunde sein Können mehrfach unter Beweis stellen. In der Viererkette agieren derweil der junge Manuel Gulde neben dem erfahrenen Daniel Gordon im Zentrum und die im Sommer gekommenen Enrico Valentini und Philipp Max auf den Außenpositionen. Vor der Abwehr trumpft derweil Jonas Meffert groß auf, der durch sein Spielverständnis und seine enorme Laufbereitschaft die Offensive absichert. Für die Kreativität im Karlsruher Angriffspiel sorgen die technisch versierten und enorm torgefährlichen Reinhold Yabo und  Yamada. Diese beiden Offensivakteure konnten in der Hinrunde zusammen 16 Scorerpunkte verbuchen und setzen dank ihrer großen Übersicht immer wieder die schnellen Außenspieler Sallahi und Manuel Torres ein.  Die beiden Flügelspieler füttern wiederum die kopfballstarken Stürmer Rouwen Hennings beziehungsweise Ilian Micanski mit präzisen Flanken oder suchen selbst den Abschluss.

Die Form
Das Team um Kapitän Orlishausen konnte in der Hinrunde konstant mit starken Leistungen überzeugen und zeigte sich insbesondere am Jahresende in blendender Verfassung: Die letzten vier Partien konnten die Karlsruher mit teils starken Leistungen allesamt für sich entscheiden. Dazu ist der KSC bereits seit zehn Partien ungeschlagen. Auch in die Vorbereitung auf die Rückrunde konnten die Badener ihre hervorragende Form mitnehmen und einige gute Leistungen abrufen. Besonders zu gefallen wusste die Mannschaft von Markus Kauzcinski gegen den VfL Wolfsburg, als man sich nur äußerst unglücklich mit 1:2 dem Zweiten der 1.Bundesliga geschlagen geben musste. Der einzige Schwachpunkt des KSC war in der Hinrunde die magere Heimbilanz. In neun Partien vor eigenem Publikum konnte die Mannschaft den Platz nur vier Mal als Sieger verlassen.

Vergangenheit
Bereits zum 40. Mal treffen die Fortunen am Wochenende auf den Karlsruher SC. Auffällig in der Historie der Aufeinandertreffen ist vor allem die große Anzahl ereignisreicher Spiele: Erst eine Partie zwischen den Badenern und den Düsseldorfern endete 0:0, dafür fielen in mehr als jedem zweiten Spiel mindestens drei Treffer. Besonders torreich ging es im Achtelfinale des DFB-Pokals am 16. Februar 1980 zu: Mit 5:3 konnten die Rot-Weißen die Partie letztlich für sich entscheiden und somit einen großen Schritt in Richtung DFB-Pokal-Erfolg setzen, den das damalige Team am Ende jener Saison feierte.

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