18.11.2016 | 1. Mannschaft

„Wir wissen, dass es kein Selbstläufer wird“

Cheftrainer Friedhelm Funkel vor dem Auswärtsspiel beim FC St. Pauli

„Wir müssen hochkonzentriert sein“, mahnte Fortunas Cheftrainer Friedhelm Funkel vor dem Duell gegen den Tabellenletzten im Hamburger Millerntor-Stadion. Personell sieht es nach der Länderspielpause wieder deutlich besser aus, bis auf zwei Ausnahmen kann Funkel auf seinen gesamten Profikader zurückgreifen. Ob es für die Rückkehrer gegen St. Pauli bereits für den Einsatz in der Startelf reichen könnte, wird sich bis zum Anstoß am Sonntag (13:30 Uhr) zeigen.

Friedhelm Funkel zeigte sich vor dem Auswärtsspiel beim FC St. Pauli gewohnt optimistisch, mahnte jedoch auch vor zu hohen Erwartungen an seine Mannschaft: „Der Gegner steht mit dem Rücken zur Wand. Dennoch wissen wir, dass St. Pauli eine gute, gefährliche Mannschaft hat. Wir dürfen sie nicht nach dem derzeitigen Tabellenstand bewerten.“ Auch in diesem Spiel sei die hundertprozentige Konzentration nötig, um im Millerntor-Stadion zu bestehen. „Wir wissen, was St. Pauli leisten kann und dass es kein Selbstläufer wird“, sagte Funkel.

Personell darf der Cheftrainer vor der Fahrt in den hohen Norden aufatmen. Die zweiwöchige Länderspielpause konnte das Fortuna-Lazarett zur fast vollständigen Genesung nutzen. Lediglich Youngster Taylan Duman und Christian Gartner sind noch nicht fit und stehen für den Kader nicht zur Verfügung. Mit Kaan Ayhan und Axel Bellinghausen stehen nach ihren Sperren zwei wichtige Akteure wieder zur Verfügung, auch Kapitän Oliver Fink und Marcel Sobottka werden nach langwieriger Verletzung wieder zum Kader gehören. „Es ist toll, dass ich das erste Mal seit langer Zeit in personeller Hinsicht wieder die Qual der Wahl habe“, freute sich Funkel über die Rückkehr der Leistungsträger. 22 Akteure stehen dem Coach derzeit zur Verfügung, doch nur 18 Spieler werden für die Reise nach Hamburg einen Platz im Kader bekommen können. „Da wird es sicherlich auch Härtefälle geben“, kündigte Funkel an. Ob Abwehrchef Alexander Madlung zur Verfügung steht, wird sich erst kurz vor der Abfahrt am morgigen Samstag entscheiden. Den 34-Jährigen plagten unter der Woche Rückenprobleme. „Es ist nicht so schlimm wie vor einigen Wochen, aber ob er mitfährt, steht noch nicht fest“, ergänzte Funkel.

Dass die Fortuna zuletzt gleich zwei Mal mit 0:4 gegen den „Kiezclub“ verlor, interessiert den Cheftrainer nicht: „Das hat keinerlei Aussagekraft für das Spiel am Sonntag. Die letzten Ergebnisse interessieren mich nicht.“ Die Vorzeichen vor dem Spiel stehen für die Fortuna gut, ist man doch beim Tabellenschlusslicht zu Gast, das erst eines von fünf Heimspielen gewinnen konnte. Dennoch meinte Funkel: „Die Mannschaft ist trotzdem in der Lage, Teams aus der oberen Tabellenregion zu schlagen. St. Pauli wird von der ersten Sekunde an alles versuchen, um ihren Negativlauf zu beenden.“ Wichtig sei dabei aber für seine Mannschaft, dass man die Situation des Gegners kenne. „Wir wissen, wie es ist, am Tabellenende zu stehen. So können wir einschätzen, wie es in den Köpfen des Gegners aussieht“, sagte Funkel.

Der 62-jährige Trainer trifft in Hamburg mit Ewald Lienen auf einen geschätzten Kollegen, der nur zwölf Tage älter ist – es ist das Duell der beiden ältesten Trainer der 2. Bundesliga. Für Lienen hat Fortunas Chefcoach ausschließlich lobende Worte parat: „Wir hatten als Spieler und Trainer bereits unzählige Begegnungen. Ewald gehört zu den nettesten Kollegen, wir haben ein sehr gutes Verhältnis. Ich habe größten Respekt vor seiner Arbeit, die von Sachlichkeit und gutem Umgang geprägt ist.“ Funkel lobte den FC St. Pauli, auch in der sportlich schwierigen Situation auf den 62-Jährigen zu vertrauen. „Der Verein vergisst nicht, dass Ewald vor rund eineinhalb Jahren den Klassenerhalt und in der vergangenen Saison den sensationellen vierten Platz erreicht hat. Ich bin fest davon überzeugt, dass er auch nach einer möglichen Niederlage oder einem Remis gegen uns weiter Trainer beim FC St. Pauli bleibt“, betonte er. Auf das Duell gegen den „Kiezclub“ im ausverkauften Stadion am Millerntor freut sich Fortunas Coach: „Es ist ein besonderes Stadion mit einem einzigartigen Charme. Dort wird der Gegner von den Fans respektiert.“ Die rund 3.000 mitreisenden Fortuna-Fans dürfen sich also auf ein spannendes Zweitligaduell einstellen.

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