„Unterschätzen den Gegner in keinster Weise“
Cheftrainer Friedhelm Funkel vor dem Auswärtsspiel in Aue
Zum Jahresabschluss wartet auf die Mannschaft von Cheftrainer Friedhelm Funkel eine der längsten Auswärtsfahrten in der aktuellen Zweitliga-Saison. Über 550 Kilometer beträgt die Strecke zwischen Düsseldorf und Aue, wo auf die Fortuna der abstiegsbedrohte FC Erzgebirge wartet. Doch Funkel warnt vor dem Team von Coach Pavel Dotchev, das vor allem gegen die beiden Top-Teams der Liga starke Leistungen abgeliefert habe.
„Wer die letzten Spiele gesehen hat, schätzt Aue ganz bestimmt nicht als schwach ein“, betont der 63-Jährige. „Gegen den VfB Stuttgart haben sie erstklassig gespielt, was man beim Ergebnis von 0:4 nicht glauben kann. Bis zum 0:2, das ein Glückstor war, hatten die Auer mehrere Riesenchancen, doch der Ball wollte einfach nicht rein. Danach sind sie klassisch ausgekontert worden. Auch in Hannover haben sie eine starke Leistung gezeigt und unglücklich 0:2 verloren. Wir unterschätzen den Gegner in keinster Weise.“
Im Vergleich zum letzten Auftritt der Rot-Weißen wird die Chancenverwertung ein entscheidender Faktor sein. „Es gibt solche Spiele“, sagt Funkel. „Man hat viele Möglichkeiten und macht kein Tor. Manchmal ist es andersherum und man nutzt eine der wenigen Chancen. Ich hoffe natürlich, dass wir in Aue den Ball mehrfach im gegnerischen Tor unterbringen.“ Angreifer Rouwen Hennings würde eine Belohnung für seine fantastische Arbeit für das Team sicherlich gut tun. „Dass er zuletzt nicht getroffen hat, ist bei uns überhaupt kein Thema“, erklärt der Ex-Profi. „Wenn man berücksichtigt, dass er erst spät zur Mannschaft gestoßen ist, sind seine fünf Treffer eine gute Quote. Aber das Entscheidende ist seine Arbeit für die Mannschaft.“
Wie diese aussehen wird, ist noch vollkommen offen. Klar ist nur, dass Kapitän Oliver Fink (Muskelfaserriss) und Kaan Ayhan (Gelbsperre) nicht zur Verfügung stehen. „Ansonsten habe ich die Qual der Wahl“, betont Funkel, der sich über die Rückkehr von Adam Bodzek freuen darf. „Christian Gartner hat zwei gute Leistungen über jeweils 90 Minuten bei der U23 gezeigt. Er ist genauso eine Alternative für das Mittelfeld wie Alexander Madlung für die Innenverteidigung.“
500 Fortuna-Fans werden ihr Team ins Erzgebirge begleiten. Das Auer Stadion ist derzeit eine Großbaustelle, da es sich im Umbau befindet. „Es sollte eigentlich keinen Unterschied zu einem fertiggestellten Stadion machen“, sagt Funkel, fügt jedoch hinzu: „Es ist schon eine andere Atmosphäre. Es wird insgesamt sehr kalt sein – und damit meine ich nicht nur die Außentemperatur.“