„Weiterhin alles dafür tun, unsere Fortuna nach vorne zu bringen“
Die Reden von Vorstand und Aufsichtsrat auf der Mitgliederversammlung 2017
Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung in der ESPRIT arena zogen der Aufsichtsrat und Vorstand der Fortuna Bilanz. Vorstandsvorsitzender Robert Schäfer und Vorstand Finanzen Jörg Eicker, der zudem seinen bevorstehenden Rücktritt bekanntgab, sowie Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Reinhold Ernst blickten in ihren Reden auf die Saison 2016/17 zurück und gaben einen Ausblick auf die aktuelle Spielzeit 2017/18.
"Nach dem Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach kam eine ältere Dame auf mich zu, griff mich am Arm und sagte: ‚Machen Sie sich nichts aus der Niederlage! Hauptsache, es macht endlich wieder Spaß, zur Fortuna zu gehen“, leitete der Vorstandsvorsitzende Robert Schäfer seine Rede ein. „Wenn sich selbst Niederlagen noch ein wenig gut anfühlen, dann können wir festhalten, dass wir die Trendwende geschafft und die Basis für die Zukunft gelegt haben“, bekräftigte Schäfer.
Der Vorstandsvorsitzende der Fortuna stellte anschließend die Ausgangslage vor der Saison 2016/17 dar. Als Schäfer im März 2016 sein Vorstandsmandat antrat, stand der Traditionsverein aus Flingern auf Platz 16 der 2. Bundesliga. „Der Kader hatte keine Perspektive, wir hatten Veränderungsbedarf in der sportlichen Führung, sinkende Einnahmen und Zuschauerzahlen, Rückgang im Merchandising und keine Struktur bei Großprojekten wie dem NLZ-Neubau oder dem Arena-Vertrag. Wir hatten als Fortuna Düsseldorf keine klare Positionierung und Haltung, was unsere Interessen und Meinungen sind.“
Diese Entwicklungen zu stoppen, sei das große Ziel für die Saison 2016/17 gewesen. Sportlich und wirtschaftlich sei der Umschwung gelungen – und auch auf anderen Ebenen: „Wir haben mit Orthomol einen Hauptsponsor, der die Partnerschaft jeden Tag lebt. Wir haben mit Uhlsport den besten Ausrüstervertrag unserer Geschichte geschlossen. Wir haben einen neuen Webshop, endlich einen Fanshop in der Arena und wir zeigen mit unserem Narrentrikot die Verbundenheit zum Düsseldorfer Brauchtum.“ Die positiven Veränderungen münden laut Schäfer nun in der „Fortuna DNA“, die der Verein in der vergangenen Woche vorgestellt hat. Wichtig für die Veränderungen: Die gute Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat. „Der Aufsichtsrat hat den Wandel eingeleitet, den wir im Vorstand operativ umsetzen“, so Schäfer.
Schäfer beschloss seine Rede mit einem Blick auf die aktuelle Spielzeit. „Ich freue mich schon die ganze Zeit auf diesen Satz: Wir sind Spitzenreiter!“, sagte er unter Applaus. Die Ziele für diese Spielzeit hätten sich nicht verändert: „Wir wollen unter die ersten Sechs kommen. Wirtschaftlich wollen wir auch ohne Transfererlöse ausgeglichen arbeiten. Wir dürfen uns aber nicht zurücklehnen und müssen auch darüber hinaus Ideen für Fortuna Düsseldorf entwickeln. Wir wollen und werden unsere Ziele als mitgliedergeführter Traditionsverein erreichen. Dieses Vorhaben steht über allem.“
Anschließend – nachdem der Profikader der Fortuna in der ESPRIT arena angekommen war – übernahm Finanzvorstand Jörg Eicker das Wort. „Der Negativtrend seit dem Abstieg aus der Bundesliga ist gestoppt. Von dieser Basis werden wir in den nächsten Jahren profitieren. Die Liquiditätssituation des Vereins ist stabil“, zog auch er ein positives Fazit, genau wie bei der Bilanz-Pressekonferenz vor wenigen Wochen. Eicker führte den Mitgliedern allerhand Zahlen vor und erklärte, wofür der Traditionsclub aus der Landeshauptstadt sein Geld ausgibt. Denn auch Eicker stellte klar: „Wenn wir Strukturen aufbauen oder verändern wollen, wenn wir unsere Ziele erreichen wollen, dann müssen wir investieren.“ Zum Ende seiner Rede informierte Eicker die Mitglieder darüber, dass er sein Vorstandsmandat auf eigenen Wunsch nach einer Übergangsphase niederlegen wird und bisher keine Gespräche über seine Zukunft geführt hat.
Der nächste Tagesordnungspunkt war die Rede des Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Reinhold Ernst. „In den letzten drei Jahren hat sich der Aufsichtsrat immer mehr zusammengefunden“, ließ er die letzten drei Jahre in der letzten Besetzung Revue passieren. Als bedeutende Schritte nannte Ernst, Robert Schäfer und Erich Rutemöller für den Verein gewonnen zu haben. „Erich, Du bist ein absoluter Glücksgriff. Für Deine ehrenamtliche Arbeit gebührt Dir großer Respekt“, richtete Ernst freundliche Worte an Fortunas Sportvorstand. Und: „All unsere Konzepte im Aufsichtsrat hätten nichts genützt, wenn wir es nicht geschafft hätten, mit Robert Schäfer eine starke Persönlichkeit an den Rhein zu holen.“
Die Zusammenarbeit zwischen dem Aufsichtsrat und dem Vorstand bewertete Ernst als „intensiv – aber das gehört dazu. Eines der ersten Projekte, die wir dem Vorstand an die Hand gegeben haben, war das Nachwuchsleistungszentrum. Es ist ganz wichtig, dass wir da nun vorankommen.“ Für den Aufsichtsrat sei es zu 100 Prozent klar, dass „wir unseren eigenen Weg ohne Investor gehen wollen“. Von großer Bedeutung sei dabei, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein: „Den Satz ‚wir waren auf etwas nicht vorbereitet‘, den soll es bei der Fortuna nie mehr geben.“
Ernst betonte, dass der Weg als mitgliedergeführter Verein ein schwerer sei. Aber: „Wir sind zuversichtlich, diesen Weg mit den handelnden Personen und mit allen Mitgliedern gemeinsam zu schaffen. Wir werden auch weiterhin alles dafür tun, um unseren Verein, unsere Fortuna nach vorne zu bringen.“
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