Fortuna trauert um Rolf Schafstall
Ehemaliger Trainer im Alter von 80 Jahren verstorben
Fortuna Düsseldorf trauert um Rolf Schafstall. Der ehemalige Cheftrainer der Rot-Weißen, der in der Saison 1991/92 auf der Düsseldorfer Trainerbank saß, ist am 30. Januar im Alter von 80 Jahren verstorben.
Schafstall, in einfachen Verhältnissen in Duisburg aufgewachsener Grubenelektriker, war noch ein echter Straßenfußballer. Seinen ersten Spielervertrag erhielt er als 19-Jähriger und galt während seiner aktiven Zeit in der Oberliga West, wie auch beim SSV Reutlingen in der Regionalliga Süd - in den 1960ern Aspirant für die Bundesliga - als überaus robuster Verteidiger. 1969 folgte bei einem unterklassigen Verein sein erstes Engagement als Übungsleiter. Dies war durchaus wortwörtlich zu verstehen, denn erst in dieser Zeit erwarb Schafstall nacheinander die notwendigen Lizenzen, um bei Clubs bis in die Bundesliga anzuheuern.
Letztlich sollten es 16 Stationen werden, darunter auch der MSV aus seiner Heimatstadt, wo er gleich zweimal engagiert war, und mit dem er 1979 das Halbfinale des UEFA-Cup (heute Europa League) erreichte. Dem VfL Bochum, wo man ihm gleich dreimal das Vertrauen als Chef an der Seitenlinie aussprach, verhalf er zum zeitweise legendären Ruf als „die Unabsteigbaren“. Hierfür erhielt er vom „Kicker“ 1984 sogar die Auszeichnung „Trainer des Jahres“. An der Castroper Straße beendete er im Jahr 2001 schließlich auch seine Laufbahn als Verantwortlicher an der Seitenlinie.
Schafstall galt lange als „Feuerwehrmann“, der zuvor mehrere Vereine erfolgreich vor dem Abstieg bewahrt hatte. In dieser Mission folgte der Fußballlehrer in der Saison 1991/92 dem Ruf der Fortuna, und löste Josef „Pepi“ Hickersberger - nach einem Negativstart-Rekord von sechs Niederlagen zu Saisonbeginn - auf dem Trainerstuhl ab. Doch auch Schafstall gelang die Wende nicht. Der „harte Hund“ musste im Januar 1992, nach nur fünf Monaten und einem sagenumwobenen Trainingslager, seinen Hut nehmen. Doch letztlich war er nur einer von vier Cheftrainern in dieser Saison, die mit dem Abstieg in die 2. Liga endete, mit einer Mannschaft, die von den Medien auch mitunter als „untrainierbar“ bezeichnet wurde.
Die Fortuna nimmt Abschied von Rolf Schafstall und wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Das aufrichtige Mitgefühl gilt seinen Anverwandten und seinen Freunden.