„Hoffentlich kneift mich niemand“

Kaan Ayhan erzielt das Tor zur Meisterschaft

Irgendwie passte es zu einer über die gesamte Saison hinweg fantastischen Mannschaftsleistung, dass ein Spieler das entscheidende Tor zur Meisterschaft schießt, der zuvor noch keinen einzigen Treffer erzielt hatte. Innenverteidiger Kaan Ayhan war es, der einer traumhaften Außenrist-Flanke von Davor Lovren per Kopf die entscheidende Richtungsänderung verpasste und zum Last-Minute-Sieg in Nürnberg traf. Sein erster Saisontreffer sicherte der Fortuna die Zweitliga-Meisterschaft.

„Ich bin am zweiten Pfosten eingelaufen und stand relativ frei. Ich habe erst etwas gezittert, aber habe mich dann umso mehr gefreut, dass der Ball eingeschlagen ist und ich in der letzten Minute der Saison mein erstes Tor erzielen konnte“, schilderte Kaan Ayhan das goldene Tor zur Meisterschaft aus seiner Perspektive. Der Innenverteidiger strahlte: „Es ist einfach ein perfekter Tag. Ich freue mich riesig für die Mannschaft.“

Dabei gab es für den türkischen Nationalspieler in den vergangenen Monaten ab und an – nicht ganz ernst gemeinten – Spott: „Ich musste mir in der Kabine einige Sprüche anhören, weil ich trotz einiger Chancen noch kein Tor geschossen hatte. Ich habe dann geantwortet: ‚Dafür schieße ich uns zur Meisterschaft!‘ Das war natürlich nur ein Spaß, aber dass es dann wirklich so kommt…“, schmunzelte Ayhan, der sein Glück kurz nach dem Spiel kaum fassen konnte: „Hoffentlich kneift mich gleich niemand und ich wache auf.“

Dass die Fortuna die Meisterschaft für sich entschied und die Partie in Nürnberg gewinnen konnte, lässt sich beides auch auf die fantastische Moral der Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel zurückführen. Trotz eines frühen 0:2-Rückstands drehten die Rot-Weißen die Partie noch – es war nicht das erste Mal, dass sie in diesem Jahr nach einem Rückstand zurückkamen. „Wir haben einfach eine geile Truppe, das hat man wieder gesehen“, meinte Ayhan, „wir haben verdient gewonnen, obwohl wir nicht gut ins Spiel gekommen sind. Wir sind Fußballer und wollen immer das Maximum erreichen und das haben wir geschafft – in Nürnberg und in der gesamten Saison!“