Fortuna wird Dritter beim Telekom Cup
Überzeugende Leistungen gegen Hertha BSC und Bayern München
Die Fortuna beendet den Telekom Cup 2019 vor 45.000 Zuschauern auf Platz drei. Nach einer denkbar knappen Halbfinal-Niederlage gegen den FC Bayern im Elfmeterschießen setzte sich die Mannschaft von Cheftrainer Friedhelm Funkel dank einer starken Leistung im "kleinen Finale" gegen Hertha BSC durch. Marvin Ducksch traf doppelt, nachdem Kenan Karaman die frühe Führung der Berliner egalisiert hatte. Im Finale setzten sich die Bayern gegen die Borussia aus Gladbach mit 4:2 nach Elfmeterschießen durch und entschieden die zehnte Auflage des Telekom Cups für sich.
Niederlage im Elfmeterschießen gegen die Bayern
Trainer Friedhelm Funkel stellte gegen den Rekordmeister wie folgt auf: Vor Michael Rensing agierten Matthias Zimmermann, Kaan Ayhan, Marcin Kaminski und Niko Gießelmann. Davor sollte ein Dreigestirn im Mittelfeld für Absicherung sorgen: Neben Alfredo Morales und Oliver Fink spielte der laufstarke Kevin Stöger. Auf den Außenbahnen sollten Benito Raman und Takashi Usami für Wirbel sorgen. Als einzige Sturmspitze lief Dodi Lukebakio auf, der in der Liga mit seinem Dreierpack schon gute Erfahrungen gegen Manuel Neuer gemacht hatte.
Die Fortuna startete gut in die Partie, doch die erste gefährliche Szene hatten die Bayern. Renato Sanches kam aus etwa 25 Metern zum Schuss, verfehlte das Gehäuse von Rensing aber um ein paar Meter. Kurze Zeit später die erste Großchance für die Fortuna: Stöger spielt einen feinen Pass auf den einlaufenden Raman, der auf Manuel Neuer zulief und erst in letzter Sekunde durch Niklas Süle gestoppt werden konnte. Dann wieder die Bayern: Kingsley Coman nahm Tempo auf, umkurvte Zimmermann und Ayhan und schloss knapp neben dem linken Pfosten ab (8.). Nach einer Viertelstunde spielte sich erneut der Rekordmeister gefährlich vor das Tor von Rensing. Süle setzte auf halbrechter Position Thomas Müller in Szene, dessen Schuss von Kaminski geblockt wurde. Kovačs Team hatte es erneut schwer gegen die Fortuna, die sich mit allen Mitteln gegen den Rekordmeister wehrte.
Doch nicht nur die Verteidigung um Ayhan wusste zu überzeugen, auch die Offensive. Nach einer schönen Kombination über die linke Seite kam zunächst Gießelmann zum Abschluss (23.), nur eine Minute später umspielte Lukebakio Joshua Kimmich und scheiterte an Nationaltorhüter Neuer (24.). Nach einer halben Stunde waren die Bayern-Fans schon zum Jubel aufgesprungen: Coman kommt aus kurzer Distanz freistehend zum Kopfball, doch Rensing hält die Fortuna mit einer tollen Parade im Spiel (33.). Nur wenige Sekunden später hätte Kimmich zur 1:0-Führung einschieben können (34.). Es ging hin und her: Fünf Minuten vor dem Ende hat Raman doch noch die Führung auf dem Fuß, David Alaba rettete kurz vor der Linie (40.). Dann war Ende, wie schon vor zwei Jahren gibt es keine Tore nach 45 Minuten. Im Elfmeterschießen musste sich die Fortuna mit 7:8 geschlagen geben. Damit tritt die Mannschaft von Cheftrainer Friedhelm Funkel später am Nachmittag im Spiel um Platz 3 an.
Fortuna: Rensing – Zimmermann, Ayhan, Kaminski, Gießelmann – Raman, Morales, Fink, Stöger, Usami – Lukebakio
Bayern: Neuer – Kimmich, Mai, Süle, Alaba – Gnabry, Sanches, Goretzka, Müller, Coman – Lewandowski
Gladbach schlägt Hertha BSC mit 1:0 und zieht ins Finale ein
Nach dem spannenden ersten Spiel ging es direkt wieder zur Sache: Vedad Ibisevic testete nach nur zwei Minuten mit einem satten Schuss Gladbachs Schlussmann Tobias Sippel. Für den ersten Torjubel sorgte aber Borussias Thorgan Hazard, der zur frühen 1:0-Führung einnetzte (4.). Ex-Fortune Florian Neuhaus hätte anschließend auf 2:0 erhöhen können, doch seinen Schuss konnte Rune Jarstein parieren (12.). Dann fast der Ausgleich: Ibisevic schickt Vladimir Darida auf die Reise, doch der scheitert an Sippel. In der Folge passierte nicht mehr viel, Gladbach gewinnt mit 1:0 und zieht ins Finale ein, in dem sie auf die Bayern treffen.
Gladbach: Sippel – Beyer, Ginter, Jantschke, Poulsen – Kramer, Cuisance, Neuhaus – Traore, Stindl, Hazard
Hertha: Jarstein – Lazaro, Lustenberger, Stark, Torunarigha, Plattenhardt –
Darida, Maier, Duda – Ibisevic, Selke
Fortuna gewinnt „kleines Finale“ mit 3:1 gegen Hertha BSC
Für das Spiel um Platz drei veränderte Funkel die Startaufstellung auf gleich sieben Positionen. Im Tor stand Jaroslav Drobny. Vor ihm kamen die beiden Innenverteidiger Andre Hoffmann und Robin Bormuth neu ins Team. Auf den Außenverteidigerpositionen sollten, wie auch schon im Spiel gegen die Bayern, Matthias Zimmermann und Niko Gießelmann verteidigen. Neben den beiden „Sechsern“ Adam Bodzek und Aymen Barkok agierte erneut eine Flügelzange mit Benito Raman und Takashi Usami. Im Sturm bot Funkel mit Marvin Ducksch und Kenan Karaman eine Doppelspitze auf.
Drobny hätte sich wahrscheinlich einen besseren Start im Fortuna-Trikot gewünscht. Der Torhüter spielte unbedrängt Pascal Köpke in die Füße, der zum 0:1 einschob (2.). Doch vom frühen Rückstand blieb die Fortuna unbeeindruckt, Raman setzte sich nach einer guten Kombination auf der linken Seite durch, fand aber in der Mitte keinen Abnehmer (9.). Doch drei Minuten später der Ausgleich! Eine ähnliche Situation über die linke Seite war der Türöffner, Barkok umspielte die Berliner Verteidigung und passte auf Karaman, der zum 1:1 einschob (12.).
Nun war zu spüren, dass das Tor der Fortuna Selbstvertrauen gab. Nach einer Viertelstunde die nächste Chance für die Rot-Weißen: Torschütze Karaman legte per Kopf auf Raman, dessen Schuss allerdings einige Meter über das Tor von Kraft ging. Und wieder die Fortuna: Usami mit einen schönen Pass auf Marvin Ducksch, der direkt auf Raman ablegt. Der belgische Flügelspieler ist nur durch ein Foul zu stoppen. Den anschließenden Elfmeter verwandelt Ducksch zur Führung (23.). 2:1!
Die Fortuna erspielte sich nun eine Chance nach der anderen. In der 27. Minute hätte Hoffmann nach einer Usami-Ecke eigentlich auf 3:1 erhöhen müssen, doch Kraft parierte seinen Kopfball stark. Apropros Ecke, Karaman köpfte nur wenige Sekunden später knapp über das Tor. Dann aber doch die Zwei-Tore-Führung! Barkok spielte Raman frei, der in Ducksch den Torschützen zum 3:1 als Abnehmer fand (31.). Viel mehr sollte anschließend nicht passieren, die Fortuna setzte sich dank Doppelpacker Ducksch und Karaman mit 3:1 gegen die Hertha durch und wird Dritter beim diesjährigen Telekom Cup.
Fortuna: Drobny – Zimmermann, Hoffmann, Kaminski, Gießelmann – Raman, Bodzek, Barkok, Usami – Ducksch, Karaman
Hertha: Kraft – Pekarik, Rekik, Baak, Mittelstädt - Dardai, Friede, Skjelbred, Jastrzembski - Kalou, Köpke
Bayern gewinnt den Telekom Cup 2019
Auch im Finale wurde von Beginn an wieder attraktiver Fußball geboten. Josip Drmic hätte für die Borussia die frühe Führung erzielen können, scheiterte jedoch an Torwart Sven Ulreich (8.). Auf der anderen Seite hielt auch Gladbachs Keeper Moritz Nicolas nach einem Wagner-Kopfball glänzend (15.). Im Anschluss setzte sich Patrick Herrmann gegen Rafinha über die linke Seite durch, doch Ibrahima Traoré konnte die Flanke nicht zum Torerfolg nutzen (18.). In der Folge wurden die Bayern immer stärker, sodass Gladbachs Nicolas das ein oder andere Mal seine Klasse unter Beweis stellen musste. Eine klare Torchance erspielte sich der Rekordmeister jedoch nicht. So endete auch die zweite Begegnung mit Bayern-Beteiligung nach 45 Minuten torlos und das Elfmeterschießen musste entscheiden. Auch hier behielten die Bayern gegen Gladbach die Oberhand und gewannen mit 4:2.
Bayern: Ulreich – Rafinha, Hummels, Boateng, Lungwitz, - Davies, Thiago, Sanches (27. Goretzka), Jeong (39. Zirkzee) – James, Wagner
Gladbach: Nicolas – Beyer, Jantschke, Strobl, Poulsen – Cuisance (37. Villalba), Neuhaus (23. Zakaria), Benes – Traoré (23. Müsel), Drmic, Herrmann