„Sehr gelassen, ohne eine Situation zu verharmlosen“
TRAINER-SICHT: Friedhelm Funkel vor dem Auswärtsspiel bei Hertha BSC
Fortunas Chefcoach Friedhelm Funkel steht vor seinem 500. Spiel als Bundesliga-Trainer. Als würde ein Drehbuch-Autor dahinterstecken, trifft er auf haargenau den gleichen Gegner wie bei seiner allerersten Partie: Hertha BSC. Sein Debüt mit Bayer 05 Uerdingen am 8. Juni 1991 ging mit 1:2 verloren. Fast 30 Jahre später wünscht er sich im Auswärtsspiel bei seinem Ex-Verein aus der Bundeshauptstadt ein anderes Ergebnis.
„Wir fliegen nicht nach Berlin, um wieder gut zu spielen, aber nichts mitzunehmen“, betont Funkel. „Wir wollen gut spielen und auch punkten.“ Dabei kommt es vor allem darauf an, „kompakt zu stehen, aber gleichermaßen den Weg nach vorne zu suchen. So wie wir es auch in dieser Saison schon erfolgreich betrieben haben.“
Die Hertha kommt langsam in Schwung und mit zwei Siegen im Gepäck in die Partie gegen die Fortuna. Vor allem das 4:0 im Auswärtsspiel beim 1.FC Köln war ein Ausrufezeichen. „Das war eindrucksvoll“, betont der erfahrene Coach. „Den Vorteil, eine Halbzeit in Überzahl zu spielen, haben sie fantastisch ausgenutzt. Die Berliner sind dabei, den Weg in die richtige Richtung zu finden. Dass es mit einem neuen Trainer am Anfang immer ein wenig schwieriger sein kann, ist normal.“
Angesprochen auf sein besonderes Jubiläum - zu 497 Partien im Oberhaus gesellen sich zwei in der Relegation – sagt Funkel kurz und knapp: „Das ist eine tolle Zahl, die mich aber nicht groß interessiert. Wir konzentrieren uns alle voll und ganz auf die 90 Minuten in Berlin. Mein 500. Bundesliga-Spiel als Trainer ist da nur eine Randerscheinung.“ Aber eine außergewöhnliche!
Nach fünf Spielen ohne Sieg bleibt Funkel die Ruhe selbst. „Ich bin sehr gelassen, ohne eine Situation zu verharmlosen“, betont der 65-Jährige. „Es ist alles vollkommen normal. Dass wir als Fortuna Düsseldorf auch mal auf den letzten drei Plätzen in der Tabelle landen können, ist doch klar. Aber natürlich wollen wir in den nächsten Wochen so punkten, dass wir dort bleiben, wo wir jetzt stehen. Ich möchte dabei auch nicht an das Vorjahr erinnert werden. Das hat mit dem Ist-Zustand nichts mehr zu tun.“
Neben der schlechten Nachricht, dass Dawid Kownacki zunächst verletzt ausfallen wird, gibt es auch positive Meldungen aus dem Lazarett: „Alfredo Morales, Oliver Fink und Marcel Sobottka machen einen guten Eindruck. Sie waren auch nicht lange raus und sind durchaus in der Lage, in den Kader zu kommen.“ Funkels entscheidender Nachsatz mit Blick aufs Personal: „Wir werden auch in Berlin eine schlagkräftige Truppe auf den Platz schicken.“