07.03.2012 | 1. Mannschaft

„Veilchen“ verteilen im Abstiegskampf „blaue Augen“

FC Erzgebirge Aue mit schlechtem Torverhältnis

Der FC Erzgebirge Aue stemmt sich mit aller Macht gegen den drohenden Abstieg aus Liga zwei. Die Entschlossenheit der Erzgebirgler bekam am letzten Spieltag der FSV Frankfurt zu spüren, als die Lila-Weißen den Mainstädtern gleich vier Tore einschenkten. In der Konsequenz des Erfolgs reist das Team des FCE mit 23 Zählern auf dem Konto und auf Tabellenplatz zwölf stehend in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt.

Dass die derzeitige Platzierung der Sachsen besser klingt, als sie tatsächlich ist, beweist der Blick auf das aktuelle Ranking der 2. Fußballbundesliga. Gerade einmal drei Punkte trennen die Mannschaft von Trainer Karsten Baumann von Platz 16, der in der Endabrechnung den Gang in die Relegation bedeutet. Verantwortlich für die bedrohliche Lage rund um das Sparkassen-Erzgebirgsstadion ist vor allem die schlechte Torausbeute des dreimaligen DDR Meisters.

 

Erst im letzten Heimspiel (24. Spieltag) durchbrach der FCE die Marke von 20 Toren. Leidtragender des plötzlichen Auer Offensivfeuerwerks war der FSV Frankfurt, der sich schlussendlich mit 4:3 geschlagen geben musste. Ganz nebenbei stellte die Equipe aus der Bergbaustadt beim Triumph über den direkten Abstiegs-Konkurrenten aus der Bankenmetropole gleich zwei Bestmarken auf. Bereits zur Halbzeit waren sechs Tore gefallen. Ein 3:3 beim Seitenwechsel hatte es in der 2. Liga zuvor im Jahr 2004 beim 4:3 (3:3) zwischen dem MSV Duisburg und dem aktuellen West-Regionalligisten Eintracht Trier gegeben.

 

Und auch vier Tore in einem Heimspiel hatten in Aue zuletzt eher Seltenheitswert. So treffsicher wie am vergangenen Wochenende war der FCE zuletzt im Jahr 2008, als der FC Carl Zeiss Jena mit 5:0 deklassiert wurde.
Dennoch stehen die 22 bislang erzielten Treffer für die drittschlechteste Torausbeute Liga weit. Nur Alemannia Aachen (20) und Hansa Rostock (21) waren in der Offensive bisher noch ungefährlicher.

 

Zudem offenbart ein Blick auf die Tabelle, dass der Club aus der Industriestadt auch in der Defensive zu den schlechtesten Teams der Liga gehört. So stehen den 22 erzielten „Buden“  39 Gegentore gegenüber. Eine schwächere Tor-Differenz weisen lediglich drei Mannschaften (FSV Frankfurt/-22; Karlsruher SC/-27; FC Hansa Rostock/-18) auf.
Und auch der Trainerwechsel von Rico Schmitt - Schmitt war sieben Jahre beim FC Erzgebirge tätig und führte den Club in seiner ersten Saison 2009/2010 zum Aufstieg in die 2. Liga - zu Karsten Baumann kann mit Blick auf die zuletzt erzielten Ergebnisse noch nicht als lohnende Investition in die Zukunft bezeichnet werden. Denn das Debüt als Coach der Erzgebirgler misslang dem ehemaligen Aktiven beim 0:2 im Ostderby gegen den FC Energie Cottbus, so dass nach zwei Spielen im Amt ein Sieg und eine Niederlage für Baumann zu Buche stehen.

 

Das der erste Erfolg unter der Regie des neuen Linienchefs in der heimischen Arena herausgeschossen wurde, bezeichnet jedoch keinesfalls einen Auer Trend, zumal der Sieg gegen den FSV Frankfurt erst der zweite Heimsieg der laufenden Spielzeit war.
In der Fremde tat sich die ehemalige BSG Pneumatik Aue, so der offizielle Vereinsname des Clubs bei der Vereinsgründung im Jahr 1949, der seit 1993 als FC Erzgebirge Aue wieder am gesamtdeutschen Spielbetrieb teilnimmt, bislang ebenfalls schwer. Gerade einmal zwei „Dreier“ in der Fremde stehen auf der Habenseite des FCE.

 

Unterschätzt werden sollte das Team des FC Erzgebirge aber auch auf des Gegners Platz nicht. Immerhin vermochten es die „Veilchen“  im Laufe der Saison ein echtes Ausrufezeichen zu setzen. Am Hamburger Millerntor siegte das Team unter der Regie von Ex-Trainer Schmitt mit 3:2 gegen den FC St. Pauli und verpasste dem Aufstiegsanwärter vom Kiez so einen herben Dämpfer im Kampf um den Sprung in Liga eins. Das brisante Duell mit dem ehemaligen DDR-Liga und jetzigen Zweitligabegleiter aus Dresden entschied der FCE im ehemaligen Rudolf-Harbig-Stadion ebenfalls für sich (2:1).

 

Die Fortuna sollte also gewarnt sein. Dennoch spricht die Bilanz für die Flingeraner. Von neun Begegnungen mit den „Veilchen“ konnten die Fortunen fünf Spiele für sich entscheiden. Zwei Mal siegte der kommende Gegner, genauso oft trennten sich beide Teams Remis.

 

Wichtige Information  für alle Fortuna-Fans, die das kommende Heimspiel besuchen möchten:

Die Fortuna weist darauf hin, dass aufgrund mehrerer Parallelveranstaltungen auf dem Messegelände bei der An- und Abreise zum Spiel mit einem deutlich erhöhten Verkehrsaufkommen zu rechnen ist.  Dies betrifft sowohl den PKW-Verkehr, als auch die Anfahrt mit der Rheinbahn.


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