Duell mit dem FC Schalke 04 hat große Tradition

Eine geschichtsträchtige Begegnung unter Flutlicht in der ESPRIT arena

Zu einem ganz besonderen Duell kommt es am Freitagabend zum Auftakt des 6. Spieltages zwischen Fortuna Düsseldorf und dem Champions League-Teilnehmer FC Schalke 04. Im Flutlicht der ESPRIT arena treffen die Fortunen auf den Gegner, den sie im Finale um die Deutsche Meisterschaft 1933 mit 3:0 (1:0) besiegen konnten.

Die Gelsenkirchener, damals eine Übermacht im deutschen Fußball, holten in den nächsten sechs Jahren vier Meisterschaften und einen Pokalsieg (1937, ebenfalls gegen Fortuna Düsseldorf mit 2:1). Inzwischen liegt der letzte Meistertitel der „Knappen“ aber schon 54 Jahre zurück, auch wenn sie mehrfach bereits mindestens eine Hand an der Schale hatten.

Seit dieser Saison müssen die Schalker ihren bisherigen Superstar Raúl ersetzen. Der Spanier verließ den Fußball-Westen nach zwei Jahren in Richtung Katar zum Verein Al-Sadd SC. Während seiner Zeit bei den „Königsblauen“ lebte „Señor Raúl“ in Düsseldorf und pflegte vor allem wegen seiner talentierten Söhne eine enge Verbindung zur Fortuna. Einige Male wurde er im Stadion gesichtet, wo er mit den Rot-Weißen fieberte.

Für den 35-jährigen Raúl holte Schalkes Sportdirektor Horst Heldt unter anderem Ibrahim Affelay vom FC Barcelona auf Leihbasis ins Ruhrgebiet. Der holländische Offensivspieler soll gemeinsam mit dem Peruaner Jefferson Farfán, dem Ex-Mainzer Lewis Holtby und dem hochtalentierten Eigengewächs Julian Draxler die Lücke schließen, die Champions League-Rekordtorschütze Raúl hinterlassen hat. Als Ersatz steht in der Offensive außerdem auch der aus Leverkusen verpflichtete Eidgenosse Tranquillo Barnetta zur Verfügung. In den ersten Saisonspielen und auch in der Champions League lief es schon sehr gut, im direkten Duell mit dem Titelfavoriten FC Bayern München (0:2) standen die Schalker allerdings am vergangenen Wochenende auf verlorenem Posten.

Sorgen bereitet den treuen Fans immer noch die Torwartposition. Andauernde Verletzungen der drei Nummer eins-Kandidaten Lars Unnerstall, Ralf Fährmann und Timo Hildebrand zwangen Trainer Huub Stevens häufig dazu, den Schlussmann zu wechseln. Aktuell liegt Hildebrand verletzungsbedingt „auf Eis“, deshalb genießt Unnerstall das Vertrauen.

Unklarheit herrscht über den Verbleib von Mittelstürmer Klaas-Jan Huntelaar, der vor zwei Jahren vom AC Mailand gekommen war. Der Torschützenkönig der letzten Bundesliga-Saison zögert mit seiner Vertragsverlängerung, will sich erst in der Winterpause entscheiden. Ein Wechsel würde einen herben Verlust für die Gelsenkirchener bedeuten, auch wenn mit Publikumsliebling Teemu Pukki bereits ein talentierter Ersatz in den Startlöchern steht.

In der Champions League konnten die Königsblauen dieses Jahr erstmals in der Vereinsgeschichte ein Auftaktspiel gewinnen. Beim griechischen Rekordmeister Olympiakos Piräus siegten sie 2:1 (1:0). Am kommenden Mittwoch findet auf Schalke der zweite Spieltag statt. Dann ist der französische Meister Montpellier HSC zu Gast, der nach einer Heimniederlage gegen Arsenal London (1:2) bereits unter Zugzwang steht.

Statistisch stehen die Chancen für die Fortuna, gegen den heutigen Favoriten zu punkten, nicht schlecht. In der Geschichte der Bundesliga trafen Düsseldorf und Schalke 36 Mal aufeinander. Fast die Hälfte der Duelle konnte zwar die Mannschaft aus dem Ruhrgebiet für sich entscheiden (17). Von den letzten acht Begegnungen verlor die Fortuna aber nur eine einzige (1996, 1:3). In den anderen sieben Spielen setzten sich die Rheinländer dreimal durch, so auch in der letzten Partie auf Schalke im Mai 1997 (1:0). In Bundesliga-Heimspielen hat Düsseldorf eine ausgeglichene Bilanz gegen Schalke 04. Sechs Siegen stehen sechs Niederlagen gegenüber. Fünfmal wurden die Punkte geteilt.