Nikola Djurdjic ist der neue Hoffnungsträger im Angriff
Greuther Fürth ist am Samstag zu Gast in der ESPRIT arena
Nach der Hinrunde stand die SpVgg Greuther Fürth schon mit dem Rücken zur Wand. Lediglich neun Punkte hatten die Franken nach ihrer ersten Saisonhälfte in der Bundesliga der Vereinsgeschichte. Auch wenn sich seit dem Auswärtssieg auf Schalke nicht viel an der bedrohlichen Situation geändert hat, war es dennoch eine außergewöhnliche Rückkehr von Trainer Michael Büskens und Angreifer Gerald Asamoah an die alte Wirkungsstätte.
Die aufopferungsvoll kämpfenden Fürther wurden mit dem entscheidenden Treffer in der Schlussminute belohnt. Winter-Neuzugang Nikola Djurdjic, der schon den Ausgleich durch Felix Klaus vorbereitet hatte, köpfte aus nicht geahndeter Abseitsposition das Siegtor. Zu dem Zeitpunkt stand Asamoah schon nicht mehr auf dem Feld, denn fünf Minuten zuvor wurde der einstige Publikumsliebling der königsblauen Anhänger unter frenetischem Applaus ausgewechselt. Der ehemalige Nationalspieler freute sich aber über das 2:1 genauso, als hätte er es selbst erzielt.
Matchwinner Djurdjic, der erst seinen zweiten Einsatz in der Bundesliga absolvierte, nachdem er in der Winterpause vom schwedischen Erstligisten Helsingborg IF kam, brachte sich bei seinem Startelf-Debüt direkt mit zwei Scorerpunkten glänzend ein. Der 26-jährige Serbe soll die Sturm-Problematik lösen. In der Hinserie erzielte das Team vom Ronhof gerade einmal elf Treffer. Viel zu wenig, um in der höchsten deutschen Spielklasse Fuß zu fassen. Mit mickrigen drei Toren war Zoltan Stieber in der ersten Saisonhälfte der erfolgreichste Fürther Akteur.
Dabei sah es nach den ersten vier Spieltagen noch wie ein ganz normaler Werdegang des letztjährigen Zweitliga-Meisters aus. Das schwierige Auftaktprogramm mit zwei Heimspielen gegen den FC Bayern München und den FC Schalke 04, die verloren gingen, und den guten Auswärtsauftritten beim FSV Mainz 05 (1:0) und dem VfL Wolfsburg (1:1) meisterte die Mannschaft von Coach Büskens mit Bravour. Das Problem: Es folgten in der Hinserie nur noch fünf Zähler und kein einziger Sieg. Folgerichtig fand man sich in der Winterpause am Tabellenende wieder.
Und der Beginn der Rückserie ließ die Hoffnungen auch nicht gerade wachsen. Nach der fast schon standesgemäßen Niederlage bei den Münchner Bayern (0:2) ging auch der erste Heimauftritt im neuen Jahr in die Hose (0:3 gegen den FSV Mainz). Dann kam jedoch der grandiose Auftritt in Gelsenkirchen und zumindest die Optimisten glauben wieder an eine Aufholjagd, die mit dem Klassenerhalt endet. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg und die eine oder andere Überraschung muss gelandet werden.
Mit Büskens kehrt ein gebürtiger Düsseldorfer in seine Heimatstadt zurück. Der 44-Jährige, der nach langen Jahren der Zweitliga-Zugehörigkeit im vergangenen Sommer mit der SpVgg Greuther Fürth endlich den Sprung ins Oberhaus schaffte, absolvierte von 1987 bis 1992 insgesamt 102 Begegnungen für die Fortuna. Dabei erzielte der Mittelfeldakteur sechs Treffer. 1992 wechselte er schließlich zum FC Schalke 04, wo er in zehn Jahren 257 Spiele bestritt und auf 13 Treffer kam. Büskens gehörte auch den zu großem Ruhm gekommenen „Eurofightern“ an, die 1997 in Mailand den UEFA-Cup in die Höhe halten konnten.
In der Hinrunde absolvierte die Fortuna eine bärenstarke Partie in Fürth. Nachdem die Rot-Weißen schon in den ersten vier Partien ohne Gegentor geblieben waren, stand auch in der Trolli-Arena weiterhin die Null. Treffer von Oliver Fink und Ken Ilsø, für beide die Tor-Premiere in der Bundesliga, sorgten schließlich für einen hochverdienten Auswärtssieg der Mannschaft von Trainer Norbert Meier. Bislang konnte die Spielvereinigung im eigenen Stadion noch keinen einzigen Dreier landen.
Das gilt ebenfalls für die bisherigen Auftritte der Kleeblätter in Düsseldorf. In der 2. Bundesliga reisten die Fürther bislang fünf Mal in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt, konnten dabei zwei Mal ein 0:0 erkämpfen, die drei anderen Begegnungen entschieden die Rot-Weißen jeweils mit einem Tor Unterschied für sich. Insgesamt sieht die Bilanz zwischen den beiden Vereinen positiv für Düsseldorf aus: Vier Siege, fünf Remis, zwei Unentschieden.