Stellungnahmen zu den Medienberichten der jüngeren Vergangenheit
In den letzten Wochen gab es verschiedene Berichte über vermeintliche rechtsradikale Entwicklungen in der Fanlandschaft von Fortuna Düsseldorf. Hierzu nimmt der Verein wie folgt Stellung:
Fortuna Düsseldorf engagiert sich nachweislich seit vielen Jahren, gemeinsam mit seinen organisierten Fans gegen Rassismus. So werden beispielsweise gemeinsam mit der europaweit agierenden Organisation „Football against Racism in Europe“, kurz: FARE, seit vielen Jahren eine Projektwoche durchgeführt, eine Werbebande im Stadion diesem Zweck gewidmet und auch weitere entsprechende Aktionen durchgeführt und unterstützt. Der Verein hat sich, gemeinsam mit seinen Fans, mehrfach eindeutig gegen Rassismus, Rechtsradikalismus, Homophobie, Sexismus, Diskriminierung und Intoleranz positioniert und fördert im Stadion eine tolerante und offene Atmosphäre, in der sich jeder Mensch wohlfühlen soll. Dieses Verständnis findet sich bis in die Stadionordnung sowie dem Auszug aus den Allgemeinen Ticket-Geschäftsbedingungen auf der Rückseite jeder Eintrittskarte wieder.
Gleichzeitig beobachtet der Verein auch sehr genau die Entwicklungen und Vorfälle im Stadion und rund um die Spiele und musste leider in dieser Saison auch Aktionen mit rechtsradikalem Hintergrund bzw. Bezug feststellen. Sofern hier die Täter eindeutig identifiziert werden können, wird ein Stadionverbot ausgesprochen und, wenn möglich, die Tat auch zur Anzeige gebracht. Soweit es dem Verein bekannt ist, gehören die Täter nicht der aktiven oder organisierten Fanszene von Fortuna Düsseldorf an. Die beispielsweise beim Heimspiel gegen Schalke 04 von Zeugen beobachtete Personengruppe konnte bei weiteren Spielen von Fortuna nicht ausfindig gemacht werden.
Fortuna Düsseldorf hat sich im Zuge der Berichterstattungen erneut intensiv über das Thema mit der Polizei ausgetauscht und die entsprechenden Erkenntnisse eingeholt. Hierbei sind auch die Erkenntnisse des Staatsschutzes mit eingeflossen. Demnach gibt es insgesamt nur einen einzigen, dem Verein Fortuna Düsseldorf zugeordneten Anhänger, der sowohl in der Datei „Gewalttäter Sport“, wie auch als „Gewalttäter mit rechtspolitisch motiviertem Hintergrund“ der Düsseldorfer Polizei bekannt ist. Nach Einschätzung der Polizei gibt es insgesamt bis zu zehn Personen in der Düsseldorfer Fanszene, die im weitesten Sinne dem rechten Spektrum zugeordnet werden, die in nicht regelmäßigen Abständen die Spiele von Fortuna Düsseldorf besuchen. Dem Verein als auch der Polizei ist keine rechtsextreme Gruppe oder Fanclub in der Fanszene bekannt. Kein Gesprächspartner der letzten Wochen konnte rechtsextreme Strukturen in der Fanszene benennen oder hatte Kenntnis von diesen.
Die Fanszene von Fortuna Düsseldorf befindet sich derzeit in einem großen Umbruch, zu dem viele Faktoren beigetragen haben. Der Verein hält, gemeinsam mit dem Fanprojekt, den Kontakt zu allen Strömungen aufrecht und steht als Ansprechpartner bei Problemen zur Verfügung. Der Verein wird erst auf diesen Umbruch Einfluss nehmen bzw. Maßnahmen ergreifen, sobald Gewalt oder eindeutig rechtsextreme Strömungen diesen Prozess beeinflussen oder durch diesen gefördert werden.
Ebenso duldet der Verein selbstverständlich auch keine Bedrohungssituationen, wie sie von einigen Medien berichtet wurden, zwischen den eigenen Fans, und ruft zu einem respektvollen Miteinander auf.
Diese Stellungnahme erfolgt zum jetzigen Zeitpunkt, nachdem Fakten zusammengetragen und sorgfältig geprüft wurden. Fortuna Düsseldorf verfügt somit über ausreichende Kenntnisse, um eine qualifizierte Bewertung der Situation vorzunehmen. Auf diesen Umstand wurden im Übrigen anfragende Medien auch in der jüngeren Vergangenheit ausdrücklich hingewiesen.