27.03.2013 | 1. Mannschaft

Bayer Leverkusen auf dem Weg in die Champions League

Am Ostersamstag ist die "Werkself" zu Gast in der ESPRIT arena

Im Jahr 2002 bekam die „Werkself“ den Spitznamen Bayer „Vizekusen“ verpasst, nachdem sie sich in allen drei Wettbewerben (Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League) mit dem zweiten Platz begnügen musste. In dieser Spielzeit wäre das Trainerduo Sascha Lewandowski und Sami Hyypiä wohl mit der Deutschen Vizemeisterschaft zufrieden, schließlich spielt der FC Bayern München derzeit eine Saison voller Rekorde und steht kurz vor dem erneuten Gewinn der Meister-Schale.

Momentan liegen die Leverkusener hinter Borussia Dortmund auf dem dritten Rang – immerhin würde dies zur direkten Qualifikation für die Champions League reichen. Nach einer durchwachsenen letzten Saison und Platz fünf am Ende musste sich Bayer dieses Jahr mit der Europa League begnügen. In der Zwischenrunde war gegen Benfica Lissabon Endstation. Nach einer ärgerlichen 0:1-Niederlage im Hinspiel verloren die Rheinländer auch die Begegnung in Portugal nach einer tollen Leistung unglücklich mit 1:2.

Ohnehin stehen in dieser Saison viel zu oft die erbrachte Leistung und der Ertrag nicht im Einklang. Ein sehr gutes Beispiel ist Bayers Gastspiel bei Borussia Mönchengladbach. Die „Werkself“ spielte die „Fohlen“ zeitweise an die Wand und kassierte in der Schlussminute doch noch den 3:3-Ausgleich, sodass man sich mit nur einem Zähler zufrieden geben musste. Auf der anderen Seite verbuchten die Leverkusener aber auch einen beachtlichen 2:1-Erfolg im Auswärtsspiel gegen die Bayern. Völlig überraschend gewann die „Werkself“ in München und konnte als einziges Team der Bundesliga drei Punkte aus der Allianz Arena entführen. Stefan Kießling und Sidney Sam brachten die Gäste vom Rhein auf die Siegerstraße. Dass Kießling auch in diesem Spiel traf, scheint in dieser Saison nicht ungewöhnlich. Der 29- jährige Stürmer trifft zurzeit wie am Fließband. 16 Tore und neun Vorlagen gehen allein auf sein Konto. In der Torschützenliste liegt er hinter Robert Lewandowski von Borussia Dortmund (19 Tore) und vor Mario Mandzukic von den Bayern (15). Auch die anhaltenden Diskussionen um einen Anruf von Bundestrainer Joachim Löw beeinflussen den Blondschopf kaum.

Ebenfalls ist Leverkusens Dauerbrenner Gonzalo Castro in dieser Spielzeit im Aufwind. Der 21-fache Juniorennationalspieler glänzt momentan sowohl als Torvorbereiter als auch als Torschütze. Mit den beiden Offensivkräften im Rücken sollte es den Leverkusenern also gelingen, das selbstausgeschriebene Saisonziel „direkte Champions-League-Qualifikation“ zu erreichen. Momentan gibt es einen Zweikampf um Platz zwei zwischen Bayer Leverkusen und der Borussia aus Dortmund. Sollte man dieses Duell nicht für sich entscheiden können, würde auch Platz drei zur direkten Qualifikation reichen. Bevor sich Bayer allerdings um die internationale Planung für die nächste Saison kümmern kann, muss das Team erst einmal in der ESPRIT arena zum rheinischen Derby antreten.

Das S-Bahn-Duell verspricht in vielerlei Hinsicht ein spannendes Derby zu werden. Schon im Hinspiel ging es turbulent zu. Die Fortuna reiste mit drei Niederlagen im Gepäck in die BayArena und schien gegen sich im Aufwind befindende Leverkusener machtlos zu sein. Schon in der 16. Minute brachte Sidney Sam mit einem Traumtor per Lupfer Leverkusen in Führung. Doch noch vor der Halbzeit kam der Aufsteiger durch Nando Rafael zum Ausgleich. Doch die Euphorie der Rot-Weißen hielt nicht lange, nach nur 71 Sekunden nutzte Andre Schürrle die Unordnung in der Düsseldorfer Defenisve. So stand es zur Halbzeit 2:1 für die Hausherren. Den kürzesten Einsatz in diesem Spiel hatte Simon Rolfes, der nur kurz nach seiner Einwechslung die Rote Karte erhielt und das Spielfeld verlassen musste. So wurde es nochmal spannend. Doch die „Werkself“ wollte das Spiel frühzeitig entscheiden und Gonzalo Castro traf in der 65. Minute in Unterzahl zum 3:1. Adam Bodzek gelang mit einem Distanzschuss nur noch der Anschlusstreffer.

Ähnlich knapp könnte es auch im heutigen Rückspiel zugehen. Leverkusen, wie bereits schon erwähnt, ist sowohl im Pokal als auch im internationalen Geschäft ausgeschieden, sodass man sich nun voll und ganz auf das Ligageschäft konzentrieren kann. Die Fortuna hingegen steht unter Zugzwang, will man sich frühzeitig von den Abstiegsrängen entfernen.

Unter besonderer Beobachtung stehen bei diesem Spiel die beiden jungen Torhüter. Auf Seiten der Gastgeber Fabian Giefer, der im vergangenen Sommer rheinabwärts zur Fortuna wechselte. Er spielt eine gute Saison und könnte ein wichtiger Faktor im Spiel gegen seinen ehemaligen Verein werden. Auf der anderen Seite der 21 Jahre junge Bernd Leno, der diese Saison schon sieben Mal zu Null spielte. Sicherlich wird es für beide Mannschaften nicht leicht, den gegnerischen Torwart zu überwinden, da beide mit glänzenden Paraden zu überzeugen wissen.

bundesliga.de

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