10.04.2013 | 1. Mannschaft

Thomas Schaaf in seiner schwierigsten Phase als Trainer

Der SV Werder Bremen ist am Samstag in der ESPRIT arena zu Gast

Wenn die Fortuna und der SV Werder Bremen vor dem 29. Spieltag nur zwei Punkte trennen, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder der Aufsteiger aus dem Rheinland hat bis dahin eine sensationelle Runde absolviert oder die Nordlichter hinken ihren Erwartungen deutlich hinterher. Letzteres kann man genauso unterstreichen: Trainer Thomas Schaaf befindet sich momentan in der schwierigsten Phase seiner 13-jährigen Amtszeit.

Seit dem 9. Februar warten die Bremer auf einen Sieg, damals siegten sie beim VfL Stuttgart mit 4:1. Eine Woche zuvor wurde im heimischen Weserstadion Hannover 96 mit 2:0 besiegt. Zu diesem Zeitpunkt der Saison hoffte man bei Werder, man könnte den Blick mit einer erfolgreichen Rückrunde noch einmal nach oben richten. Doch diese Gedanken mussten die Grün-Weißen schnell zu den Akten legen. Es folgten nämlich Wochen der Sieglosigkeit. Zunächst gab es drei Niederlagen gegen den SC Freiburg (2:3), beim FC Bayern München (1:6) und gegen den FC Augsburg (0:1). Auch die kommenden drei Begegnungen blieben ohne einen dreifachen Punkterfolg. Zwei Mal 1:1 in Mönchengladbach und in Mainz, ein enttäuschendes 2:2 gegen die SpVgg Greuther Fürth.

Am letzten Wochenende unterlag die Mannschaft von Coach Schaaf dem FC Schalke 04 mit 0:2. Im ersten Durchgang waren die Bremer noch die bessere Mannschaft, nach dem Wechsel drehten die Schalker auf und entführten durch Treffer von Julian Draxler und Ciprian Marica verdient die drei Zähler. Ausgerechnet kurz vor dem Wiedersehen mit seiner alten Heimat Düsseldorf befindet sich Assani Lukimya in einem Formtief. Schon in der Vorwoche machte er gegen den FSV Mainz 05 keine gute Figur und leitete nach wenigen Sekunden den Gegentreffer ein. Auch gegen die Königsblauen hatte er immer wieder Schwierigkeiten.

Die Krise in grün und weiß jedoch an dem Innenverteidiger festzumachen, ist nicht nur unfair, sondern auch zu einfach. Viel mehr scheinen die Probleme innerhalb der Mannschaft zu liegen. Die hervorragenden Einzelspieler wie Eljero Elia, Marko Arnautovic, Kevin de Bruyne oder Aaron Hunt scheinen nicht in das Gesamtgefüge zu passen. So schlitterten die Werderaner in der Rückrunde den Abstiegsrängen immer näher. Mit einer möglichen Niederlage am Samstag in der Düsseldorfer ESPRIT arena würde man auf den 15. Rang abrutschen und die Sorgenfalten auf der Stirn der Verantwortlichen würden wachsen.

Aber nicht nur die fehlenden Ergebnisse machen Schaaf zu schaffen, zeitweise auch die dünne Personaldecke. Zuletzt fielen Theodor Gebre Selassie (Innenbanddehnung im Knie), Lukas Schmitz (Bauchbeschwerden), Zlatko Junuzovic (Risswunde), Philipp Bargfrede (Kapselverletzung), Mehmet Ekici (Adduktorenbeschwerden), Joseph Akpala (Innenbandriss im Knie) und Niclas Füllkrug (Aufbautraining nach Knorpelschaden) aus. Namen, die teilweise auch den Klang für die Startelf versprühen.

Schon in der Hinserie hatten die Bremer mit ihrer fehlenden Konstanz zu kämpfen. Nach dem 2:1-Sieg gegen die Fortuna lagen sie auf dem siebten Tabellenrang – gleichzeitig die beste Platzierung in dieser Saison. Zur Pause hatte die Fortuna noch durch einen von Jens Langeneke verwandelten Foulelfmeter mit 1:0 geführt. Nach dem Wechsel konnte Nils Petersen ausgleichen und Kevin de Bruyne in Unterzahl den Siegtreffer erzielen. Zuvor sah Lukimya die Gelb-Rote Karte und musste den Platz vorzeitig verlassen. Aus Sicht der Düsseldorfer gehörte dieses Spiel zu der Reihe der Partien, die man nicht hätte verlieren dürfen.

Die Anhänger der Fortuna werden sich noch gerne an das letzte Aufeinandertreffen der beiden Clubs in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt zurückerinnern. In der letzten Bundesliga-Saison der Rot-Weißen wurde der SVW mit 4:1 aus dem Rheinstadion geschossen. Jörg Bach, Sergej Juran (2) und David Nielsen trafen für Düsseldorf. Insgesamt gab es 47 Duelle zwischen den beiden Traditionsvereinen - davon gewannen die Flingeraner 15, 21 Mal verließ Werder den Platz als Sieger und elf Mal trennte man sich mit einem Unentschieden.

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