07.08.2009 | 1. Mannschaft

"Das wollen wir diesmal besser machen."

Chefcoach Norbert Meier vor dem Spiel gegen den SC Paderborn 07

"Die Vorbereitungszeit geht mit dem Spiel gegen den SC Paderborn nun zu Ende." Die Worte, die Chefcoach Norbert Meier beim Gespräch mit den medienverterter am Freitagnachmittag wählte, waren nur auf den ersten Blick widersinnig. Vielmehr zeigten sie doch deutlich, wie er die Aufgabe, die auf seine Schutzbefohlenen nunmehr zukommt, einschätzt. Der Pokalfight am Montag war beste Werbung für die Fortunen, auch wenn das Happy End ausblieb. Das eine wäre zur Kür geworden, am Samstag ab 13 Uhr beginnt die Pflicht. Und da gilt "insbesondere zu Beginn möglichst viel Punkte zu scheffeln."

Denn das Auftaktprogramm sieht mit den Paderbornern und Union Berlin zwei alte Bekannte vor, gegen die man auch schon in der 3. Liga anzutreten hatte - mit einer mäßigen Ausbeute von gerade einmal vier Punkten aus vier Partien. Dies soll in dieser Saison besser werden.

 

Mit einer Personaldecke, die ausreichend sein dürfte, denn die Verletztenstatistik weist nach den sechs Wochen, seit das erste Training in neuer Besetzung stattfand, lediglich zwei Ausfälle aus: Abwehrchef Jens Langeneke und Ex-Jugendspieler Kai Schwertfeger. Dennoch wird es auch für die etablierten Spieler eine Umstellung. Denn viele Akteure in Reihen der Flingeraner haben bislang noch keine Erfahrung mit der 2. Bundesliga, während es für andere (wie bspw. Weber, Fink oder Lawarée) altbekanntes Terrain ist. Trotzdem sind die Karten im Kader neu gemischt und jeder Einzelne wird sich zu beweisen haben, wie auch Meier unterstreicht und dabei nochmals in Erinnerung ruft, dass es "ein Kraftakt war, aus der 3. Liga aufzusteigen." Eine Rückbesinnung darauf, dass angesichts des Verlaufs der vergangenen Spielzeit nicht immer zu erwarten gewesen war, dass die Fortuna den Sprung schafft.
Nun gelte es, sich über einen längeren Zeitraum in Liga 2 zu etablieren - "alles andere wäre Augenwischerei", tritt Fortunas oberster Übungsleiter Spekulationen entgegen, dass sein Team nun höhere Ziele verfolgen würde: "Bei Umfragen, wer oben mitspielt, hat sich doch gezeigt, dass es eine Menge Mannschaften gibt, die sich Hoffnungen auf den Sprung nach ganz oben machen."

 

Trotz der herausragenden Leistung gegen den Hamburger SV, für die es in den vergangenen Tagen vielfaches Lob von Fußballfans aus nah und fern gab, bleibt das ausgegebene Ziel wohltuend bodenständig. Was bei einem Gegner wie Paderborn auch angeraten ist. Schließlich dürfte das Spielergebnis in der Arena in der letzten Saison - ebenfalls zum Auftakt der Saison - den meisten noch in Erinnerung sein wird. Nach einem guten Start und der 1:0-Führung verloren die Rot-Weißen den Faden und mussten am Ende eine verheerende 1:4-Niederlage hinnehmen. "Das wollen wir in diesem Jahr besser machen", gibt Meier die Marschrichtung vor. Denn es gelte von Anfang an, so viel wie möglich Punkte zu sammeln - was gegen die Mitaufsteiger leichter werden könnte, als die designierten Titelaspiranten.

 

Norbert Meier erwartet von den Gästen aus Ostwestfalen eine grundsätzlich andere taktische Einstellung als vom HSV. Er geht vielmehr von einem Gegner aus, der sicher tiefer stehen und auf Chancen lauern wird. "Was keine neue Situation für uns darstellt." Fortuna werde somit einmal mehr höchste Konzentration abverlangt, denn nur mit aufmerksamer Geduld werde es möglich sein, Paderborn in Verlegenheit zu bringen und unter Druck zu setzen. Die aber warten mit einigen kopfballstarken Spielern auf und sind auch in den Standardsituationen als sehr gefährlich bekannt.

 

Ob die gleiche Mannschaft wie gegen den Bundesligisten aus dem hohen Norden auflaufen wird, wollte der Trainer nicht eindeutig beantworten. Gut denkbar, dass Andreas Lambertz, der gegen den HSV nach überstandener Verletzungspause eingewechselt wurde, am Samstag wieder von Anfang an spielen wird.

 

Größten Respekt zollte Norbert Meier noch einmal vor den Fans, "die uns phantastisch am Montag phantastisch unterstützt haben. Da Stimmung kam sogar über den Bildschirm gut rüber." Dass die Fans natürlich eine gewisse Erwartungshaltung haben, ist für ihn nachvollziehbar und dabei Verpflichtung und Chance zugleich: "Den Schulterschluss zwischen Mannschaft und Fans müssen wir weiter forcieren, damit die Arena eine regelrechte Festung wird." Ein Vergleich, dem die ESPRIT arena schon in der letzten Saison zumindest phasenweise gerecht wurde.

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