"Bei Fortuna Düsseldorf entwickelt sich etwas"
TuS-Trainer Uwe Rapolder vor der Partie in der ESPRIT arena
Für Uwe Rapolder, Trainer des nächsten Gastes TuS Koblenz, war der erste Saison-Sieg im Heimspiel gegen seinen Ex-Club Arminia Bielefeld etwas ganz Besonderes. Denn beim 3:2 gegen die Ostwestfalen verwandelte seine Mannschaft innerhalb von sechs Minuten einen 0:2-Rückstand in einen 3:2-Heimsieg. "Das war einfach unglaublich", lobte Rapolder, der von März 2004 bis Mai 2005 in Bielefeld an der Seitenlinie gestanden hatte, die Leistung seiner Mannschaft.
Für die Koblenzer wird es in dieser Saison wohl erneut um den Klassenerhalt gehen. Schon in den letzten beiden Spielzeiten musste die Rapolder-Elf - nicht zuletzt auf Grund von Punktabzügen nach Verstößen gegen die Lizenz-Bestimmungen - lange Zeit um den Verbleib in der Liga kämpfen. Allerdings jeweils mit Erfolg. Vor der Partie am Freitag in der ESPRIT arena (18 Uhr) sprachen wir mit Uwe Rapolder.
Ein Spiel wie das 3:2 gegen Arminia Bielefeld haben auch Sie selten erlebt, oder?
Rapolder: "Das war einfach unglaublich. Die Partie war ja eigentlich schon verloren. Aber meine Mannschaft hat dennoch nie aufgesteckt und immer an ihre Chance geglaubt. Eigentlich wollte ich Shefki Kuqi nach dem 0:2 auswechseln, weil er Probleme mit dem rechten Oberschenkel hatte - und dann macht Kuqi noch zwei Tore."
Das erste Saisonspiel beim TSV 1860 München ging 0:2 verloren. Wie bewerten Sie den Saison-Start? Was lief gut, was muss besser werden?
Rapolder: "Wir haben leider den Übergang von einer guten Vorbereitung in die Liga mit dem München-Spiel verpatzt. Ich hoffe, dass wir mit den drei Toren gegen Arminia Bielefeld richtig in die Saison eingestiegen sind. In der Defensive müssen wir uns steigern. Wir lassen noch zu viele Chancen des Gegners zu."
Vor der Saison gab es bei der TuS einen großen personellen Umbruch. Wie lange wird es dauern, bis Ihre Mannschaft perfekt aufeinander abgestimmt ist?
Rapolder: "Nach der Vorbereitung schien es fast schon so, als wären wir schon sehr weit. Doch die ersten beiden Partien haben das Gegenteil bewiesen. Leider fehlt mir mit Martin Hudec ein ganz wichtiger Mann in der Verteidigung. Er war als Abwehr-Chef vorgesehen, fällt nun mit einem Knöchelbruch bis zum Winter aus. Das hat uns zurückgeworfen."
Wie sehen die Ziele der TuS in dieser Saison aus?
Rapolder: "Mit unserem geringen Etat zählt für uns nur der Klassenerhalt. Jeder Zähler ist dabei wichtig. Ich hoffe, dass wir die Startphase gut hinter uns bringen und ein solides Fundament legen können."
Wie Koblenz ist Fortuna Düsseldorf mit einem Sieg und einer Niederlage gestartet. Wie schätzen Sie den Gegner ein?
Rapolder: "Die Fortuna hat vor Saisonbeginn schon ein überragendes Pokal-Spiel gegen den HSV hingelegt. Eigentlich hätte sie den Sieg verdient gehabt. Beeindruckend war auch das 3:0 gegen Paderborn. In Berlin kann man verlieren. Die Mannschaft macht auf mich einen guten Eindruck. Mit Spielern wie Marco Christ oder Stephan Sieger ist das Mittelfeld hervorragend besetzt. Und auch im Sturm hat mein Kollege Norbert Meier sehr gute Optionen."
Was trauen Sie der Fortuna als Neuling in der 2. Liga zu?
Rapolder: "Mit dem Stadion und dem Publikum im Rücken wird die Fortuna mit dem Abstieg nichts zu tun haben, dürfte einen Mittelfeldplatz belegen. Man merkt, dass sich in Düsseldorf etwas entwickelt."
Welche Spieler stehen Ihnen heute nicht zur Verfügung?
Rapolder: "Ich hoffe, dass bei Shefki Kuqi der Oberschenkel im Spiel keine Probleme mehr bereitet. Sicher ausfallen werden Lars Bender und Emmanuel Krontiris. Bender hat nach einem Knöchelbruch immer noch Probleme, bei Krontiris sorgt die Bandscheibe für Beschwerden."
Herr Rapolder, wir danken für das Interview. (MSPW/tk)