31.01.2024 | 1. Mannschaft

Geschichte geschrieben

Fünf Notizen zum Halbfinal-Einzug gegen den FC St. Pauli

Nach dramatischen 120 Minuten und einem noch dramatischeren Elfmeterschießen steht die Fortuna nach 28 Jahren erstmals wieder im Halbfinale des DFB-Pokals! Wir könnten tausende Geschichten zu der Partie erzählen. Hier sind fünf von ihnen – in unseren fünf Notizen.

Elfmeter-Held Kastenmeier
Wir spoilern schon mal: Bei der Man-of-the-Match-Wahl im Fan- und Mitgliederportal „Block F95“ liegt Florian Kastenmeier mit großem Abstand an der Spitze. Auch die offizielle Auszeichnung des DFB zum Spieler des Spiels erhielt der Keeper – und das völlig zurecht! Im Elfmeterschießen war Flo der gefeierte Held. Erst hielt er den Schuss von St. Paulis Stürmer Maurides und dann gleich zwei Mal hintereinander gegen Marcel Hartel. Da sich Kastenmeier beim ersten Versuch des Kiezkicker-Kapitäns zu früh von der Linie bewegte, musste er nochmal ran – und ging im Wiederholungs-Duell erneut als Sieger hervor. „Ich glaube, es gab – außer der Geburt meiner Kinder und meiner Hochzeit – kaum Momente, die emotionaler waren als das heute“, so Kastenmeier nach der Partie. Fun Fact: Eigentlich wollte Kastenmeier selbst als Schütze antreten. Da waren aber fünf seiner Feldspieler-Kollegen schneller. Daniel Thioune war ganz froh darum: „Er sollte sich aufs Halten konzentrieren.“ Das tat er dann auch.

Déjà-vu mit besserem Ausgang
Ausgleich in der 120. Minute, wiederholter Elfmeter des Gegners, Pokal-Drama pur: Die meisten Fortuna-Fans dürften sich an einen ähnlichen Spielverlauf erinnern. Vor etwas mehr als einem Jahr sah die Fortuna im Pokal-Achtelfinale gegen den 1. FC Nürnberg ebenso bereits wie der sichere Sieger aus und musste in der Nachspielzeit der Verlängerung den Ausgleich hinnehmen. Im Elfmeterschießen wurde dann – ebenso wie gestern – ein verschossener Strafstoß des Gegners wiederholt. Nürnberg gewann, die Fortuna schied auf unglaublich bittere Weise aus. Gestern hatte der Fußballgott ein anderes Drehbuch parat – und es sollte keine Wiederholung des Albtraums geben. Stattdessen: Ekstase!

Uchino rennt und rennt
„Er war aufopferungsvoll gut!“ So sprach Daniel Thioune nach der Partie über Takashi Uchino. Der junge Japaner wurde in der 12. Minute für den verletzten Emmanuel Iyoha eingewechselt – und er gab alles, was er hatte. Uchino hielt seine rechte Seite dicht, obwohl er allerspätestens in der Verlängerung von mehreren Krämpfen geplagt war. „Er wurde ins kalte Wasser geworfen. Für ihn war es natürlich eine Riesenbühne. Verteidigen kann er und er hat seinen Auftrag erfüllt – auch wenn er jetzt wahrscheinlich einen Ganzkörperkrampf hat“, so Thioune mit einem Schmunzeln.

Ein weiterer Youngster im kalten Wasser
Diesen Abend dürfte Joshua Quarshie wohl nicht mehr vergessen. Nur zwei Tage, nachdem der 19-jährige Innenverteidiger bei der Fortuna ankam, hieß es für ihn: Pokal-Viertelfinale! Der von der TSG Hoffenheim ausgeliehene Youngster wurde zum Start der Verlängerung für Jordy de Wijs, der seinen Tank komplett leergefahren hatte, eingewechselt. Nach einem Fehlpass-Schreckmoment, den Marcel Hartel Gott sei Dank nicht nutzte, fing sich Quarshie. „Danach hat er richtig gut verteidigt und gute Pässe im Aufbauspiel gespielt. Wenn man einen jungen Spieler holt, muss man die Überzeugung haben, ihn einzusetzen“, so Daniel Thioune.

Tanakas Achterbahnfahrt
Wie zerronnen, so gewonnen, könnte man über den Abend von Ao Tanaka sagen. Auf dem Feld zeigte der Mittelfeldspieler mit seinem feinen Füßchen und seinem cleveren Zweikampfverhalten mal wieder, was für ein Unterschiedsspieler er sein kann. Leider kam er jedoch einmal im falschen Moment zu spät – und foulte Philipp Treu im eigenen Sechzehner. St. Pauli glich aus. Wer glaubte, Ao würde an seinem Fauxpas nagen, der täuschte sich gewaltig. Stattdessen drehte der Japaner nochmal richtig auf – und belohnte sich. Beim Fernschuss von Christoph Daferner bewies er den richtigen Riecher und ging auf den Abpraller. St. Paulis Keeper Sascha Burchert tat ihm den Gefallen und Tanaka staubte ab. Im Elfmeterschießen zeigte er dann keine Nerven und verwandelte sicher. Ganz, ganz stark!

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