08.01.2003 |

Namen und Notizen aus der Oberliga Nordrhein

Aktuelle Meldungen aus der Oberliga Nordrhein vom 08.01.03

Der SV Adler Osterfeld wird sich jetzt offiziell um die Lizenzunterlagen für die Regionalliga bemühen. Am 31. Januar werden Vertreter des Clubs beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) in Frankfurt an einem Informationsgespräch teilnehmen. Die Unterlagen müssen spätestens bis zum 31. März beim DFB eingereicht werden. "Für den Verein ist dies ein positives Signal. Dennoch halte ich das Ziel 3. Liga für fast unmöglich", kann Adler-Trainer Hans Günter Bruns seine Skepsis nicht verbergen. Zurzeit beträgt der Rückstand des Tabellenfünften aus Osterfeld auf Spitzenreiter Wuppertaler SV aber nur fünf Punkte.


 


Der Wuppertaler SV nimmt in der Oberliga Nordrhein den "Platz an der Sonne" ein, entsprechend zufrieden fällt das Fazit von Trainer Georg Kreß aus: "Die Integration unserer neun neuen Spieler hat hervorragend geklappt. Wir sind eine Einheit geworden, es gab bei uns kaum interne Probleme." Lobende Worte findet der Trainer für seine Vierer-Achse Christian Maly, Björn Mehnert, Mirko Stark und Oliver Ebersbach: "Diese vier Spieler bilden das Gerüst meines Teams. Und dieses Gerüst ist zurzeit sehr stabil."


 


Das abgebrochene Spiel zwischen dem 1. FC Union Solingen und dem SCB Viktoria Köln wurde mit 2:0 für die Domstädter gewertet. Das entschied die Spruchkammer des Westdeutschen Fußballverbandes (WFV). Gegen die Solinger wurde zudem eine Platzsperre von zwei Spielen verhängt sowie eine Geldstrafe von 2.000 Euro. Ausweichen wollen die Solinger bei ihren nächsten beiden Heimspielen gegen die Amateure des MSV Duisburg und Borussia Freialdenhoven ins Leverkusener Ulrich Haberland-Stadion.


 


Obwohl sein Abschied zum Saisonende bereits feststeht (Ex-Trainer Alfonso del Cueto kehrt zurück) und der Verein auch keine Lizenz für die Regionalliga beantragen will, sieht Borussia Wuppertals Trainer Werner Kasper keinen Grund für Motivations-Probleme. Vielmehr hat er sich mit den Bergischen für die Restrunde noch einiges vorgenommen: "Ich werde bei der täglichen Arbeit mit den Jungs weiter auf Professionalität setzen und immer wieder einen Aufhänger für das jeweils nächste Spiel suchen, um die Truppe zu kitzeln. Schließlich wollen wir in der Tabelle so weit wie möglich vorne landen. Jedes Spiel wird eine Art Schaulaufen." Unter anderem will Torjäger und Ex-Profi Holger Gaißmayer (bisher zwölf Saisontreffer) die nächsten Monate zur Eigenwerbung nutzen. Trainer Werner Kasper: "Mit Gaißmayer und Krysztof Benedyk, der auch schon acht Mal getroffen hat, haben wir eines der gefährlichsten Sturm-Duos in der Liga. Dahinter soll Dirk Tönnies seine Qualitäten als Ideengeber ausspielen. Wir setzen jedenfalls weiter auf volle Offensive. Und Holger Gaißmayer traue ich dabei auf jeden Fall die Torjäger-Krone zu."


 


Beim SV Adler Osterfeld ist Defensivspieler Badre Batale (zuletzt MSV Duisburg) als Neuzugang im Gespräch. Er nimmt bereits am Training am Rothebusch teil. Batale könnte den Kader-Platz von Dirk Peters einnehmen, der Adler-Trainer Hans-Günter Bruns aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung steht.


 


Hans Günter Bruns kommt so richtig in Rage. Der Trainer des SV Adler Osterfeld hatte schon zu Saisonbeginn das Thema Insolvenz in der Oberliga Nordrhein angesprochen und fühlt sich nun bestätigt. "Meiner Meinung war das abzusehen, dass einige Vereine finanzielle Probleme bekommen werden. Und das wird auch in Zukunft so weitergehen, so lange Fußball fremde Personen das Sagen haben werden", kann der Ex-Profi seinen Unmut nicht verbergen. Bruns sieht auch Konsequenzen für seine eigene Mannschaft: "Die Vereine, die vernünftig arbeiten, werden dadurch bestraft, dass ihnen durch den Rückzug von anderen Clubs Punkte weggenommen werden. Das ist eine gefährliche Entwicklung."


 


Berthold Rühlemann hat für Anfang März seinen Rücktritt vom Amt des Präsidenten beim 1. FC Union Solingen angekündigt. Vorab hat er schon mal Abschiedsworte an die Adresse der eigenen Fans gefunden. "Ich bin nicht dafür da, den Solingern einen vergnügten Sonntag-Nachmittag auf dem Sportfeld zu bereiten und die Fußball begeisterten Chaoten hauen das alles kaputt," so Rühlemann.


 


Neu bei der SSVg Velbert ist Sascha Siebert. Der Stürmer wechselt vom Regionalligisten SC Paderborn 07 zu den Bergischen und erhält als Amateur einen Vertrag bis zum Saisonende. Nicht mehr zum Velberter Kader gehören dagegen Marcus John, Yüksel Kolcak und Ayhan Tumani. Die Verträge des Trios wurden in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst. Liga-Konkurrent Bonner SC hat inzwischen sein Interesse an einer Verpflichtung Tumanis bekundet.


 


Lukas Kasperczyk, Neuzugang beim Wuppertaler SV, befindet sich nach seinem schweren Urlaubsunfall in der Dominikanischen Republik zur Behandlung im Schwarzwald. Bei seinem Sturz am Swimmingpool hatte sich der Stürmer drei Halswirbel gebrochen. Eine dauerhafte Lähmung muss weiter befürchtet werden.


 


Die Anhänger von Fortuna Köln machen mobil. Grund ist die angespannte Finanz-Situation beim Südstadt-Club. "Wir wollen dem Verein helfen, indem wir die Kölner aufrufen, etwas zum Erhalt der Fortuna beizutragen", sagt Friedhelm Ackermann, einer der Initiatoren der Aktion "Fans helfen der Fortuna", die von verschiedenen Fanclubs und einzelnen Anhängern des SC Fortuna Köln ins Leben gerufen wurde. Das Ziel lautet "1111 mal 11,11 Euro". "Mit einem Beitrag von 11,11 Euro können die Kölner zeigen, dass sie ein Herz für die Fortuna haben", sagt Ackermann. Zugleich hofft er freilich, dass noch mehr Geld zusammenkommt, als die angestrebten 12.343,21 Euro: "Die Aktion kann die Finanzkrise des Vereins nicht beheben. Es muss ein Großponsor her. Aber so lange das noch nicht sicher ist, wollen wir Fans zusammen mit möglichst vielen anderen Fußballfreunden ein Zeichen setzen, dem Verein zu helfen." Mit einer Benefizparty will derweil der Fortuna-Fanclub "Schäng-Gäng" Gelder für seinen existenzbedrohten Lieblingsklub sammeln. Am 18. Januar 2003 steigt das Treiben samt Tombola im Clublokal Bierstübchen an der Vorgebirgsstraße nahe dem S_dstadion. Eine andere Gruppe von Fans will Fortuna-Raritäten wie etwa Autogrammbälle aus Zweitligazeiten, Kölschgläser vom Pokalfinale oder seltene Trikots aus vergangenen Spielzeiten unter den Hammer bringen. Was aus Reihen der Fans zusammenkommt, soll zunächst auf einem Spendenkonto gesammelt werden, um es später dort einzusetzen, wo es der Verein am Nötigsten braucht.


 


Die SSVg. Velbert will in der Trainerfrage nichts überstürzen. "Zu frühe Entscheidungen wird es bei uns nicht geben", erklärt der Vorsitzende des Clubs, Oliver Kuhn. Ein wichtiges Datum für die Bergischen ist dabei auch das Halbfinale im Niederrheinpokal gegen die Amateure des MSV Duisburg am Samstag, 1. März. "Danach werden wir uns zusammensetzen und das weitere Vorgehen besprechen. Aber so, wie die Situation sich zurzeit darstellt, spricht nichts gegen ein längerfristiges Engagement von Marek Lesniak", so Kuhn weiter. Der Ex-Profi hatte nach der Trennung von Jörg Silberbach das Amt des Spielertrainers übernommen.

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