26.10.2007 | 1. Mannschaft

Wir haben Respekt, brauchen uns aber nicht verstecken

Uwe Weidemann und Wolf Werner vor dem Spiel gegen Kickers Emden

Gemeinsam mit Wolf Werner, dem Geschäftsführer Sport der Fortuna, empfing Chefcoach Uwe Weidemann am Nachmittag die Vertreter der Medien um eine Vorausschau auf das am Samstag stattfindende Spitzenspiel der Regionalliga Nord zwischen den Rot-Weißen und dem BSV Kickers Emden abzugeben. Beide machten keinen Hehl daraus, dass auf die Fortuna ab 14 Uhr ein Gegner wartet, dem großer Respekt zu zollen sei - man sich aber nicht zu verstecken brauche. Daher wird das Team um Kapitän Henri Heeren gegen den augenblicklichen Tabellenführer sicherlich nicht in Ehrfurcht erstarren.

Vielmehr sei eine Steigerung gegenüber der Partie in Dortmund sehr wichtig, so Weidemann, auch wenn man letztlich mit dem Ergebnis im ehemaligen Westfalenstadion zufrieden sein durfte. "Es hilft nicht, jetzt über vertane Chance zu klagen und auf Einzelnen herumzuhacken." Wolf Werner ergänzte: "Damit werden die Spieler gewiss nicht mehr Selbstbewusstsein entwickeln."
Das aber hatte zumindest bereits Axel Lawarée gezeigt, der unter der Woche bei einem Trainingsmatch den obersten Übungsleiter verladen und den Ball mehrfach sicher in den Maschen versenkt hatte. "Das wünschen wir uns natürlich auch im Spiel", meinte Weidemann, der sich jedoch gewiss ist, dass sich seine Mannschaft gegen den momentanen Tabellenführer ordentlich ins Zeug legen wird. "Irgendwann wird auch bei unseren Stürmern der Knoten platzen. Am liebsten wäre es mir, wenn dies gleich morgen geschähe."
Der BSV Kickers Emden hat immer noch das Image des Dorfclubs und wird deshalb oftmals belächelt. Zu Unrecht - wie Werner und Weidemann herausstrichen - denn die Norddeutschen haben in den letzten Saisons immer ein Wörtchen mitreden können, wenn es um die Vergabe der vorderen Tabellenplätze ging. Ihre Stärke: Teamgeist und kompaktes Auftreten. Vor allem in der abgelaufenen Spielzeit war man in Ostfriesland sehr unglücklich über den knapp verpassten Aufstieg in die Zweite Liga. Der BSV kann also auf mehr als nur Achtungserfolge verweisen, die jetzt dazu führen, dass man an der Nordseeküste sogar ein neues Stadion bauen wird. "Sie machen einen mehr als ordentlichen Job dort oben", sagte Uwe Weidemann und dies galt natürlich gleichzeitig als Kompliment für seinen ehemaligen Fortuna-Teamkameraden und Kumpel Stefan Emmerling, der seit Sommer die Position des Cheftrainers innehat. Doch die Freundschaft wird am Samstag zumindest während des Spiels ruhen, bei dem Fortunas oberster Übungsleiter von seiner Mannschaft wiederum viel Geduld und Konzentration fordert: "Es wird so sein wie immer: Unser Gegner wird sich hinten rein stellen, sehr kompakt stehen und auf Fehler lauern, um uns auszukontern." Das könnte durchaus stimmen, denn ein weiterer ehemaliger Düsseldorfer, Rudolf Zedi, hatte in den vergangenen Tagen bereits über die Medien ein torarmes Spiel prophezeit.
Immerhin kann Fortuna im Spiel gegen die langen Kerls aus Emden auf Claus Costa zurückgreifen, der nach seinem Zehbruch bereits zwei Übungseinheiten absolviert hat. Ab kommender Woche könnte sich die Lage weiter entspannen, denn dann sollen auch Andreas Lambertz und Markus Anfang wieder zum Team dazu stoßen. Doch dies ist noch Zukunftsmusik. Denn zunächst gilt es gegen die Emder den ersten regulären Heimsieg einzufahren. "Uns ist durchaus bewusst, dass wir besser spielen können. Wir sind heimstark. Und morgen wollen wir besser spielen. Auch um unsere positive Statistik, die wir bislang aufweisen können, fortzusetzen", sagte Uwe Weidemann. In der Tat: Wieder einmal sind es vier Spiele - inkl. Niederrheinpokal - in denen die Rot-Weißen ungeschlagen geblieben sind.
Erwartet werden am Samstag in der LTU arena 15.000 Zuschauer - die die Fortuna nach vorne peitschen sollen, wenn das Team den Funken überspringen lässt und kämpft. Hoffentlich mit einem positiven Ausgang, denn dann bliebe die Tuchfühlung auf einen Aufstiegsplatz gewahrt oder es wäre sogar noch etwas mehr möglich.

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