26.09.2014 | Verein

Herzlichen Glückwunsch, Gerd Zimmermann!

Fortunas früherer Vorstopper wird 65 Jahre alt

Gerd Zimmermann gehörte zur Generation der Vorstopper. Dies waren die kompromisslosen Auf- und Abräumer vor der Abwehr und Schnittstellen zum Mittelfeld. So konnte er nicht nur defensiv überzeugen, sondern war vor allem auch im Angriff eine Allzweckwaffe. Nicht von ungefähr kam „Zimbo“ – als Kombination aus Zimmermann und Bomber – aufgrund seiner enormen Schusskraft zu seinem Spitznamen. Heute wird er 65 Jahre alt!

1974 wechselte der U23-Nationalspieler von Fortuna Köln an den Flinger Broich – für die damals gewaltige Ablösesumme von 800.000 D-Mark (etwa 410.000 Euro). Seine Mitspieler riefen ihn zunächst in Anlehnung an seinen Nachnamen kurz und knapp „Zimmi“. In den folgenden Jahren erlebte er viele historische Momente und Spiele in der Vereinsgeschichte der Rot-Weißen. In sechs Spielzeiten (1974-80) kam er auf 166 Meisterschaftsspiele für die Fortuna, in denen er 40 Tore erzielte.
In seiner persönlich erfolgreichsten Spielzeit 1978/79 war er mit 13 Saisontoren der treffsicherste Abwehrspieler der Bundesliga. Seine letzte Saison stand leider nach seiner im Europapokalfinale am 16. Mai 1979 in Basel erlittenen Verletzung (Kreuzbandriss, Innen- und Außenmeniskus wurden entfernt) unter keinem guten Stern. Folglich konnte er nur noch fünfmal für die Fortuna auflaufen.

130 – nicht nur ein Tempolimit auf der Autobahn
In seiner Zeit bei der Fortuna war er vor allem wegen seiner hart geschossenen Strafstöße ein gefürchteter Elfmeterschütze. Manch einem gegnerischen Torhüter stockte der Atem, wenn der Schiedsrichter pfiff und auf den Punkt zeigte. Über seine enorme Schusskraft sagte er schon damals: „Mit links schieße ich härter, mit rechts genauer! Aber mit links treffe ich notfalls von der Mittellinie.“ Nicht wenige seiner vielen Treffer erzielte er tatsächlich - wenn nicht vom Elfmeterpunkt – von weit außerhalb des gegnerischen Strafraums. Die Messtechnik war damals noch nicht weit verbreitet, doch Spitzengeschwindigkeiten von 130 km/h und mehr waren bei seinen „Flattermännern“ ganz bestimmt keine Seltenheit.

Respekt ja – Angst nein!
Wobei er im Nachhinein am Rande eines Legendentreffens von ehemaligen 95ern ein Gerücht über den früheren deutschen Nationaltorhüter Sepp Maier zu berichtigen wusste: „Sicherlich hatte er wie viele andere Torhüter Respekt vor meinen stramm geschossenen Elfmetern, mehr aber auch nicht. Aber für mich war das damals nichts Besonderes!“ Bescheidenheit ist eben eine weitere Tugend von „Zimbo“, der nach seiner Zeit bei den Flingeranern noch für zwei Jahre in den USA (Houston Hurricanes) und in Kanada (Calgary Boomers) spielte, um dann in Deutschland bei Union Solingen und Fortuna Köln seine Laufbahn zu beenden. „Dort habe ich dann das vierte Pokalendspiel erreicht, das wir aber leider gegen den 1. FC Köln mit 0:1 verloren haben. Nur konnte ich leider mal wieder wegen einer Verletzung nicht mit dabei sein – zum dritten Mal beim vierten Anlauf!“, sagte er einmal etwas wehmütig im Rückblick.
Es folgte eine andere Karriere – hinter dem Lenkrad. Für einige Jahre wurde er Fernfahrer und fuhr im Auftrag einer großen Spedition. Heute hat er nach vielen Verletzungen und Rückschlägen einen anderen Kampf aufgenommen. Nach einer schweren Erkrankung trotzt er nun in einer Kölner Reha-Klinik den Anforderungen und Strapazen des Lebens.

Heute feiert Gerd Zimmermann im kleinen Kreis von Freunden und Verwandten seinen 65. Geburtstag. Fortuna Düsseldorf gratuliert Dir, lieber „Zimbo“, ganz herzlich, wünscht alles Gute für die Zukunft und vor allem Gesundheit!

bundesliga.de

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