Der SCP im schweren Jahr nach dem Bundesligaabstieg
Gegner im Blick: F95 tritt zum Jahresausklang in Paderborn an
Überrascht rieben sich viele die Augen, als der SC Paderborn am 13. Oktober auf seiner Homepage in großen Lettern verkündete: „Stefan Effenberg übernimmt das Kommando“. Der „Tiger“ war zurück auf der Fußballbühne und sollte den strauchelnden Bundesligaabsteiger wieder zurück in die Spur bringen. Nur drei Tage später schlug der SC Paderborn Eintracht Braunschweig mit 2:0 und bescherte seinem neuen Coach einen Traumeinstand. Auch im folgenden Auswärtsspiel bei Union Berlin punktete der SCP dreifach. Der „Effe-Effekt“ schien zunächst eingetreten, die Vereinsführung auf das richtige Pferd gesetzt zu haben. Nach dem 0:4 in Bochum, dem mittlerweile sechsten Spiel in Folge ohne Sieg, scheint der Zauber des Stefan Effenberg jedoch verflogen zu sein.
Trainer und Umfeld
Es ist die Einstellung, auf die er lange Zeit warten musste. Nachdem Stefan Effenberg den Trainerlehrgang erfolgreich abgeschlossen hatte, schielte er immer wieder auf einen Trainerposten bei einem der 36 deutschen Profivereine. Immer wieder scheiterte ein Engagement des „Tigers“ als Coach bei einem Bundes- oder Zweitligisten, da den Verantwortlichen der Vereine das einhergehende Risiko mit der öffentlichen Person Effenberg zu groß war. Der SC Paderborn ging dieses Risiko nach der Entlassung von Markus Gellhaus ein und sollte zunächst nicht enttäuscht werden. Effenberg, schon als Spieler gerne ein Mann der klaren Worte, weckte bei seinen Spielern wieder das Sieger-Gen und stoppte bei den Ostwestfalen kurzzeitig den Abwärtstrend. Mit acht Punkten aus vier Spielen setzte der 47-Jährige in der 2. Bundesliga zunächst eine Duftmarke. Nach mittlerweile sechs Spielen ohne Sieg muss aber auch der Ex-Nationalspieler erkennen, dass vor ihm noch richtig viel Arbeit liegt.
Die Form
Es schien, als habe Effenberg bei seinem Amtsantritt an der Pader die richtigen Worte in der richtigen Situation gefunden. Mutig und entschlossen traten seine Schützlinge auf und wähnten sich zunächst zurück in der Erfolgsspur. Vier Spiele lang blieb die Effenberg-Elf ungeschlagen, ehe sie beim Tabellenführer SC Freiburg eine 1:4-Niederlage einstecken musste. Seitdem zeigt die Formkurve beim Bundesligaabsteiger wieder nach unten. Aktuell ist der SCP auf Tabellenplatz 16 der 2. Bundesliga abgerutscht und allen beteiligten im Umfeld der Ostwestfalen ist klar: es geht in dieser Spielzeit um nichts anderes als den Klassenerhalt.
Stadion
Über viele Jahre war das Hermann-Löns-Stadion die Heimspielstätte des SC Paderborn. Mit dem Eröffnungsspiel gegen den Bundesligisten Borussia Dortmund wurde im Jahr 2008 das neue Zuhause der Ostwestfalen eingeweiht: Seit 2013 heißt die Heimspielstätte des SCP Benteler-Arena. Das komplett überdachte Stadion bietet Platz für 15.000 Zuschauer.
Zu-und Abgänge
Zugänge: Kevin Stöger (VfB Stuttgart), Dominik Wydra (Rapid Wien), Hauke Wahl (Holstein Kiel), Christian Bickel (Hansa Rostock), Daniel Heuer Fenandes (VfL Osnabrück), Khaled Narey (Borussia Dortmund II), Oliver Kirch (Borussia Dortmund), Marcel Ndjeng (Hertha BSC), Niklas Hoheneder (Leipzig), Nick Proschwitz (FC Brentford), Marc Brasnic (Bayer 04 Leverkusen), Florian Ruck (TSG Hoffenheim II)
Abgänge: Uwe Hünemeier (B&H Albion), Elias Kachunga (FC Ingolstadt), Patrick Ziegler (1. FC Kaiserslautern), Mario Vrancic (SV Darmstadt 98), Christian Strohdiek (Fortuna Düsseldorf), Alexander Nübel (FC Schalke 04), Jens Wemmer (Panathinaikos) Daniel Lück (Energie Cottbus), Tim Welker (Hessen Kassel), Lukas Rupp (VfB Stuttgart), Alban Meha (Konyaspor), Rick ten Voorde (FC Emmen), Saliou Sané (Holstein Kiel), Marvin Ducksch (Borussia Dortmund), Stefan Kutschke (1. FC Nürnberg)
Mögliche Startelf: Kruse – Heinloth, Hoheneder, Wahl, Hartherz – Kirch, Wydra – Vucinovic, Stöger, Stoppelkamp - Proschwitz
Bilanz | Sp | S | U | N |
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Heim | 9 | 1 | 4 | 3 |
Auswärts | 8 | 2 | 4 | 6 |
Gesamt | 17 | 3 | 8 | 9 |