„Jeder hat für den anderen gekämpft“

Plötzlich Kapitän: Axel Bellinghausen führte sein Team gegen den FC St. Pauli aufs Feld

Dass Axel Bellinghausen ein echter Leader-Typ ist, weiß man auch weit über die Grenzen von Düsseldorf hinaus. Dennoch oder gerade deswegen, weil er sie einfach nicht benötigt, um Verantwortung zu übernehmen, hat der Routinier seit seiner Rückkehr zur Fortuna im Jahr 2012 sehr selten die Kapitänsbinde getragen. Am Freitagabend war es dann mal wieder soweit. Karim Haggui musste auf der Bank Platz nehmen, Adam Bodzek (Gelbsperre) und Oliver Fink (muskuläre Probleme), die auch für das Amt in Frage gekommen wären, waren zum Zuschauen gezwungen. So war es gegen den FC St. Pauli Bellinghausen, der sein Team aufs Feld führte.

„Wir haben super gearbeitet, jeder hat für den anderen gekämpft“, lobte der 32-Jährige sein Team nach der Partie. „Wir waren gewillt, uns mit allen Mitteln zu wehren. Das war ein ganz wichtiges Statement von uns in der aktuellen Situation und für das, was noch kommt. Wir haben gezeigt, dass wir noch lange nicht abgeschrieben sind.“ In der Tat kämpften die Rot-Weißen um jeden Zentimeter, in dieser Disziplin mal wieder ganz vorne dabei: Bellinghausen, der dementsprechend auch zufrieden war: „Für mich überwiegt das Positive. Die Leistung von den Jungs muss honoriert werden.“

Einen kleinen negativen Beigeschmack fand der Linksfuß dann aber doch: „Schade, dass es uns nicht gelungen ist, das zweite Tor nachzulegen. Das ist sehr ärgerlich, denn es wäre mehrfach möglich gewesen.“ Schon im ersten Durchgang hatten die Fortunen mehrere Möglichkeiten, die knappe Führung von 1:0 auszubauen. Auch nach dem Wechsel, als die Gäste besser in die Partie kamen, blieben die Rot-Weißen gefährlich – jedoch, ohne sich zu belohnen.

Am Ende mussten sich alle Beteiligten mit einem Remis zufrieden geben. Das tat auch Bellinghausen: „Wir nehmen den Punkt mit. Wir sind in einer Lage, da müssen wir alles mitnehmen, was wir kriegen können. Außerdem haben wir in dieser Saison oft genug solche Spiele komplett aus der Hand gegeben. Deshalb ist der eine Zähler auch in Ordnung.“ Und er sorgte immerhin dafür, dass der Abstand auf den MSV Duisburg um einen weiteren Punkt anwuchs. Damit hat die Fortuna am nächsten Freitag (18:30 Uhr) die gute Gelegenheit, sich mit einem Sieg uneinholbar von den „Zebras“ abzusetzen…